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Einkaufsmanager sehen Europa auf Wachstumskurs

22.05.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3707 (08.06 Uhr), nachdem im amerikanischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3635 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.90. EUR-CHF oszilliert bei 1.2224.

Europas Einkaufsmanager sehen die Eurozone weiterhin auf solidem Expansionskurs. Der Dienstleistungssektor konnte auf 53,5 von 53,1 Punkten zulegen. Wasser in den Wein stellten die Zahlen aus dem produzierenden Sektor dar, wo es einen Rückgang zu verzeichnen gibt. Der Maiwert liegt mit 52,5 unter den 53,4 Zählern aus dem Vormonat. Dies ist zwar keine erfreuliche Entwicklung, aber trotzdem liegt der Wert weiterhin auf Wachstumskurs.

Möglicherweise gibt es im zweiten Quartal das stärkste Wirtschaftswachstum seit drei Jahren in der Eurozone zu verzeichnen. Der Markit Flash Eurozone Composite Index liegt mit 53,9 Zählern fast auf Vormonatsniveau (54,0). Deutschland produzierte das kräftigste Wachstum seit 3 Jahren. Frankreich konnte nicht überzeugen.

  • Expansion in beiden Sektoren
  • Dienstleister punkten bei Geschäftstätigkeit und Auftragseingängen
  • Stärkster Jobaufbau seit September 2011 in beiden Sektoren
  • Job-Zahlen insgesamt positiv auf niedrigem Niveau
  • Verkaufspreise unter dem Strich weiter reduziert
  • Peripherie mit beschleunigtem Wachstum
  • Beste Auftragseingänge seit Juli 2007 in Peripherie

Im Endeffekt wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Frankreich stellt zwar weiter ein Fragezeichen dar, aber gerade die Entwicklungen außerhalb Frankreichs wirken positiv. Auch die Jobentwicklung in den restlichen Euroländern gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich der zuletzt beobachtete Positivtrend weiter fortsetzt und in den hohen Arbeitslosenzahlen bemerkbar macht.

Dem Euro helfen diese Zahlen vorerst ein wenig weiter. Die Gemeinschaftswährung kann sich nach den europäischen Einkaufsmanagerzahlen um 1,3675 gegenüber dem Dollar stabilisieren. Bei einem Bruch der 1,3660 droht ein Fall unter die 1,3600-Grenze. Nachdem sich aufgrund der FED-Minutes, dem Protokoll der letzten Notenbanksitzung noch ein schwächeres Eurobild abzeichnete. Neue Zweifel an der Einigkeit der FOMC-Mitglieder wurden wach.

Es besteht große Uneinigkeit über die zukünftige Zinspolitik und auch die Inflationsaussichten werden sehr ungleich eingeschätzt. Eine sichere Prognose was nach dem Auslaufen der Wertpapierkäufe im Herbst dieses Jahres mit den US-Zinsen passieren wird, ist nach dem Bekanntwerden der verschiedenen Positionen einmal mehr unsicher geworden. Dies belastet den US-Dollar in der Folge.

Weitere Zahlen von Gestern:

Analog zu den letzten überzeugenden Zahlen aus UK können auch die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien überzeugen. Im Jahresvergleich stiegen die Verkäufe im April um 6,9 Prozent. Damit konnten selbst die optimistischen Erwartungen von 5,3 Prozent getoppt werden. Auch im Monatsvergleich fielen die Zahlen stark aus. Statt erwarteter 0,6 Prozent stellte sich der April-Wert auf 1,3 Prozent.

Die Vormonatszahlen konnten ebenfalls positive Impulse liefern, sie wurden herauf revidiert. Der Monat um 0,4 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent und der Jahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte. Somit wurden die Aprilzahlen mit einer erhöhten Basis verglichen und konnten besonders Traktion entfalten.

Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt mit der Schaffung neuer Jobs, einhergehenden Lohnsteigerungen und moderaten Preissteigerungen ließen die Verbraucher in die Läden strömen.

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Trotz der sich zuletzt abzeichnenden Abkühlung waren die Verbraucher in der Euro-Zone so optimistisch wie seit Herbst 2007 nicht mehr. Das Barometer für die Konsumlaune stieg im Mai von -8,6 Zählern auf -7,1 Punkte.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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