Euro korrigiert nach Erreichen eines Höchstkurses bei 1.5276
04.03.2008 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.5185, nachdem gestern im europäischen Geschäft ein neuer historischer Höchstkurs bei 1.5276 erreicht wurde. Der USD hat sich gegenüber dem JPY nach Tiefstkursen bei 102.61 befestigt und notiert aktuell bei 103.50. Die "Carry-Trades" konnten nach eklatanter Schwäche leicht an Boden gewinnen. EUR-JPY stellt sich aktuell auf 157.15 und EUR-CHF oszilliert bei 1.5815.
Nach dem deutlichen Anstieg des JPY in den vergangenen Tagen sind erste Äußerungen von Seiten der japanischen Politik vernehmbar, die ein unterschwelliges Unbehagen ob der Anpassung zum Ausdruck bringen. Finanzminister Nukaga beobachtet die Devisenmärkte laut eigener Aussage mit Vorsicht. Wirtschaftsministerin Ota spricht von einem rasanten Anstieg des JPY. Wir nehmen diese Verbalakrobatik zur Kenntnis und schlussfolgern, dass zwischen 100 - 102 in der Parität USD-JPY ein nicht unwesentliches Unterstützungsniveau angesiedelt sein dürfte.
Die Stabilitätspolitik der EZB, die eine wesentliche und vor allen Dingen berechenbare Grundlage der aktuell erfolgreichen Performance der Wirtschaft der Eurozone ist, ist vielen opportunistischen Geistern nicht nur in der Eurozone ein Dorn im Auge. IWF Strauss-Kahn sagte, der Euro sei überbewertet. Die EZB brauche ein politisches Gegengewicht, um den extremen Machtumfang der EZB zu kompensieren. Braucht die EZB als fraglos erfolgreichste Institution der Eurozone wirklich eine politische Weichspülung? Was für ein Schelm, so etwas einzufordern ….
Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone für das verarbeitende Gewerbe stellte sich per Februar auf 52,3 nach zuvor 52,8 Punkten und entsprach damit der Konsensusprognose als auch der ersten Schätzung. Der aktuelle Indexstand mit mehr als 50 Punkten signalisiert weiterhin Expansion in diesem Sektor.
Die Daten aus den USA bestätigten in der Gesamtheit das schwache Konjunkturbild, wenn nicht gar ein rezessives Umfeld. USD-Schwäche bis 1.5276 war die Folge. Die abrupte Umkehr nach Erreichen der Höchstkurse darf mindestens als Ausdruck zunehmender Nervosität im Hinblick auf mögliche Aktivitäten unüblicher Marktteilnehmer zurückgeführt werden.
Heute stehen Daten der Eurozone auf der Agenda. Die Revision der BIP-Daten per 4. Quartal 2007 sollte keine neuen Erkenntnisse mit sich bringen. Analysten erwarten ein Wachstum in Höhe von 2,3%. Die Erzeugerpreise sollen laut Konsensusprognose per Januar im Monatsvergleich um 0,8% nach zuvor 0,1% zugenommen haben. Im Jahresvergleich entspräche das einem Anstieg um 4,9% nach zuvor 4,3%.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4980 – 10 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Nach dem deutlichen Anstieg des JPY in den vergangenen Tagen sind erste Äußerungen von Seiten der japanischen Politik vernehmbar, die ein unterschwelliges Unbehagen ob der Anpassung zum Ausdruck bringen. Finanzminister Nukaga beobachtet die Devisenmärkte laut eigener Aussage mit Vorsicht. Wirtschaftsministerin Ota spricht von einem rasanten Anstieg des JPY. Wir nehmen diese Verbalakrobatik zur Kenntnis und schlussfolgern, dass zwischen 100 - 102 in der Parität USD-JPY ein nicht unwesentliches Unterstützungsniveau angesiedelt sein dürfte.
Die Stabilitätspolitik der EZB, die eine wesentliche und vor allen Dingen berechenbare Grundlage der aktuell erfolgreichen Performance der Wirtschaft der Eurozone ist, ist vielen opportunistischen Geistern nicht nur in der Eurozone ein Dorn im Auge. IWF Strauss-Kahn sagte, der Euro sei überbewertet. Die EZB brauche ein politisches Gegengewicht, um den extremen Machtumfang der EZB zu kompensieren. Braucht die EZB als fraglos erfolgreichste Institution der Eurozone wirklich eine politische Weichspülung? Was für ein Schelm, so etwas einzufordern ….
Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone für das verarbeitende Gewerbe stellte sich per Februar auf 52,3 nach zuvor 52,8 Punkten und entsprach damit der Konsensusprognose als auch der ersten Schätzung. Der aktuelle Indexstand mit mehr als 50 Punkten signalisiert weiterhin Expansion in diesem Sektor.
Die Daten aus den USA bestätigten in der Gesamtheit das schwache Konjunkturbild, wenn nicht gar ein rezessives Umfeld. USD-Schwäche bis 1.5276 war die Folge. Die abrupte Umkehr nach Erreichen der Höchstkurse darf mindestens als Ausdruck zunehmender Nervosität im Hinblick auf mögliche Aktivitäten unüblicher Marktteilnehmer zurückgeführt werden.
- Die Bauausgaben sanken per Januar um 1,7% deutlich stärker als prognostiziert (-0,70%). Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von -1,10% auf -1,3% revidiert.
- Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sank per Februar von 50,7 auf 48,3 Zähler. Erwartet war ein Rückgang auf 48,0 Punkte. Mit Werten unterhalb der kritischen Marke von 50 impliziert der Index Kontraktion in diesem Sektor. Der beigefügte Chart verdeutlicht die abnehmende Wachstumsdynamik ab Anfang 2004.
- Der US-Automobilabsatz stellte sich per Februar 2008 auf 15,3 Mio. Einheiten auf annualisierter Basis und lag damit auf Vormonatsniveau. Per Februar 2007 stellte sich der Absatz noch auf 16,6 Mio. Kraftfahrzeuge.
Heute stehen Daten der Eurozone auf der Agenda. Die Revision der BIP-Daten per 4. Quartal 2007 sollte keine neuen Erkenntnisse mit sich bringen. Analysten erwarten ein Wachstum in Höhe von 2,3%. Die Erzeugerpreise sollen laut Konsensusprognose per Januar im Monatsvergleich um 0,8% nach zuvor 0,1% zugenommen haben. Im Jahresvergleich entspräche das einem Anstieg um 4,9% nach zuvor 4,3%.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4980 – 10 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.