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Portugal ist bei Refinanzierung erfolgreich - Der Inflationsschuh beginnt zu drücken!

13.01.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.3100 (07.30 Uhr), nachdem im US-Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3145 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 83.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 108.80, während EUR-CHF bei 1.2695 oszilliert.

Der Euro profitierte von der erfolgreichen Auktion der Staatspapiere der Portugiesen. Die 10 jährige Laufzeit konnte bei einem Zins von 6.716% untergebracht werden. Gegenüber der vorherigen Auktion, die einen Zins von 6,806% aufwies, darf das als Erfolg gewertet werden. Das gilt insbesondere bezüglich der Erwartungshaltung im Finanzmarkt, dass Renditen von über 7% erforderlich sein könnten, um Portugal mit den notwendigen Mitteln zu versorgen. Die Auktion war insgesamt 3,2-fach überzeichnet. Das ist besser als bei der vorherigen Auktion, als die Überzeichnung bei 2,1 oszillierte.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Debatte über Portugal bei der vorhergehenden Auktion ungleich weniger martialisch und ein Stück weit sachlicher war, als im aktuellen Fall. Unter Umständen wirkt sich der Reformerfolg (Defizit kleiner als anvisierte 7,3% des BIP) der Portugiesen in der Defizitbekämpfung per 2010 unterstützend aus.

Das Inflationsthema wird prominenter. Südkorea hat die Zinsen unerwartet erhöht. Die Gruppe der Länder, die Zinsen erhöhen, nimmt zu. Der Inflationsdruck, der sich auch verstärkt in den Preisindices niederschlägt, impliziert eine Neuausrichtung in der Zinspolitik. Herr Jordan hat sich diesbezüglich für die SNB klar und deutlich ausgedrückt. Die SNB wird mittelfristig die Zinsen erhöhen. Bezüglich der heutigen EZB-Ratssitzung gilt damit der sich anschließenden Pressekonferenz besondere Aufmerksamkeit. Ein leichte Neuausrichtung der Verbalakrobatik ist durchaus möglich.

Gestern lieferten die Konjunkturdaten einmal mehr eine Bestätigung der profunden konjunkturellen Entwicklung insbesondere in der Eurozone vor dem Hintergrund der nachhaltigen Reformen. Die Industrieproduktion der Eurozone überraschte per November mit einem unerwarteten Anstieg im Monatsvergleich um 1,2%. Die Prognose war bei lediglich 0,5% angesiedelt.

Dieses Ergebnis übersetzt sich im Jahresvergleich in einen Anstieg um 7,4% nach zuvor 7,1% (revidiert von 6,9%). Damit wurde das höchste Niveau seit September 2008 in der Eurozone markiert.

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Das deutsche BIP legte den Erwartungen entsprechend per 2010 um 3,6% (Vorjahr -4,7%) zu. Damit kam es zum stärksten Wachstum seit der Vereinigung.

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Die USA sehen sich einem verstärktem Inflationsdruck ausgesetzt. Die Importpreise stiegen per Dezember im Monatsvergleich um 1,1% (Prognose 1,2%). Der Vormonatswert wurde von 1,3% auf 1,5% revidiert. In den letzten drei Monaten stellte sich im Monatsvergleich summarisch ein Anstieg um 3,7% ein. Im Jahresvergleich kam zu einer Zunahme um 4,8% nach zuvor 3,9%.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsfelds bei 1.3150 - 1.3180 eröffnet neue nachhaltige Chancen für den Euro.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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