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2016: Potential für einige Trendwenden?

05.01.2016  |  Folker Hellmeyer
Vor dem Hintergrund der einerseits instabilen geopolitischen Lage, der Herausforderungen für die EU und Eurozone, der für eine Vielzahl von Marktteilnehmern überraschenden Schwäche der US-Konjunktur, der sich aufdrängenden Frage, in wie weit Märkte noch frei sind, des Risikos, dass Zentralbanken Glaubwürdigkeit verspielen könnten und der vermeintlich üppigen Liquidität durch Nanosekundenhandel, die in Belastungsphasen nichts als Phantomliquidität darstellt, ist hohe Volatilität in nahezu allen Sektoren des Finanzmarkts im laufenden Jahr gewährleistet.

Nicht China war makroökonomisch das Primärproblem der Weltwirtschaft, sondern es waren die Vereinigten Staaten. Lag die Prognose für China vor Jahresbeginn 2015 bei 7,1%, ergibt sich voraussichtlich ein Wachstum in Höhe von 6,9% per 2015.

Die Prognose für die USA lag Ende 2014 für 2015 bei gut 3%. Laut aktuellen Daten wird sich eine Zunahme des BIP um 1,8% einstellen. Dass Märkte, Volkswirte, Analysten und Finanzmedien eine Verfehlung um voraussichtlich 0,2% stärker in den Vordergrund spielen, als eine Verfehlung um gut 1,2% ist freundlich ausgedrückt bemerkenswert.

Mehr noch musste die Wachstumsprognose für die Eurozone von 1,2% auf Größen jenseits von 1,5% nach oben revidiert werden. Die Eurozone war neben Indien unter den großen Wirtschaftsräumen die positive Überraschung. Ergo: Ineffiziente Bewertungen per 2015 eröffnen Potentiale für Trendwenden per 2016. In wie weit diese Potentiale genutzt werden, bleibt abzuwarten.

Dabei gilt es, zu berücksichtigen, dass ineffiziente Marktreaktionen Krisenszenarien im Verlauf verschärfen. Die später folgenden Anpassungen fallen umso ausgeprägter aus und wirken entsprechend systemisch stärker destabilisierend.

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0825 (07.40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0782 US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.48. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.0848.

Die Daten, die uns gestern aus der Eurozone erreichten, waren, wie schon überwiegend im Jahresverlauf 2015 gewohnt, positiv und im aktuellen Umfeld erfrischend. Gleichwohl hatten sie keine andauernde Marktwirkung, was wir aus dem Jahr 2015 bereits kennen.

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex lieferte in der finalen Fassung per Dezember eine leichte positive Revision gegenüber dem vorläufigen Wert von 53,1 auf 53,2 Punkte. Der Vormonatswert lag bei 52,8 Zählern. Der Indexstand signalisiert solide Expansion und lieferte das höchste Indexniveau seit 18 Monaten - was für eine Divergenz zu der Entwicklung jenseits des Atlantiks!

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Kernbotschaften von Markit:

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Der Blick Richtung USA war gestern einmal mehr ernüchternd und vor allen Dingen nicht erwartet. Die freundliche Reaktion des USD gegenüber dem Euro auf diese zunehmend prekäre USSituation nehmen wir zur Kenntnis.

Zu den Fakten: Der ISM-Manufacturing Index per Berichtsmonat Dezember sank unerwartet von zuvor 48,6 auf 48,2 Punkte und markierte den niedrigsten Stand seit Mitte 2009! Die Prognose lag bei 49,0 Zählern. Das Indexniveau signalisiert Kontraktion in diesem Sektor der US-Wirtschaft.


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