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EUR/USD weiter unter Druck - Thema gestern: erneut Irland - G20 ohne ...

12.11.2010  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD weiter unter Druck - Thema gestern: erneut Irland - G20 ohne konkrete Ergebnisse

Der gestrige Tag bot aufgrund des amerikanischen Feiertages wenig Überraschungspotential. EUR/USD bleibt nach wie vor -aufgrund der unten beschriebenen Problematik- unter Druck. EUR/USD liegt aktuell bei 1,3620 (um 08.15h) - Tiefstkurse wurden heute Nacht knapp unter 1,3600 gehandelt. Auch EUR/JPY (112,00) ist unter Druck, während USD/JPY mit 82,25 sich relativ neutral zeigt.

Auf dem G20-Gipfel sind - soweit wir das bislang analysieren konnten - keine Entscheidungen in Richtung einer Staatlichen Regulierung von Handelsbilanzen gefallen. Dies war auch nicht ernsthaft zu erwarten gewesen. Finanzminister Schäuble sprach nachher davon, dass die Sorgen über einen Währungskrieg ausgeräumt werden konnten. Dazu läßt sich folgendes kurz formulieren: Die im Anschluß an den Gipfel zu vernehmenden Statements deuten nicht darauf hin, dass auf dem Treffen bahnbrechende Entscheidungen getroffen wurden. Die Aussagen bleiben allgemein - was soll man auf einem derartigen Treffen anderes erwarten als den kleinsten gemeinsamen Nenner?

Irland hat - der EU-Kommission zufolge - nicht um Finanzhilfe bei der EU gebeten. Der irische Finanzminister Brian Lenihan hat aber gestern verlauten lassen, dass die aktuellen Risikoaufschläge für irische Staatsanleihen aus seiner Sicht eine ernsthafte Situation darstellen. Allerdings ist er ebenso der Meinung, dass die Iren selbst in der Lage sind sich eine glaubwürdige Basis zu verschaffen. Mit anderen Worten: Irland will künftig durch Sparsamkeit überzeugen, nicht mehr durch weiter ausufernde Defizite. Die Frage lautet jetzt, ob sie dazu die Chance erhalten oder ob weiter steigende Spreads dazu führen (gestern wieder neue Rekorstände), dass Irland in Kürze um EU-Hilfe bitten wird. Auch EU-Kommissionspräsident Barroso versuchte die Situation am Rande des G20-Gipfels zu beruhigen: "Was wichtig zu wissen ist, dass wir in der europäischen Union und in der Eurozone alle Instrumente bereitliegen haben, um notfalls zu handeln."

Diese Thematik ist für den Devisenmarkt sehr bedeutend. So lange täglich von neuen CDS-Höchstständen in Portugal und Irland die Rede ist, bleibt der Euro voraussichtlich unter Druck. Vor einigen Monaten ist im Rahmen der Griechenland-Problematik erst wieder Ruhe eingekehrt, als die genauen EU-Hilfsmassnahmen für die Griechen quantifiziert worden sind. Auch die diskutierte Idee der Beteiligung privater Investoren an einer eventuellen Staatspleite eines Euro-Landes sorgt für Unruhe unter den Investoren und bringt EUR/USD dementsprechend unter Druck (obwohl dies aus meiner Sicht das Normalste der Welt wäre!).

Die wichtigste Zahl zum Wochenschluß kommt heute um kurz vor vier. Auf dem Prüfstand steht das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher. Erwartet wird eine leichte Steigerung. Aufgrund des nahenden Weihnachtsgeschäftes schauen wir heute etwas genauer auf diese Zahl! Die Entwicklung der vergangenen Jahre ist unten dargestellt.

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Ausblick EUR/USD: Wir haben die letzten Gewinne mitgenommen und setzen nun - aufgrund des nachhaltigen Durchbrechens der 1,3650- auf den USD. Das erste Ziel liegt im Bereich von 1,3500.- danach 1,.3350. Kurzfristige Erholungen von EUR/USD sind allerdings nach der deutlichen und dynamischen Abwärtsbewegung der vergangenen Tage ederzeit möglich. Wir gehen daher erst bei einem nachhaltigen Durchschreiten des Bereichs 1,3850-1,3880 wieder auf Neutral.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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