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Edelmetalle Kompakt für die 43. KW 2014

27.10.2014  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Nachdem Gold im Oktober Kursgewinne verzeichnen konnte fiel das Metall in der Berichtsperiode um 0,6% und handelt heute Morgen bei 1.231 $/oz. Begründet wird die Abwärtsbewegung primär durch robuste Wirtschaftsdaten, einem starken US Dollar, und zu guter Letzt die niedriger als erwartete Inflation in den USA, welche wiederum die Nachfrage nach dem US-Dollar in die Höhe trieb. Somit hat Gold als sicherer Hafen an Attraktivität verloren. Die Kombination aus dem erstarkten US Dollar und höheren Anleiherenditen beruhigten nervöse Investoren.

Darüber hinaus fielen Bestände in Gold ETFs auf ein 5-Jahrestief. Auch Gold Futures fielen in der Berichtswoche um 0,7% auf 1.233 $/oz. Auf der Nachfrageseite sind es insbesondere die Asiaten, die ihr Interesse an dem Metall kontinuierlich aufrechterhalten. Laut der Schweizer Zollbehörde wurden im ersten Halbjahr diesen Jahres mehr als 600 Tonnen Gold nach Asien exportiert. Während im Juni noch 55,78 Tonnen Gold von der Schweiz nach Asien exportiert wurden, waren es im September schon 173 Tonnen. Von diesen 173 Tonnen gingen etwa 95 Tonnen nach China, Hong Kong und Indien.

Die asiatische Nachfrage hat insbesondere durch "Diwali" (Lichterfest) in Indien zugenommen, welches als größter Anlass für Goldkäufe angesehen wird. Fast 20% der jährlichen Verkäufe sind auf die 5–tägigen Festivitäten zurückzuführen. Laut veröffentlichter Daten der Shanghai Gold Exchange wird sich die Goldnachfrage in China dieses Jahr auf zwischen 1.900 und 2.000 Tonnen belaufen.


Silber

Letzte Woche gab es nur wenig Bewegung im Silber innerhalb einer Range von 60 Cents. Auch die ETF Bestände haben sich in den letzten zwei Wochen kaum verändert, nachdem es am Monatsanfang zu Abflüssen kam. Diese Woche wird jedoch voraussichtlich eine höhere Volatilität mit sich bringen u. a. durch die Federal Reserve Zinsentscheidung und Pressekonferenz am Mittwoch. Es wird allgemeinhin erwartet, dass die Fed das Ende des QE3-Programm (d.h. das massenhafte Aufkaufen von Staatsanleihen) verkünden wird.

Entscheidend wird jedoch sein, welchen Zinsausblick die Fed für das nächste Jahr geben wird. Die Unterstützung im Silber liegt nach unten weiterhin bei 16,80 $/oz. Nach oben deckelt zunächst die 18 $/oz. Datenseitig kommen weiterhin diese Woche Impulse durch den Ifo-Geschäftsklimaindex (heute um 10:00 Uhr), der schwächer als erwartet ausfiel, und den Einkaufsmanagerindizes aus EU, USA und China, Langlebige Wirtschaftsgüter und Arbeitslosenzahlen aus den USA, sowie Inflationszahlen aus EU und USA.


Platin

Auch in der vergangenen Woche wollte Platin sich nicht wirklich erholen und handelt fortwährend auf ähnlichen Levels wie im September 2009. Seit dem 06. Oktober sehen wir nur wenig überzeugende Sprünge jenseits der 1.200 $/oz Marke. Der Platinpreis handelt seit den letzten 2,5 Wochen in einer Spanne zwischen 1.291 $/oz und 1.233 $/oz. Aktuell besteht wenig Investoreninteresse. Anders gestaltet sich die Situation auf dem europäischen Automarkt. Dieser vermeldete positive Absatzzahlen.

Im September kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg von Neuzulassungen um 6,4%. Auch wir konnten eine höhere industrielle Nachfrage beobachten aufgrund der niedrigen Preislage. So handelten Platinschwämme zwischen 3 und 5 USD. Auch Chinas Platinimporte bleiben robust. Im September wurden 277 Tsd. Unzen importiert, welches seit Dezember 2013 (369 Tsd. Unzen) den höchsten Stand darstellt. China spielt in dieser Größenordnung demnach zukünftig auch eine entscheidende Rolle für die Entwicklungen im Platinpreis. Langfristig sollte der Markt eher "bullish" gegenüber den Platinpreisen gestimmt sein.


Palladium

Palladium, welches sich seit dem 16. Oktober auf Erholungskurs befindet, war der Gewinner der Edelmetalle in der Berichtsperiode. Das Metall erreichte ein Wochenhoch von 788 $/oz. Laut Bloomberg war der wöchentliche Preisanstieg um über 3% der höchste seit 7 Monaten. Andauernde Sorgen um eine russische Angebotsverknappung, die durch Unruhen in der Ukraine entstanden, treiben das Metall weiterhin nach oben.

Dennoch hält sich das Wachstum der Palladium ETFs eher auf geringem Niveau. Darüber hinaus kurbelt Südafrika die Produktion immer weiter an und insgesamt erhöhte Recycling Aktivitäten aus den Bereichen Autokatalysatoren und Schmuck üben Druck auf den Preis aus. Nachfrageseitig geht es dem Metall nach wie vor gut. Robuste industrielle Nachfrage nach dem silberweißen Metall für Katalysatoren in Benzinmotoren halten die Preise jedoch relativ stabil.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Leider gibt es in der Berichtswoche von allen kleinen PGM’s sehr wenig zu berichten. Rhodium dümpelt bei geringen Umsätzen weiterhin auf einem Niveau zwischen 1,200 $/oz und 1,250 $/oz vor sich hin. Es fehlen momentan einfach die entscheidenden Impulse von der Nachrichtenseite, um den Preis zu bewegen. Es gibt immer noch den ein oder anderen "Abgeber", sodass es aktuell schwierig ist, den Preis nach oben zu bewegen. Auf der unteren Seite gibt es aber nach wie vor genug Käufer, die das aktuelle Angebot absorbieren und damit verhindern, dass der Preis weiter fällt.

Der Markt im Ruthenium hat sich auch wieder beruhigt, nachdem es letzte Woche, wie von uns berichtet, deutlich erhöhte Umsätze gegeben hat. Die untere Seite sieht auf einem Niveau von 50 $ sehr gut unterstützt aus, allerdings ist die Nachfrage-Seite sehr verhalten, da durch die Preisbewegung der letzten Wochen und Monate bisher kein Grund zur Eile bestanden hat, überhastet zu reagieren. Im Iridium hat es diese Woche auch keine überraschenden Bewegungen gegeben. Es war zwar aufgrund des etwas tieferen Preises erhöhtes Interesse seitens der Industrie zu registrieren, aber nichts, was preisbeeinflussend gewesen wäre.


© Youn-Chong Choi, Precious Metals Sales Analyst
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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