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Die Risiken für Märkte ballen sich zusammen

27.11.2018  |  James Rickards
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Navarro warnt, dass bedeutende Amerikaner wie Hank Paulson, der ehemalige Finanzminister, und Stephen Schwarzman von Blackstone aufgrund ihrer Lobbyarbeit im Namen Chinas eventuell als "nicht registrierte ausländische Agenten" agieren könnten.

Das könnte die beiden der Strafverfolgung aussetzen. Investoren sollten geringere Einnahmen je Aktie von Apple, Sony und Unterhaltungsunternehmen erwarten, die vom chinesischen Markt oder chinesischer Produktion abhängig sind, um Profit zu machen.

Unternehmen wie Caterpillar befinden sich ebenfalls im Fadenkreuz. Machen Sie sich auf einen langen und kostspieligen Handelskrieg gefasst. Er hat bereits begonnen und wird in absehbarer Zeit auch nicht enden.

Aber ich warne bereits seit mehreren Monaten vor einer noch verstörenden Möglichkeit: Die Tatsache, dass sich die Währungs- und Handelskriege recht einfach zu Gewaltkriegen ausweiten könnten. Das ist damals in den 1930er Jahren passiert und könnte auch erneut der Fall sein.

Einer der gefährlichsten Hotspots in der heutigen Welt ist das südchinesische Meer. Es gibt sechs Länder, die anerkannte Ansprüche auf Teile des südchinesischen Meeres besitzen. Dennoch erhebt China alleine Anspruch auf das gesamte Meer, mit Ausnahme kleiner Küstenabschnitte, und beansprucht das gesamte Öl, Erdgas und Fisch, die aus dem Meer entnommen werden können.

China ignorierte internationale gerichtliche Urteile, die das Gegenteil behaupteten. Die USA unterstützt andere nationale Ansprüche, einschließlich derer der Philippinen, die ein vertraglicher Verbündeter der USA sind. China baute kleine Riffe zu großen künstlichen Inseln mit Landebahnen und Seebasen aus, um seine Ansprüche zu unterstreichen.

Die Vereinigten Staaten haben die Anzahl an Militärschiffen in diesem Areal erhöht, um die Transitrechte und die faire Aufteilung der Ressourcen durchzusetzen. Auf beiden Seiten findet eine Eskalation statt und das Risiko eines militärischen Krieges oder sogar Seeunfalls nimmt zu. Das südchinesische Meer steht derzeit nicht in den Schlagzeilen, doch als möglicher Katalysator der nächsten internationalen Krise mit weltweiten finanziellen Folgen sollte man ihm Aufmerksamkeit schenken.

Wir sollten uns auf ein geringeres Wachstum und die Möglichkeit einer Rezession vorbereiten, während Handels- und Währungskriege ihren Lauf nehmen. Hoffen wir, dass sich die Geschichte nicht wiederholt und diese Problematik nicht im Dritten Weltkrieg endet; wie die Währungs-/Handelskriege der 1930er zum Zweiten Weltkrieg führten.

Warnungen vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch sind nicht länger an den Seitenrand der wirtschaftlichen Analyse verbannt, sondern werden nun auch von großen Finanzinstituten und bekannten Volkswirtschaftlern, Akademikern und Vermögensverwaltern ausgesprochen. Die führende Finanzelite warnt vor kommenden Zusammenbrüchen und Gefahren.

Diese Warnungen stammen unter anderem von Christine Lagarde vom IWF, Ray Dalio von Bridgewater, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (bekannt als die "Zentralbank der Zentralbanken") und weiteren hochangesehenen Quellen.

Gerade wenn man denkt, dass man alle von ihnen gehört hat, taucht eine neue Warnung auf. Diesmal vom legendären Paul Tudor Jones, der Tudor Investment verwaltet.

Ich habe Jones getroffen. Er ist ein intellektueller, doch höflicher und sanftmütiger Manager aus Tennessee, der seinen Südstaaten-Akzent nicht verloren hat, obwohl er schon seit Jahrzehnten in Connecticut lebt und ein Anwesen an der Ostküste Marylands besitzt.

Seine lange Präsenz innerhalb der Welt der Fondsinvestitionen verleiht seiner Stimme zusätzliche Autorität. Er schaffte es durch den Aktiencrash 1987, der mexikanischen Krise 1994, dem Zusammenbruch des langfristigen Kapitals 1998, dem Dotcom-Crash 2000 und natürlich die Finanzpanik 2008.

Jones weiß, dass eine Panik auftreten kann, doch er weiß auch, dass das nicht immer der Fall ist. Panik sammelt sich über Jahre hinweg an und hat typischerweise bestimmte Auslöser (auch wenn die Endpunkte außer Kontrolle geraten können).

Jones nimmt die Möglichkeit einer Finanzkrise nicht auf die leichte Schulter, also sollte man seiner Warnung größere Bedeutung beimessen.

Jones warnt, dass die nächste Krise wahrscheinlich durch exzessive Schulden ausgelöst werden wird, vor allem Unternehmensschulden, die schwieriger zu handhaben oder zu retten sind als Staatsschulden.

Zeitgleich warnen andere Gurus davor, dass die nächste Panik von den Devisenmärkten, überbewerteten Aktien oder kommerziellen Immobilien ausgehen wird. Vielleicht lautet die echte Nachricht, dass all diese Bereiche verwundbar sind und die nächste Krise scheinbar zeitgleich von überall her kommen wird.

Das ist die Gefahr. Wir stehen einer weiteren Schuldenkrise und weltweiter Finanzpanik gegenüber. Nur diesmal wird sie nicht nur von den Hypotheken ausgehen, sondern zeitgleich von allen Richtungen.

Lassen Sie mich also wiederholen, was ich schon einmal gesagt habe: Jetzt ist es Zeit, sich durch zunehmende Umverteilung zu Bargeld und Gold vorzubereiten.


© James Rickards



Der Artikel wurde am 20. November 2018 auf www.dailyreckoning.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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