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Die Voraussetzungen für eine globale Schuldenkrise sind da

12.12.2018  |  James Rickards
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Die Antwort darauf ist, dass es nicht geht. Wenn eine Rezession heute beginnen würde und die Fed die Zinsen auf null senken würden, wäre es nicht genug, um die Rezession aufzuhalten.

Die Fed reduziert ihre Bilanz mit "Quantitative Tightening" (QT), indem sie fällige Positionen in US-Staatsanleihen nicht mehr verlängert.

Sie druckte 3,7 Billionen Dollar zwischen 2008 und 2014 unter dem Banner von "Quantitative Easing" oder QE. Aber hinter den Kulissen reduzierte die Fed auch die Basisgeldmenge mit QT, um ihre Bilanz von 4 Billionen Dollar auf 2,5 Billionen Dollar bis Ende 2020 zu senken.

Die Anzeichen sprechen dafür, dass die Auswirkung von QT einer Zinserhöhung von grob 1% pro Jahr entspricht. Das bedeutet, dass nominale Zinserhöhung und QT zusammen gleich einer Zinserhöhung von jährlich 2% von einem sehr niedrigen Ausgangswert sind. Mit anderen Worten, die Fed verschärft ihren Kurs mehr als ihr bewusst ist und bevor sie sich versieht, hat sie eine Rezession oder Schlimmeres verursacht.

Das Problem ist, dass die Fed nicht in einem Vakuum agiert, weil sie die Zentralbank mit dem weltweit größten Einfluss ist. Ihr QT hat dafür gesorgt, dass andere Zentralbanken den Bedarf sahen, die eigenen Maßnahmen zu straffen oder ihr QE zu stoppen, um sich der Fed anzupassen.

Dieses globale Phänomen ist in dem unteren Chart übersichtlich dargestellt. Dieser Chart verbindet die QE und die QT von der Bank of England (BoE), der Bank of Japan (BoJ), der Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) und benutzt Farben, um die jeweiligen Beiträge der einzelnen Zentralbanken zu zeigen.

Das erste QE der Fed (2008), das zweite QE (2010) und das dritte QE (2012) sieht man deutlich in den drei blauen Ausreißern. Die BoE hatte ebenfalls drei Wellen mit kleinerem Ausmaß, die hier von 2010 bis 2016 grün dargestellt werden. Die BoJ hatte einen späten Start (2001), hörte aber seitdem auch nicht auf, wie die rote Welle zeigt. Zuletzt zeigt die graue Welle die EZB. Sie war auch spät dran, machte es aber mit Volumen wett.

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Das Wichtige an diesem Chart ist nicht, wo wir waren, sondern wohin wir gehen. Die Fed ist bereits im negativen Bereich (die blaue Welle unter der Null-Linie ab 2018). Die BoE ist neutral aber auch kurz davor in den negativen Bereich einzutauchen. Die EZB und die BoJ sind immer noch im positiven Bereich, haben aber einen steilen Abwärtstrend; nach aktuellen Plänen wird die EZB 2019 in den negativen Bereich eintauchen.

Die schwarze Trendlinie zeigt die Gesamtheit von allen vier Zentralbanken. Es crashte 2018 (hauptsächlich wegen der Fed) und wird 2019 global ins Negative gehen. In Kürze wird man die Karikatur von Jay Powell, auf der er Geld in einen Brennofen schaufelt, durch Mark Carney, Mario Draghi und Haruhiko Kuroda ergänzen müssen.

Wenn eine weitere Krise stattfindet, wird die Fed die Zinsen auf null senken. Aber das wird nicht genug sein. Denn sie wird QT aufgeben müssen und die vierte QE anfangen. Andere Zentralbanken werden dem Beispiel der Fed folgen.

Der Markt sieht das voraus, aber die Fed tut dies nicht. Wie immer wird die Fed die Letzte sein, die es erfährt. Investoren sollten sich schon jetzt auf den unausweichlichen Zusammenbruch vorbereiten.

Der Besitz von Geld und Gold ist ein guter Anfang.


© James Rickards



Der Artikel wurde am 04. Dezember 2018 auf www.dailyreckoning.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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