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Edelmetalle Aktuell für die 10. KW 2013

11.03.2013  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Es liegt eine relativ ereignislose Woche hinter Gold. Das Metall wurde in einer Spanne von 1.560,00 $/oz bis 1.585,00 $/oz gehandelt und Impulse, die das Metall maßgeblich und nachhaltig hätten beeinflussen können, blieben aus. Die grundsätzliche Stimmung ist somit unverändert, nachdem auch die Zentralbanken in Japan und England sowie die EZB verlauten ließen, ihrem jetzigen Kurs bezüglich Anleihekäufen (BoE und BoJ) beziehungsweise dem Niveau des aktuellen Leitzins von 0,75% (EZB) treu zu bleiben. So setzen sich auch die Abflüsse aus den ETFs (Exchange Traded Fund) fort, was auch den Gold Fond von Hedge Fond Manager John Paulson in Mitleidenschaft zog: Seit Jahresanfang haben sich die Bestände seines Fonds um etwa 25% reduziert.  Auch SPDR Gold Trust, der größte mit Gold hinterlegte Fond, sah im Februar mit 70 Tonnen den stärksten Abfluss seit 2004. Dieser Trend und das Desinteresse von Investoren belasten  demnach den Goldpreis und werden die Erholung wohl auch weiterhin hemmen.

Während das tiefere Preisniveau Schnäppchenjäger bisher kaum zu Käufen animieren konnte, wurde jedoch vermeldet, dass es im Februar zu einigen Zentralbankenkäufen gekommen ist. Neben Käufen aus Russland (12t) und Kasachstan (1,5t), erhöhte vor allem die südkoreanische Zentralbank ihre Reserven. Trotz Erhöhung um 20t macht der Besitz von nun 104,4 Tonnen Gold lediglich 1,5% der gesamten Währungsreserven des Landes aus. Eigenen Aussagen zufolge handele es sich um eine langfristige Diversifizierung der eigenen Reserven, so dass weitere Käufe folgen könnten. Grundsätzlich deuten derartige Umschichtungen stets auf ein schwächelndes Vertrauen in den USD hin.

Positive US Arbeitsmarktdaten (non-farm payrolls) drückten Freitagnachmittag noch einmal den Goldpreis, da sie als weiterer Hinweis auf eine sich erholende Konjunktur interpretiert wurden. Erst eine nachhaltige Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftslage würde jedoch die Geldpolitik der Fed beeinflussen, so dass Gold zunächst weiterhin durch die lose Geldpolitik der USA gestützt wird. Auch für diese Woche erwarten wir eine Fortsetzung der seit Anfang März herrschenden Seitwärtsbewegung.


Silber

Nach mehreren Verlustwochen konnte das angeschlagene Silber in dieser Berichtsperiode leicht zulegen. Das Metall verteuerte sich allmählich von 28,50 $/oz auf 28,95 $/oz was einem Wachstum von 1,6% entspricht. Dieses Bild wird durch die um 0,3% gestiegenen ETF-Bestände unterstützt. Auch die physische Nachfrage wirkt aktuell unterstützend. So wurden im Februar in den USA gemäß Daten der US-Mint mehr als doppelt so viele Münzen verkauft wie im Vorjahr.

Die nächste charttechnische Hürde besteht bei 29,00 $/oz. Wir sehen Raum für weitere Preisanstiege bis 29,50 $/oz, wenn diese Marke nachhaltig überschritten wird. Eine starke Unterstützung erfährt Silber bei 28,00 $/oz. Diese Woche könnten die Edelmetallpreise zum Beispiel durch die US Einzelhandelsumsätze (13. März), das EU- Gipfeltreffen (14./15. März) sowie die industriellen Produktionszahlen der USA (15. März) beeinflusst werden.


Platin

Platin konnte während der Berichtsperiode leicht zulegen (+ 2%). Aus industrieller Sicht scheint es, als wurden die - im Vergleich zu den letzten Wochen - niedrigen Preise, zu Beginn der Berichtsperiode zum Kauf genutzt. So konnten wir zum Beispiel eine erhöhte Nachfrage der Chemie- und Automobilbranche verzeichnen. Für steigende Preise sorgten einmal mehr Nachrichten aus Südafrika. Hier wurde die Marikana Mine von Minenbetreiber Lonmin zu Beginn der letzten Woche von 6.000 Arbeitern illegal bestreikt. Auch die Landenteignung von Zimbabwes größten Minenunternehmen (Zimplats) durch den Staat, welche zu Produktionsausfällen führen könnte, schreitet weiter voran.

Ausblickend ist ein Preis von 1.600,00 $/oz entscheidend. Ein nachhaltiges Überschreiten dieser Marke sollte aus charttechnischer Sicht zu weiter steigenden Preisen führen. Unterstützung erfährt Platin bei 1.560,00 $/oz.


Palladium

Palladium konnte, ebenso wie sein großer Bruder Platin, aufgrund der Streiks in Südafrika zulegen und notiert aktuell bei 768.00 $/oz. Auffällig ist auch, dass es bei diesen beiden Metallen nicht zu nennenswerten ETF- Abflüssen gekommen ist. Weitere Unterstützung erfährt Palladium durch eine sich stabilisierende Amerikanische Automobilnachfrage. Die Fahrzeugverkäufe im Februar stiegen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3,7%. Palladium wird in der Automobilindustrie speziell als Katalysator für Benzinfahrzeuge eingesetzt. Die aktuelle Situation des Europäischen Automobilmarktes ist jedoch nach wie vor eingetrübt. Einen zusätzlichen Bedarf an Katalysatoren sieht man aktuell in China, wo die Luftverschmutzung sehr hohe Werte annimmt.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

In den kleinen Metallen gibt es wieder einmal relativ wenig zu berichten.  Ruthenium und Iridium handeln in einer Bandbreite von 65,00 $/oz - 85,00 $/oz bzw. 985,00 $/oz - 1.025,00 $/oz. Im Rhodium mehren sich die Anzeichen, dass wir den Boden gefunden haben und wir die Tiefstpreise mit knapp unter 1.100 $/oz, über einen längeren Zeitraum betrachtet, am Anfang des Jahres schon gesehen haben. Keine umwerfende, aber stetige Nachfrage aus der Investment Community und von der Industrie, in Verbindung mit sinkendem Angebot vor allem aus Südafrika, unterstützen den Preis nachhaltig. Das Metall handelt aktuell in einer Spanne von 1.225,00 $/oz - 1.275,00 $/oz.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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