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Devisenmärkte konsolidieren Bewegungen der Vortage!

05.03.2008  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.5190, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden die jüngsten Aufwärtsbewegungen des Euros auf leicht ermäßigter Basis konsolidiert wurden. Der USD notiert aktuell gegenüber dem JPY bei 103.50. Die „Carry-Trades“ sind stabilisiert. EUR-CHF steht bei 1.5785, während EUR-JPY aktuell im Bereich von 157.35 oszilliert.

Die gestrigen Veröffentlichungen aus der Eurozone hatten keine wesentlichen Marktwirkungen zur Folge. Die Revision des BIPs der Eurozone per 4.Quartal lieferte geringfügige Anpassungen. Im Vorjahresvergleich ergab sich eine Anpassung von 2,3% auf 2,2% (Prognose 2,3%). Im Berichtsquartal war der private Konsum mit einem Beitrag von -0,1% im Quartalsvergleich ein klarer Belastungsfaktor.

Darüber hinaus wurde das Vorquartal von 2,7% auf 2,6% revidiert. Insgesamt stellten sich damit von der Wachstumsseite leichte nicht erwartete Molltöne ein, die zu der nachlassenden globalen Konjunkturdynamik ausgehend von den USA passen.

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Die Erzeugerpreise der Eurozone legten im Monatsvergleich erwartungsgemäß um 0,8% zu. Im Jahresvergleich stellt sich damit der Anstieg auf 4,9% nach zuvor 4,3%.

Der US-Zentralbankchef Bernanke forderte gestern in einer Rede vor Bankern in Orlando, dass Hypothekenbanken bei kritischen Engagements auf Teile ihrer Forderungen verzichten sollten, um unnötige Zwangsmaßnahmen zu verhindern. Zunächst klingt das oberflächlich betrachtet ja ganz nett im Rahmen eines aktiven Krisenmanagements. Hier muss sich jedoch die Frage stellen, was unnötig ist? Verantwortungslose Banken und verantwortungslose Schuldner sind das ursächliche Problem, das eine Adressierung erfordert!

Sollen einmal mehr verantwortungslose Protagonisten vor den Folgen ihres verantwortungslosen Handelns bewahrt werden? Welche Lernkurven ergeben sich daraus auf ökonomischer und gesellschaftspolitischer Ebene? Ist der anständige Kreditnehmer und der verantwortungsvolle Banker damit wieder der Dumme? Wird durch solche Politik nicht das Lager der Anständigen und der echten Verantwortungsträger ausgedünnt? Ist das Prinzip des freien Marktes nur en vogue bei Hausse und Partylaune? Sind die Gesetzmäßigkeiten des freien Marktes damit für Herrn Bernanke Beliebigkeiten?

Wie können die USA in jedem Winkel der Welt freie Märkte einfordern, wenn sie sich gleichzeitig in kritischen Lagen von diesem Konzept nachhaltig entfernen. Hier wird der Lackmustest nicht bestanden. Es wird eine schiefe Ebene deutlich, die einen ordnungspolitischen Sündenfall hoher Priorität darstellt.


Heute steht eine Phalanx an Daten auf der Agenda. Von hervorgehobener Bedeutung sind die "Factory Orders“ und der ISM-Dienstleistungsindex aus den USA. Wir verweisen auf die unten angeführte Datenbox und werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen auseinandersetzen. Auch in Phasen konjunktureller Schwäche atmet die Konjunktur. Zwischenerholungen sind damit grundsätzlich ein natürliches Charaktermerkmal, das nicht notwendig eine Trendwende beschreibt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4980 - 10 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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