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Zahlen aus China schwächeln

19.01.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0877 (08.00Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0858 markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 117.73. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.04. EUR-CHF oszilliert bei 1.0959.

Nach dem gestrigen ruhigen Handelstag aufgrund des US-Feiertages, haben wir heute die Daten aus Fernost zur Kenntnis genommen. Trotz des schwächsten Wirtschaftswachstum seit 25 Jahren sollte man beachten, dass die chinesische Regierung sein exportlastiges Wirtschaftsmodell stärker auf die Binnenkonjunktur und den privaten Konsum fokussieren will.

Wir sollten uns in Zukunft auf schwächere chinesische Wirtschaftsdaten einstellen. Schauen wir uns die Zahlen aus China etwas genauer an.Die Industrieproduktion im Dezember ist leicht unter den Erwartungen um 5,9 Prozent gewachsen. Die Prognosen lagen hier bei 6,0 Prozent. Im Vormonat wurde noch ein Wert von 6,2 Prozent erreicht.

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Quelle: Moody’s


Die Produktion in den Branchen Automobil (+12%), Metall (+5,2%) sowie Infrastruktur (+3,8%) konnte zulegen. Die Elektrizität Produktion (-1,7%) hingegen fiel schwächer aus. Auch die Einzelhandelsumsätze in China sind mit 11,1 Prozent ebenfalls schlechter ausgefallen als von Experten prognostiziert.

Das Bruttoinlandsprodukt legte wie von den meisten Experten vorhergesagt um 6,9 Prozent zu, nach einem Plus von 7,3 Prozent im vergangenen Jahr. Das entspricht dem niedrigsten Zuwachs seit 1990. Dennoch liegen sie in den Erwartungen der Regierung in China, welche einen Zielrahmen von sieben Prozent anpeilt.

Im Vergleich zum Vorquartal stieg das BIP um lediglich 1,6 Prozent nach 1,8 Prozent im vergangenen Sommer. Die Vorhersagen der Volkswirte lagen bei 1,7 Prozent.

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Quelle: Moody’s


Gründe für die schwächeren Daten könnten nach Angaben des chinesischen Statistikamtes das momentane schwierige internationale Umfeld sein. Außerdem sind die Strukturreformen in einer entscheidenden Phase für China.

Zuletzt noch zu den deutschen Verbraucherpreise, die durch den niedrigen Ölpreis weit unter der von der EZB avisierten Marke von zwei Prozent liegen. Das statistische Bundesamt bestätigten heute die vorläufigen Schätzungen vom 04. Januar, dass die Verbraucherpreise im Dezember zum Vormonat um -0,1 Prozent gefallen sind. Zum Vorjahr lag die Inflationsrate im Dezember bei +0,3 Prozent. Somit ist die Inflationsrate auf dem tiefsten Stand seit 2009.

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Quelle: Moody’s


Die niedrige Inflation in 2015 wurde vor allem durch die Entwicklung der Energiepreise geprägt. Energie verbilligte sich um 7,0 Prozent, die Preise für leichtes Heizöl lagen bei 23,1 Prozent und für Kraftstoffe bei 10,0 Prozent. Die Jahresteuerungsrate ohne Energie lag bei 1,1 Prozent. Die Lebensmittelpreise stiegen im Jahresdurchschnitt um 0,8 Prozent.

Auch die vorläufigen Ergebnisse für den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland wurden bestätigt. Die HVPI- Verbraucherpreise lagen im Dezember um 0,2 Prozent über dem Stand vom vergangenen Jahr (Monatsveränderungsrate 0,0 Prozent).

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0520 - 50 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!

© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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