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Goldmarkt bleibt ruhig

24.04.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wird im gestrigen New Yorker Handel von 909 bis auf 898 $/oz gedrückt, kann sich aber bis zum Handelssschluß wieder auf 904 $/oz erholen. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong stabil und notiert aktuell mit 904 $/oz um 16 $/oz unter dem Vortagesniveau. Auf Eurobasis kann der stärkere Dollar den Goldpreisrückgang nur unvollständig kompensieren (aktueller Preis 18.348 Euro/kg, Vortag 18.495 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der aktuellen Korrekturphase im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.300 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends auch bei kurzfristigen Rückschlägen praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Seit etwa einem Jahr koppeln sich die Edelmetallpreise zunehmend vom Ölpreis und von den Basismetallpreisen ab, da sich der Goldpreis weniger an der konjunkturellen Entwicklung sondern eher am schwindenden Vertrauen in die Papiergeldwährungen orientiert. Der Silberpreis gibt parallel zum Goldpreis nach (aktueller Preis 17,17 $/oz, Vortag 17,66 $/oz). Platin hält sich relativ gut (aktueller Preis 2.005 $/oz, Vortag 2.027 $/oz), Palladium bleibt vernachlässigt (aktueller Preis 448 $/oz, Vortag 458 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich relativ stabil und geben bis zu 1% ab.

Der New Yorker xau-Goldminenindex bricht um 3,5% oder 6,4 auf 179,4 Punkte ein. Bei den Produzenten fallen Kinross 6,5%, Agnico Eagle 6,4% und Iamgold 5,3% zurück. Bei den kleineren Werten verlieren Minefinders 8,2%, Stillwater und Golden Star jeweils 6,8%, Yukon-Nevada und Kirkland Lake jeweils 5,3%, Eldorado 5,1% und Gammon Gold 4,8%. Bei den Silberwerten geben Pan American 5,9% und Hecla 5,8% nach.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel relativ stabil. Harmony verliert 3,4%.

Der australische Markt entwickelt sich heute morgen nachgebend, aber stabiler als der New Yorker Handel. Bei den Produzenten verlieren verliert St Barbara 5,6%. Monarch erholt sich 4,2%. Bei den Explorationswerten kann Conquest um 10,4% zulegen. Navigator gibt 8,0% ab. Bei den Basismetallwerten fällt Perilya um 3,6%.


Wichtigste Kurznachrichten:

keine


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete auch am Mittwoch ein nachgebendes Interesse, das sich aber immer noch um etwa 50% über dem Vorjahresniveau befindet. Gesucht bleiben im Goldbereich weiterhin 1 oz Krügerrand und 1 oz Maple Leaf. Im Silberbereich dominiert die Nachfrage nach 1 oz Maple Leaf klar vor 1 oz Philharmoniker und den australischen 1 kg-Münzen, die nach wie vor die günstigste Möglichkeit bleiben, in Silber zu investieren. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

24.04.08 St Barbara (AUS, Kurs 0,81 A$, MKP 805 Mio A$) meldet für das Märzquartal (Dezemberquartal) aus der australischen Southern Cross Mine einen weiteren Rückgang der Goldproduktion auf 36.581 oz (39.734 oz), was einer Jahresrate von etwa 150.000 oz entspricht und unter der Planung einer Jahresproduktion von 170.000 oz (175.000 oz) liegt. Bei Nettoproduktionskosten von 471 $/oz (461 $/oz) und einem Verkaufspreis von 927 $/oz (771 $/oz) konnte die Bruttogewinnspanne von 310 auf 456 $/oz gesteigert werden. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2007/08 mußte St Barbara trotz der hohen Bruttogewinnspanne vor allem wegen hoher Abschreibungen und Explorationsausgaben einen Verlust von 8,7 Mio A$ oder 69 $/oz hinnehmen. Im Märzquartal dürfte St Barbara die Gewinnzone aber erreicht haben. St Barbara plant eine Produktionsausweitung auf jährlich 450.000 oz bis Ende 2008. Auf der Basis dieser Produktionshöhe erreicht die Lebensdauer der Reserven 5,1 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 16,9 Jahre. Die Gwalia Deeps Mine wird planmäßig entwickelt. Ab dem Septemberquartal 2008 sollen über einen Zeitraum von 8 Jahren jährlich 200.000 oz Gold bei Produktionskosten von 305 $/oz gewonnen werden, wobei die Produktionskosten sicherlich mittlerweile weitaus höher liegen dürften. Die Investitionskosten werden auf 127 Mio A$ (110 Mio A$) geschätzt. Aktuell liegen die Reserven der Mine bei 1,7 Mio oz. Für das Juniquartal hat St Barbara eine neue Reserven- und Ressourcenschätzung angekündigt. Sollte St Barbara eine Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 8,9 (8,3) zurückfallen. Die Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen wurden komplett abgebaut. St Barbara verfügt über 1,7 Mio (1,5 Mio) Putoptionen, die bei einem steigenden Goldpreis wertlos verfallen und die Gewinnmöglichkeiten um etwa 20 Mio A$ reduzieren. Am 12.01.07 kaufte St Barbara 49,5 Mio Aktien der Bendigo mit einem aktuellen Börsenwert von 15 Mio A$ (18 Mio A$), was einem Anteil von 10% an Bendigo entspricht. Am 31.12.07 (30.06.07) stand einem Cashbestand von 114,9 Mio A$ (95,4 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 172,1 Mio A$ (175,0 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: St Barbara kann die Unternehmensziele nach der Übernahme der Goldminen der Sons of Gwalia weiterhin erfolgreich umsetzen. Mit der planmäßigen Inbetriebnahme der Gwalia Deeps Mine könnte die Produktion im Geschäftsjahr 2008/09 auf jährlich etwa 450.000 oz zulegen. Positiv sind die fehlenden Vorwärtsverkäufe, die umfangreichen Ressourcen, das Explorationspotential und das qualifizierte Management. St Barbara bleibt eine Kaufempfehlung.

Empfehlung: Halten, unter 1,00 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,81 A$, Kursziel 1,80 A$. St Barbara wird an mehreren deutschen Börsen notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 24.01.08 bei 0,745 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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