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Edelmetallmärkte: Erneuter Rückschlag

07.06.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis setzt den aktuellen Abwärtstrend fort und verliert im gestrigen New Yorker Handel weiter von 634 auf 629 $/oz. Heute morgen gibt der Goldpreis im Handel von Sydney und Hongkong weiter auf 622 $/oz nach, kann sich aber zuletzt auf 625 $/oz leicht erholen. Damit liegt der Goldpreis um etwa 10 $/oz unter dem Vortagesniveau. Bei einem leicht erholten Dollar gibt der Goldpreis auf Eurobasis ebenfalls nach (aktueller Preis 15.670 Euro/kg, Vortag 15.770 Euro/kg). Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit schwächer und bestätigen den kurzfristigen Abwärtstrend des Goldpreises. Wir erwarten nach dem aktuellen Rückschlag für die nächsten Wochen eine Marktberuhigung und anschließend eine Fortsetzung der Goldhausse noch im Jahresverlauf 2006 in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich zuletzt widerstandsfähiger als der Goldpreis zeigt (aktueller Preis 11,88 $/oz, Vortag 11,98 $/oz). Platin entwickelt stabil (aktueller Preis 1.240 $/oz, Vortag 1.238 $/oz). Palladium zeigt sich ruhig (aktueller Preis 347 $/oz, Vortag 347 $/oz). Die Basismetalle geben um weitere 2 bis 4% nach.

Mit einem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke reduziert sich die Wahrscheinlichkeit gegen Null, daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 490 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index verliert 2,8% oder 3,9 auf 135,9 Punkte. Bei den Standardwerten geben Meridian 5,5% und Iamgold 4,0% nach. Freeport erholt sich um 1,7%. Bei den kleineren Werten bröckeln Mexgold 5,7%, Gammon Lake 5,2%, Queenstake 4,7%, Rio Narcea 4,4% und Yamana 4,1% ab. Apollo gewinnen 3,7% und Richmont 2,2%. Bei den Silberwerten geben Apex 6,7%, Silver Wheaton 6,1% und Pan American 4,7% nach.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel erneut schwächer. Anglogold und Gold Fields verlieren jeweils 4,9%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen ebenfalls nachgebend (Stand 7:00 Uhr, 1 Stunde vor Börsenschluß). Bei den Produzenten verlieren BMA Gold 6,1%, Tribune 6,0%, Ballarat 4,9%, St Barbara 4,3% und Bolnisi 4,2%. Leviathan erholt sich gegen den Trend um 4,4%. Bei den Explorationswerten geben Climax 10,1% und Macmin 4,7% nach. Bei den Basismetallwerten fallen Independence Group 5,3%, Kagara Zinc 4,3% und Herald 3,5% zurück.

Wichtigste Kurznachrichten :

Die australische Croesus meldet am 07.04.06 nach Börsenschluß, daß derzeit eine kurzfristige Planung für die Produktion und die Exploration der Norseman Mine erstellt wird. Die Gegenbank für Vorwärtsverkäufe, Macquarie, hat sich bereit erklärt, Croesus bei der Finanzierung der Produktion zu unterstützen. Der neue Chairman und Vorstandsvorsitzende Michael Kiernan stellt fest, daß in den letzten Jahren eine Reihe von Fehlentscheidungen getroffen wurden, die sich jetzt negativ auf die Produktion auswirken und hohe Kosten verursachen. Einige Ansätze, um Kosten sparen zu können, wurden bereits festgestellt und sollen umgesetzt werden. Das Management-Team der erfolgreichen Consolidated Minerals wurde dazu beauftragt, dies operativ umzusetzen. Weitere Informationen über den geänderten Produktionsplan sollen demnächst veröffentlicht werden. Wann die Aktie wieder zum Börsenhandel zugelassen wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Westgold

Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Dienstag erneut Umsätze in der Nähe der Rekordhochs. Vor allem Silbermünzen 1 oz Maple Leaf sowie Goldmünzen und Goldbarren in allen Stückelungen wurden geordert. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern erhöhte sich auf etwa 8:1.

Analyse

07.06.06 Alamos (NA, Kurs 8,12 C$, MKP 743 Mio A$) meldet für das Märzquartal aus der mexikanischen Mulatos Mine eine Goldproduktion von 21.400 oz, was einer Jahresrate von etwa 85.000 oz entspricht. Die Produktion wird derzeit auf eine Jahresrate von etwa 100.000 oz hochgefahren. Bei Nettoproduktionskosten von 308 $/oz und einem Verkaufspreis von 551 $/oz erreichte die Bruttogewinnspanne 243 $/oz. Der operative Gewinn stellte sich auf 1,2 Mio A$ oder 41 $/oz. Bis zum Dezemberquartal erwartet Alamos einen Rückgang der Nettoproduktionskosten auf 225 $/oz, so daß die Gewinnspanne bei einem aktuellen Goldpreis von 630 $/oz deutlich ansteigen würde. Sollte Alamos auf der Basis einer jährlichen Produktion von 100.000 oz eine Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde sich ein KGV von 37,5 einstellen. Auf dieser Basis hätte Alamos eine Lebensdauer der Reserven von 13,7 Jahren, so daß weiteres Wachstumspotential besteht. Alamos ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Am 31.03.06 stand einem Cashbestand von 16,1 Mio A$ eine gesamte Kreditbelastung von 69,2 Mio A$ gegenüber. Beurteilung: Alamos ist mit einem erwarteten KGV von 37,5 bereits teuer bewertet. Positiv sind die hohe Gewinnspanne, die fehlenden Vorwärtsverkäufe und das Wachstumspotential. Wir stufen Alamos wegen des geringen Aktienkurspotentials als Verkaufsposition ein. Empfehlung: Über 8,00 C$ verkaufen, aktueller Kurs 8,12 C$, unter 4,40 C$ kaufen. Alamos wird mit geringen Umsätzen an der Börse Berlin-Bremen gehandelt.



© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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