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Rettungspakete jetzt bei 8.000 Mrd $

04.12.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankt im gestrigen New Yorker Handel zwischen 764 und 780 $/oz und beendet den Handel bei 773 $/oz um etwa 1 $/oz unter dem Eröffnungsniveau. Heute morgen gibt der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong leicht nach und notiert aktuell mit 770 $/oz um etwa 2 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben weltweit nach und deuten kurzfristig auf einen labilen Gesamtmarkt hin.

Der aktuelle Umfang der Rettungspakete (Steuergelder, Bürgschaften und neue Schulden zur Sanierung der Banken) belaufen sich auf etwa 8.000 Mrd $. Davon wurden bereits 1.400 Mrd $ ausgegeben. Zum Vergleich kostete die Sparkassenkrise der 80er Jahre 256 Mrd $ und der Marshallplan 115 Mrd $ (jeweils inflationsbereinigt). In Deutschland wurden bislang 182 Mrd $, in Frankreich 15 Mrd $ und in Großbritannien 69 Mrd $ eingesetzt. Wie mit einem solchen Schwachsinn das Finanzsystem gerettet werden soll, kann nun wirklich niemand mehr logisch erklären. Durch Maßnahmen dieser Art wird die kommende Wirtschaftskrise erheblich verschlimmert und verlängert. Die wichtigste langfristige Frage ist, wie die Zinsen für die neuen Schulden aufgebracht werden können. Daß dies durch einen Wachstumsschub erreicht werden kann, dürfte heute nicht einmal mehr Bundesfinanzminister Peer Steinbrück glauben. Kurz- bis mittelfristig deutet sich eine erhebliche Inflation an, der ein Staatsbankrott folgen könnte. In dem sich abzeichnenden Umfeld heißt es dann: "Rette sich wer kann!" Der Ausbruch von soziale Krisen, die bereits jetzt zu beobachten sind (Stürmung der Zentralbank in Island, Zerstörung von Fabriken in China) bis hin zu Kriegen werden von einigen Autoren befürchtet.

An den physischen Edelmetallmärkten verbessert sich die Versorgungslage schrittweise. Dennoch stehen viele Standardprodukte weiterhin nur sporadisch oder überhaupt nicht mehr zur Verfügung. Da einige Raffinerien die Produktion bis zum Jahresende bereits verkauft haben und vor dem Jahreswechsel keine Aufträge mehr entgegen nehmen, dürfte die Versorgungslage in den nächsten Wochen weiter schlecht bleiben.

Auf Eurobasis kann der Goldpreis gibt der Goldpreis nach (aktueller Preis 19.526 Euro/kg, Vortag 19.621 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber erholt sich vorsichtig (aktueller Preis 9,57 $/oz, Vortag 9,35 $/oz). Platin fällt zurück (aktueller Preis 802 $/oz, Vortag 814 $/oz). Palladium bleibt gedrückt (aktueller Preis 175 $/oz, 177 $/oz). Die Basismetalle bleiben im Abwärtstrend und verlieren zwischen 2 und 4%.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 4,7% oder 4,4 auf 90,5 Punkte. Bei den Standardwerten geben Freeport 17,3%, Newmont 8,8%, Goldcorp 6,2 und Agnico Eagle 6,0% nach. Bei den kleineren Werten fallen Kirkland Lake 17,9%, Yukon-Nevada 14,3%, New Gold 11,1%, Detour 10,5%, Golden Star 10,1%, Gabriel 9,4% und Alamos 8,0%. Claude erholen sich 13,7% und Richmont 4,3%. Bei den Silberwerten gibt Pan American 6,5% nach. Silver Wheaton kann um 12,8% zulegen.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel gegen den Trend weiterhin freundlich. DRD Gold können 6,5%, Harmony 4,9%, Anglogold 4,3% und Gold Fields 4,0% zulegen.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich nachgebend. Bei den Produzenten fallen Kingsgate 11,5%, Oceana 10,2%, Tanami 9,5%, Norton 7,5% und Sino Gold 7,4%. Dragon erholt sich um 33,3%. Bei den Explorationswerten verlieren Avoca 9,4% und Highlands Pacific 8,2%. Compass erholt sich um 6,8%. Bei den Basismetallwerten geben CBH 18,2%, Kagara 13,0%, Rio Tinto 11,7% (Vortage -5,6%, -8,7%, -8,4%), Panoramic 10,1% und Independence Group 8,2% nach.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die auf hohem Niveau stabile Nachfrage nach Gold und Silber auch weiterhin nicht in vollem Umfang befriedigen. Dabei zeichnet sich eine Verschlechterung der Versorgungslage zum Jahresende an. Die Verkaufsneigung bleibt bei etwa 10 Käufern auf 1 Verkäufer. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

04.12.08 Yukon-Nevada (Kurs 0,03 C$, MKP 8,2 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Septemberquartal 2007) die Einstellung der Produktion in der Jerritt Canyon Mine, da die steigenden Produktionskosten nicht mehr abgedeckt werden konnten. Die Produktion fiel auf 14.293 oz zurück. Bei Nettoproduktionskosten von 906 $/oz und einem Verkaufspreis von 853 $/oz verzeichnete Yukon-Nevada bereits auf operativer Ebene einen Verlust in Höhe von 53 $/oz. Nach umfangreichen Abschreibungen erhöhte sich der Verlust auf 114,3 Mio A$ oder 5.422 $/oz. Neben der Jerritt Canyon Mine entwickelt Yukon-Nevada die Ketza River Mine. Am 30.09.08 (30.06.07) stand einem Cashbestand von 3,4 Mio A$ (80,5 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 110,7 Mio A$ (83,0 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Yukon-Nevada ist nach der Einstellung der Produktion wegen der Überschuldung akut vom Konkurs bedroht. Ob durch den Verkauf der Projekte die Kreditbelastung abgedeckt werden kann, kann derzeit nicht beantwortet werden. Eine Rettungsmöglichkeit zeichnet sich nicht ab.

Empfehlung: Verkaufen, aktueller Kurs 0,03 C$. Yukon-Nevada wird mit relativ großen Umsätzen auch in Frankfurt gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 16.11.07 bei 1,70 C$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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