Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Edelmetalle Aktuell für die 21. KW 2013

27.05.2013  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Gold schloss die vergangene Woche mit dem besten Wochenergebnis seit Ende April (+1,7%). Am Montag war das Metall noch bis auf einem Preis von 1.339,00 $/oz gefallen und somit noch einmal verdächtig nah an das Apriltief von etwa 1.320,00 $/oz herabgesackt. Heute Morgen handelt Gold bei 1.393,00 $/oz und weiterhin unter der wichtigen Marke von 1.400,00 $/oz. Impulse kamen in der letzten Woche einmal mehr seitens der Fed: Ben Bernanke stellte eine Reduzierung der Anleihekäufe noch für dieses Jahr in Aussicht, sollten sich Wirtschaft und die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA nachhaltig verbessern. Während diese Aussage dem US Dollar Auftrieb bescherte, ließ sie Gold und Euro abrutschen.

Unterstützung erhielt das Metall jedoch schon kurz darauf durch St. Louis Fed President James Bullard, der nur bei steigender Inflation für die schrittweise Absetzung der geldpolitischen Maßnahmen stimmen wolle. Diese blieb in der Realwirtschaft schließlich wider kritischer Erwarten bislang aus. Gold war somit zum Spielball verschiedener Meinungen geworden - so wie es zuletzt wiederholt von teils widersprüchlichen Daten getrieben worden war. Ähnlich verhält es sich mit den Aktienmärkten: Viel Kapital war in den letzten Monaten wieder in andere Anlageklassen geflossen, was zu einem 17-prozentigen Verlust  bei Gold seit Januar beigetragen hatte. Zum Wochenende verliehen die dort fallenden Kurse dem Metall dann jedoch - zumindest kurzfristig - Halt.

Das schwächelnde Interesse am gelben Metall zeigen auch Fundamentaldaten, die das World Gold Council (WGC) kürzlich veröffentlichte. Insgesamt sei die Nachfrage im ersten Quartal 2013 um 13% gefallen. Mit einem Rückgang von 50% war v.a. der Investmentbereich betroffen: Die ETF-Abflüsse in Höhe von 177 Tonnen konnten selbst von der Rekordnachfrage chinesischer (+22%), indischer (+52%) und amerikanischer (+43%) Kleinanleger nach Schmuck und Bullion (Barren & Münzen) nicht aufgefangen werden. Die Nachfrage in Europa fiel im Vorjahresvergleich um 28% auf 47,5 Tonnen. Obwohl auch die Zentralbanken weniger Gold kauften (-5%), ist Marcus Grubb vom WGC der Meinung, dass sich die Investmentnachfrage über das restliche Jahr hinweg stabilisieren werde.


Silber

Silber hat sich auch in dieser Woche sehr stark an Gold orientiert. Zu Beginn der letzten Woche notierte das Metall von technischen Verkäufen getrieben, mit Kursen um 20,70 $/oz, so tief wie seit 32 Monaten nicht mehr.  In Summe gewann das Metall bei großer Schwankungsbreite während der Berichtsperiode 0,72%. Die Gold-Silber-Ratio hat sich seit mehreren Wochen über der Marke von 60 etabliert. Das derzeit eingetrübte Bild spiegelt sich zudem in niedrigeren chinesischen Silberimporten sowie den fallenden ETF-Beständen (-2,12% auf 535.032.994 Unzen) wider.

Trotz dessen notieren die ETF-Bestände nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Die EZB denkt aktuell über eine Ausweitung des Europäischen „Quantitative Easing“ Programmes zur Stützung der Europäischen Wirtschaft nach. Sollten diese Maßnahmen umgesetzt werden, könnte Silber hiervon profitieren. Ausblickend erfährt Silber bei 20,70 $/oz eine Unterstützung. Auch weiterhin werden die Preise stark von Konjunkturdaten bewegt, welche Rückschlüsse auf die Zentralbankpolitik zulassen. So werden diese Woche unter anderem Einkaufsmanagerindizes der USA sowie Europäische Arbeitsmarktdaten (beide Freitag) mit Spannung erwartet.


Platin

Im Vergleich zu Gold und Silber konnte Platin nur unwesentlich zulegen. Das Metall notiert aktuell mit Kursen um 1.465,00 $/oz, 65,00 $/oz höher als Gold, wenngleich sich Platin aktuell stark an diesem orientiert (Korrelation von 0,76). Aus fundamentaler Sicht gab es erfreuliche Daten vom Europäischen Automobilmarkt. So wurden im April über 1,5% mehr Fahrzeuge als im Vorjahr verkauft. Zuwachs wurde vor allem von Deutschland, Spanien und Großbritannien dominiert. Andere Länder wiederum mussten einen deutlichem Verkaufsrückgang verzeichnen. Ausblickend sehen wir nach wie vor Potential für steigende Kurse.

So veröffentlichte zum Beispiel Anglo American Platinum Pläne die Produktion in Südafrika zurückzufahren, was das Angebot einschränken sollte. Die Gefahr für weitere Streiks ist somit nach wie vor gegeben. Jüngst wurde der weltweit drittgrößte Platinproduzent Lonmin nach der Ankündigung mehrere Schächte zu schließen illegal bestreikt. Weiterhin gibt es einen großen Widerspruch zwischen hohem physischen Angebot und einem schwachen Preis.


Palladium

Palladium musste  diesmal als einziges Edelmetall im Verlauf der Berichtsperiode deutliche Verluste hinnehmen. Der kleine Bruder von Platin startete zu Beginn der letzten Woche bei 735,50 $/oz, verlor jedoch am Freitag deutlich um die Woche bei 724,50 $/oz abzuschließen. Aus fundamentaler Sicht gibt es nicht viel Neues zu berichten. Das von Johnson Matthey, auch für 2013 vorhergesagte Angebotsdefizit, sollte die Preise stützen. Für den Fall, dass das Metall weiter fällt, erwarten wir eine deutlich erhöhte industrielle Nachfrage, welche ebenfalls unterstützend wirken sollte. Wir sehen Palladium in dieser Woche in einer Bandbreite von 715,00 $/oz - 750,00 $/oz.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Bei den "kleinen“ Platingruppenmetallen gibt es nach wie vor wenig zu berichten. Daher sind auch die geringen Preisveränderungen wenig überraschend. Die Preisindikationen im Iridium sind unverändert (920,00 $/oz - 990,00 $/oz), jedoch zeichnet sich aufgrund der mangelnden Nachfrage ein Überschuss auf der Angebotsseite ab, was die Preise nach unten drücken sollte. Im Ruthenium (aktuell um 75,00 $/oz - 90,00 $/oz) sehen wir weiterhin eine relativ gute Nachfrage, die aber bisher durch hohes Abgabeinteresse ausgeglichen wird. Rhodium handelt wieder einmal leicht schwächer (1.075,00 $/oz - 1.125,00 $/oz), da sich die großen Verbraucher und damit auch Käufer (Automobil- und Chemieindustrie) trotz des tiefen Preises mit bedeutenden Eindeckungen zurückhalten.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"