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Euro im asiatischen Handel befestigt!

31.05.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1.4375 (07.40 Uhr), nachdem im asiatischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden im Bereich von 1.4406 gehandelt wurden. USD/JPY stellt sich auf 81.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 116.95, während EUR-CHF bei 1.2235 oszilliert.

Japan hat heute früh mit seiner Datenflut weitgehend positive Akzente bezüglich der konjunkturellen Verfassung geliefert. Wir verweisen auf die Rubrik "Letzte Nachrichten".

Wenn es zu Entwicklungen kommt, die die Risikoaversion reduzieren, profitiert der Euro. Genau das erleben wir heute morgen mit dem aus Japan gelieferten Setup.

Der Euro konnte in der Spitze gegenüber dem USD Höchstkurse bei 1.4406 markieren. EUR-CHF prescht auf 1.2250 hoch und EUR-JPY bewegt sich mittlerweile jenseits der Marke von 117 JPY, während EUR-GBP sich der Marke von 0,87 annähert.

Die Aufregung bezüglich Griechenlands nimmt leicht ab. Unsere klare Haltung zu diesem Themenkomplex setzen wir als bekannt voraus.

Wir sind unverändert im höchsten Maße irritiert, mit wie viel "Lust" die Erfolge der Restrukturierung in der Öffentlichkeit ignoriert werden. Mit sachlicher Darstellung hat das nicht im Ansatz etwas zu tun. Dabei legen wir durchaus hohen Wert darauf, die unverändert gegebenen Probleme zu diskutieren und Lösungen zuzuführen. Wir behaupten auch nicht, dass die Probleme in Hellas gelöst sind. Wir ignorieren aber nicht die Erfolge.

Unsachlich ist es auch, die Folgen der diskutierten Vorschläge der Herren Sinn, Henkel oder Otte nicht in ihrem vollen Umfang zu thematisieren. Das gilt um so mehr, als dass dieser Fehler bei Lehman bereits einmal gemacht wurde. Fakt ist, dass derartige Fehler nicht revidierbar sind. Aus einem überschaubaren Problem im Rahmen der Bilanzsumme Lehmans wurde ein Problem, das eine Intervention in Höhe von 33.500 Mrd. USD oder 60% des BIP der Weltwirtschaft erforderlich machte. Das sollte in der heutigen Debatte berücksichtigt werden.

Im Gegensatz zu 2007/2008 sind die Staatshaushalte heute weitaus weniger belastbar. Hier ohne Not vor dem Hintergrund eines globalen Aufschwungs, der in mehr als 70% der Weltwirtschaft selbstragenden Charakter hat und fiskalische Wunden der Intervention heilt, mit dem Feuer zu spielen, ist leichtsinnig.

Die auf den besten Sendeplätzen des deutschen TV sportlich und forsch vorgetragenen Ideen der genannten Herren, die auf ersten Blick ordnungspolitisch charmant wirken und doch durchaus rechthaberisch sind, bergen ein hohes Risiko, das unverhältnismäßig ist. Griechenlands Staatsverschuldung in Höhe von 330 Mrd. Euro zum systemischen Stolperstein werden zu lassen, ist schlicht weg und ergreifend sinnlos.

Die fiskalische Gesundung Deutschlands korreliert mit der globalen Intervention von 33.500 Mrd. USD. Etwas weniger Hybris täte einigen deutschen Protagonisten ganz gut. Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass Deutschland den Maastricht Vertrag als erste Nation verletzt hatte.

Bei den Kommunalwahlen (Nachwahlen) in Italien erlitt der noch amtierende Premier Berlusconi eine herbe Schlappe. Das wird auch Zeit, dass sich Italien emanzipiert und den europäischen Geist wiederfindet. Bunga – Bunga Parties sind keine Antwort auf die italienischen oder die europäischen Probleme.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Ein nachhaltiges Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.4420-50 verändert die Situation.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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