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Öl und Gold geben nach

02.10.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Im gestrigen Handel gaben sowohl Rohöl der Sorte WTI als auch Brentöl mit gut 3 Dollar je Fass deutlich nach. Während am Freitag der nächstfällige Kontrakt von Brentöl mit rund 81 Dollar je Fass ein neues Allzeithoch notiert hatte, lag der Preis heute morgen nur noch bei 77,50 Dollar. Gewinnmitnahmen hatten zu den Preisrück-gängen geführt. Darüber hinaus wurden die gesunkenen Margen in den Raffinerien als Grund angeführt: So sind die CrackSpreads seit dem Hoch im Mai, als knappe Benzinlager in den USA die Margen nach oben getrieben hatten, deutlich gesunken. In den letzten zwei Wochen hat sich die Verengung weiter fortgesetzt. Dies schürt die Befürchtung, dass in den kommenden Wochen seitens der Raffinerien weniger Rohöl nachgefragt wird. Nicht zuletzt ist darauf hinzuweisen, dass Öl in den letzten Wochen im Tandem mit dem fallenden Dollar gestiegen ist. Der etwas festere Dollar dürfte deshalb die Korrektur mitbegünstigt haben.

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Im Gegensatz zu Rohöl konnte Erdgas gestern an Boden gewinnen. Aktuell notiert der nächstfällige Future über der 7 Dollar Marke je MMBtu. Die Gefahr eines kälteren Winters mit entsprechend höherem Heizbedarf trieb die Preise nach oben. Erdgas wird saisonal bedingt in den Wintermonaten teurer. In den Vereinigten Staaten entfällt ein Fünftel des Erdgasverbrauchs auf die privaten Haushalte: über die Hälfte aller Haushalte wird überwiegend mit Erdgas beheizt.


Edelmetalle

Der Goldpreis konnte im gestrigen Handel zuächst weiter anziehen. Der Aufwind stoppte im IntraDay-Handel knapp unter der psychologisch wichtigen Marke von 750 Dollar. Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen in den USA gaben Auftrieb. Im weiteren Verlauf gab der Goldpreis seine Gewinne wieder ab und notiert heute morgen mit 738 US Dollar je Feinunze merklich niedriger. Gleichwohl in der Breite noch sehr positiv über Gold berichtet wird, gibt es nun auch einige warnende Stim-men, dass die Rallye am Goldmarkt überhitzt sei. Wir hatten angesichts des hohen Optimismus bereits auf die Gefahr einer kurzfristigen Korrektur hingewiesen.

Auch Platin konnte seinen Höhenflug nicht fortsetzen. Nachdem gestern im IntraDay Handel Kurse bei 1395 Dollar je Feinunze gesehen wurden, gab das weiße Edelmetall deutlich ab und notiert heute morgen nur noch bei 1 360 Dollar. Auch hier zeigten sich Händler besorgt, dass die jüngste Rallye übertrieben sei. Hinzu kam die Meldung des Automobilherstellers Mazda Motor Corp., durch die Entwicklung eines neuen Katalysators den Einsatz von Platin und Palladium um 70 bis 90% reduzieren zu können. Auch Nissan, der drittgrößte Autobauer Japans, hatte im Juli angekündigt, ab April nächsten Jahres Katalysatoren zu verwenden, die nur halb so viel Edelmetalle brauchen wie zuvor. Auf den Automobilsektor entfällt rund die Hälfte der jährlichen Platinnachfrage.


Industriemetalle

Kupfer konnte gestern sein hohes Niveau halten. Preisstützend wirkte zum einen der heute beginnende Streik in der Southern Copper Corporation, dem weltweit fünftgrößten Kupferproduzenten in Peru. Zum anderen hat die Vereini-gung von 38 Minengewerkschaften in Peru mit einem landesweiten Streik ab dem 5. November gedroht. Vor diesem Hintergrund wurden preisdämpfende Nachrichten wie der etwas stärker als erwartet gefallene Einkaufsmanagerindex in den USA vernach-lässigt, zumal daran bereits wieder Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen geknüpft werden, die ihrerseits die Konjunktur stimulieren könnten. Wir denken jedoch, dass das derzeitige Preisniveau nicht zuletzt wegen der konjunkturellen Risiken überhöht ist und erwarten mittelfristig eine Korrektur.

Nickel gab gestern weiter ab, nachdem der Mitte September kurzfristig in Stocken geratene Lageraufbau weiter vorangeschritten ist. Nickelt notiert aktuell knapp über 30 000 Dollar je Tonne. Wir sehen nach wie vor zwischen 25 000 und 30 000 Tsd. Dollar je Tonne das fundamental gerechtfertigte Preisniveau.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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