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Goldmärkte labil

05.12.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel von 765 auf 782 $/oz zulegen, wird aber im Handelsverlauf bis auf 766 $/oz fast wieder auf das Ausgangsniveau gedrückt. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong wenig verändert und notiert aktuell mit 766 $/oz um etwa 4 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben weltweit nach und deuten kurzfristig unverändert auf einen labilen Gesamtmarkt hin.

An den physischen Edelmetallmärkten verbessert sich die Versorgungslage nur schrittweise. Weiterhin stehen viele Standardprodukte nur sporadisch oder überhaupt nicht mehr zur Verfügung. Da einige Raffinerien die Produktion bis zum Jahresende bereits verkauft haben und vor dem Jahreswechsel keine Aufträge mehr entgegen nehmen, dürfte die Versorgungslage in den nächsten Wochen weiter mangelhaft bleiben.

Auf Eurobasis gibt der Goldpreis weiter nach (aktueller Preis 19.315 Euro/kg, Vortag 19.526 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 9,52 $/oz, Vortag 9,57 $/oz). Platin stabilisiert sich (aktueller Preis 802 $/oz, Vortag 802 $/oz). Palladium bleibt gedrückt (aktueller Preis 172 $/oz, 175 $/oz). Die Basismetalle bleiben im Abwärtstrend. Kupfer gibt 5,5% nach.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 3,1% oder 2,88 auf 87,7 Punkte. Bei den Standardwerten geben Kinross 5,7% und Agnico Eagle 5,2% nach. Bei den kleineren Werten fallen Claude 13,8%, Alamos 11,2%, Detour 7,4% und Eldorado 7,1%. Kirkland Lake erholt sich vorsichtig um 0,8% (Vortag -17,9%). Bei den Silberwerten geben Silver Wheaton 8,2% und Apex 7,7% nach.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Gold Fields verliert 7,3%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich nachgebend. Bei den Produzenten fallen Dragon 20,0%, Mundo 15,4 %, Dioro 10,3 % und Oceana 9,1%. Dominion können 5,1% und Kingsgate 3,0% zulegen. Bei den Explorationswerten geben Andean 8,4%, Compass 6,4% und Conquest 6,1% nach. Bei den Basismetallwerten verliert Kagara 5,0%. Gindalbie erholt sich um 5,0%.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die auf hohem Niveau stabile Nachfrage nach Gold und Silber auch weiterhin nicht in vollem Umfang befriedigen. Dabei zeichnet sich eine Verschlechterung der Versorgungslage zum Jahresende an. Die Verkaufsneigung bleibt bei etwa 10 Käufern auf 1 Verkäufer. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

05.12.08 Richmont (Kurs 1,40 C$, MKP 40,2 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Septemberquartal 2007) einen Anstieg der Goldproduktion auf 12.799 oz (Richmont Anteil), was einer Jahresrate von etwa 50.000 oz entspricht und auf der Höhe der Planungen liegt. Die Produktion in der Island Mine (Richmont Anteil 55 %) stieg auf 4.797 oz bei Nettoproduktionskosten von 720 $/oz. Die Produktion in der Beaufor Mine verbessert sich auf 8.002 oz (3.761 oz) bei Nettoproduktionskosten von 477 $/oz (597 $/oz). Bei durchschnittlichen Nettoproduktionskosten von 604 $/oz (576 $/oz) und einem Verkaufspreis von 901 $/oz verbesserte sich die Bruttogewinnspanne von 75 auf 297 $/oz. Nach umfangreichen Explorationsausgaben und Abschreibungen verzeichnete Richmont einen operativen Verlust in Höhe von 0,2 Mio A$ oder 11 $/oz. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 50.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 4,6 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 7,8 Jahre. Neben den bereits produzierenden beiden Minen betreibt Richmont 3 Explorationsprojekte, in denen bereits ökonomisch abbaubare Goldressourcen nachgewiesen werden konnten. Richmont ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Am 30.09.08 (30.09.07) stand einem Cashbestand 36,5 Mio A$ (35,2 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 32,3 Mio A$ (28,0 Mio A$) gegenüber. Durch die Übernahme der Patricia Mining, die am 27.10.08 angekündigt wurde, wird Richmont die restlichen 45 % der Anteile an der Island Mine erhalten. Richmont bietet 0,055 Richmont Aktien plus 0,15 C$ cash für jede Patricia Aktie.

Beurteilung: Richmont präsentiert sich als mittelgroßer nordamerikanischer Goldproduzent, der durch ehrgeizige Explorationsprogramme wachsen will. Am Ziel einer jährlichen Produktion von 200.000 oz ist Richmont mehrfach gescheitert, hält aber seit vielen Jahren eine jährliche Produktion zwischen 50.000 und 100.000 oz. Positiv sind die Verlängerung der Lebensdauer der Projekte, die fehlenden Vorwärtsverkäufe und der hohe Cashbestand, der über 80 % des Aktienkurses abdeckt. Problematisch sind die schwache Gewinnentwicklung und die steigende Kreditbelastung. Wir senken unser maximales Kauflimit von 3,00 auf 2,00 C$ und unser Kursziel von 6,00 auf 5,00 C$.

Empfehlung: Halten, unter 2,00 C$ kaufen, aktueller Kurs 1,40 C$, Kursziel 5,00 C$. Richmont wird in Deutschland praktisch umsatzlos in Frankfurt und Berlin-Bremen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 12.11.07 bei 3,40 C$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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