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Es gibt viel zu sagen, fassen wir uns kurz …

08.12.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2280 (08.15Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2272 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 121.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 149.10. EUR-CHF oszilliert bei 1.2025. Es gibt viel zu sagen und es gäbe vor allen Dingen noch viel mehr zu sagen. Ich beschränke mich auf den ersten Teil.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Eurozone:

1. Länder mit starkem Osteuropageschäft, unter ihnen Deutschland, Österreich oder Finnland, sind mit einem starken Einbruch der Konjunktur bedingt durch die Sanktionspolitik der EU konfrontiert.

2. Die Reformländer Spanien, Portugal, Irland und Griechenland setzen kontinuierlich positive Akzente, die in dieser Form nicht vom Mainstream erwartet wurden. Festzustellen ist bei diesen Ländern auch, dass das Maß der Betroffenheit bezüglich der Sanktionspolitik vergleichsweise unausgeprägt ist.

3. Die Länder, die sportliche Reformen bisher verweigerten, namentlich Frankreich und Italien und in zarten Ansätzen Deutschland fallen zurück.

Diese Faktenlage impliziert Handlungsbedarf auf mindestens zwei Ebenen. Die ansonsten drohenden Kollateralschäden wären erheblich.

Wir werden im Jahresausblick 2015, der spätestens am 20. Dezember veröffentlicht wird, zu diesem Themenkomplex ausführlich Stellung nehmen.

Positiv anzumerken war am Freitag der deutsche Auftragseingang per Berichtsmonat Oktober.

Im Monatsvergleich kam es unerwartet zu einem Anstieg um 2,5%. Die Prognose lag bei lediglich 0,5%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +0,8% auf +1,1% revidiert.

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Die Revision des BIP der Eurozone per 3. Quartal lieferte mit +0,2% im Quartalsvergleich keine Veränderung gegenüber der ersten Schätzung. Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme des BIP auf 0,8%. Damit kam es zum sechsten Mal in Folge auf Quartalsbasis zu einem Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität, leider auf sehr mäßigem Niveau.

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Die Daten aus den USA boten positive Überraschungen am Arbeitsmarkt und negative Akzente bezüglich der Entwicklung der Handelsbilanz.

Die Arbeitslosenquote verharrte bei unverändert 5,8%. Das entsprach den Erwartungen. Bezüglich der Vergleichbarkeit mit europäischen Daten ziehen wir die Quote U-6 des BLS vor. Hier kam es zu einem Rückgang von 11,5%auf 11,4%.

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Die Entwicklung der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft setzte mit einem unerwarteten Anstieg der Beschäftigung um 321.000 Arbeitsverhältnisse positive Akzente. Die Prognose lag bei 230.000 neuen Jobs. Mehr noch wurde der Vormonatswert von 214.000 auf 243.000 neue Jobs revidiert.

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Die US-Handelsbilanz setzte dagegen negative Akzente. Das Defizit stellte sich auf -43,4
Mrd. USD nach zuvor -43,0 Mrd. USD. Die Prognose lag bei -41,4 Mrd. USD.

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Daraus ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2420 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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