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Italien refinanziert sich immer teurer - viel Bewegung in EUR/USD - Merkel erteilt Euro-Bonds erneut eine Absage

30.11.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro notiert aktuell bei 1.3265 - im Bereich der tiefsten über Nacht gehandelten Kurse. Auch EUR/JPY ist weiterhin unter Druck (103,40). USD/JPY notiert aktuell bei 77,95.

Im Euroraum hat sich die Wirtschaftsstimmung im November etwas stärker als erwartet eingetrübt. Der Economic Sentiment Index ist von 94,8 Punkten auf 93,7 Punkte gesunken. Unter den großen Euro-Ländern trübte sich die Stimmung am stärksten in Frankreich ein (-3,7). Dahinter folgen die Niederlande (-1,8). In den großen Krisenstaaten Italien (+0,8) und Spanien (+0,2) verbesserte sich die Stimmung dagegen. Für Deutschland blieb die Lageeinschätzung nahezu unverändert (-0,1). Der Indikator befindet sich nur noch in Deutschland über seinem langfristigen Durchschnitt.

Frau Merkel hat im Vorfeld des in der kommenden Woche stattfindenden EU-Gipfels den allseits geforderten Euro-Bonds erneut eine Absage erteilt. Genau hat sie gesagt: "wir sind weit von Euro-Bonds entfernt; es paßt nicht zusammen, auf der einen Seite Sünder zu bestrafen und auf der anderen Seite gemeinsame Zinssätze festzusetzen. Auch die EZB soll ihrer Ansicht nach nicht Liquidität in unbegrenzter Höhe zur Verfügung stellen. Die Meinungen scheinen an dieser Stelle weiterhin - vorsichtig gesagt - etwas auseinander zu gehen.

Das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich im November deutlich erhöht. Der Index stieg auf 56,0 Punkte von 40,9 (revidiert) im Oktober. Sowohl die derzeitige Situation als auch die Aussichten wurden deutlich positiver als im Vormonat gesehen. Allerdings waren die vergangenen drei Monate auch sehr schlecht. Dies verdeutlicht unten stehender Chart. Euphorie ist also auch nicht angebracht ...

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Heute erwarten wir Zahlen in Hülle und Fülle. Italien steht derzeit im Fokus der Finanzmärkte - ich habe daher alle heute Wirtschaftsdaten mit aufgenommen. Zudem erhalten wir Aufschlüsse über den deutschen, den europäischen und - nachmittags - über den amerikanischen Arbeitsmarkt. Wichtig ist ebenfalls der Chicago Einkaufsmanagerindex.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.3420 - 50 neutralisiert den negativen Bias des Euros. Die gestrige Bewegung führte uns direkt in diesen Bereich. Das High lag knapp über 1,3440. Nach kurzer Zeit haben die Marktteilnehmer dann aber gemerkt, daß die italienischen Renditen mitlerweile ein unakzeptables Niveau erreicht haben. Dementsprechend wurden bei EUR/USD auch schnell wieder Gewinne mitgenommen.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank



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