Kritische US-Daten
03.01.2025 | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0269 (05:33 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0226 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 157,35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 161,58. EUR-CHF oszilliert bei 0,9369.Märkte: Gold, Silber, Bitcoin und Europas Aktien freundlich
An den Aktienmärkten ergaben sich keine homogenen Entwicklungen. Europas Märkte waren nachgefragt, dagegen verloren die US-Märkte, insbesondere der Tech-Sektor. In Fernost überwogen positive Vorzeichen. Nicht korrelierte Anlageklassen (Bitcoin, Gold, Silber) legten deutlich zu. Gleiches gilt für Öl.
Das Datenpotpourri lieferte für Europa wenig erbauliche Daten. Die Einkaufsmanagerindices der Eurozone und des UK fielen gemäß finaler Berechnung noch etwas schwächer aus. Dagegen war der finale Wert in den USA höher als der vorläufige Wert.
Kritische US-Daten: In den USA enttäuschten die Bauausgaben, aber insbesondere der MBA-Hypothekenmarktindex, der nahe den Allzeittiefs liegt (Folge des erhöhten Kapitalmarktzinses). Die US-Kreditkartenausfälle legten in den ersten neun Monaten 2024 um rund 50% auf 46 Mrd. USD zu. Es ist das höchste Niveau seit 2008.
Die US-Neuverschuldung des Staates nahm laut Daten der US-Treasury vom Ultimo Dezember 2023 bis zum Ultimo 2024 von 34,001 Billionen USD auf 36,218 Billionen USD zu. 2.217 Mrd. USD Neuverschuldung im Jahr 2024 entsprechen rund 8% der nominalen US-Wirtschaftsleistung oder circa 50% des BIP Deutschlands/Japans! Der Pool der potentiellen US-Krisenherde ist beachtlich, ergo sind die Trump-Reformen bitter nötig!
Aktienmärkte: Late Dax +0,62%. EuroStoxx 50 +0,60%, S&P 500 -0,89%, Dow Jones -0,51%, US Tech 100 -1,27%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:03 Uhr: CSI 300 (China) -0,12%, Hangseng (Hongkong) +0,58%, Sensex (Indien) +0,73% und Kospi (Südkorea) +1,70%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,37% (Vortag 2,36%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,56% (Vortag 4,57%) abwirft. Devisenmärkte: Der EUR markierte mit 1,0226 gegenüber dem USD den schwächsten Kurs seit November 2023.
Gold (+30,30 USD) und Silber (+0,32 USD) reüssierten gegenüber dem USD. Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 96.620 USD (06:07 Uhr) und machte Boden gut (+1.050 USD).
Deutschland: Zahl der Erwerbstätigen 2024 auf Rekordniveau gestiegen
Die Zahl der Beschäftigten ist im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt auf ein Rekordniveau (Basisjahr 1990) in Höhe von durchschnittlich 46,1 Millionen gestiegen. Der alte Rekord von 2023 wurde damit trotz der Konjunkturmisere um 0,2% oder 72.000 Personen übertroffen. Das Statistische Bundesamt merkte an, dass die Dynamik seit Mitte 2022 deutlich rückläufig sei.
Ursächlich für die Beschäftigungszunahme waren erneut die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte und eine gestiegene Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. 2024 trugen ausschließlich die Dienstleister zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl bei: Hier wuchs sie um 153.000 Personen oder 0,4% (34,8 Millionen). Im Produzierenden Gewerbe und im Baugewerbe gab es dagegen einen Beschäftigungsverlust. Im neuen Jahr droht Gegenwind durch die erwartete Fortsetzung der Konjunkturkrise.

Kommentar: Wir freuen uns über den Rekordwert im Durchschnitt. Wir sind weniger erbaut über die Tendenz seit 2022. Diese Tendenz kann jedoch vor dem Hintergrund der verlorenen Konkurrenzfähigkeit Deutschlands wenig erstaunen.