Deutschland: Pro-Kopf-Verschuldung knackt 30.000 EUR-Marke!
30.07.2025 | Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet bei 1,1556 (06:03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1520 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 148,05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 171,09. EUR-CHF oszilliert bei 0,9305.Märkte: FOMC im Fokus
An den Finanzmärkten dominiert eine abwartende Haltung vor der Offenmarktausschusssitzung der Federal Reserve. Europäische Aktienmärkte erholten sich nach der vorherigen Schwäche, während US-Aktienmärkte nach der vorherigen Stärke leicht Boden verloren. Gold und Silber konnten sich nach der Schwächeperiode zuvor überschaubar erholen. Der USD gewann gegenüber dem EUR leicht an Boden. Gestern wurde zwischenzeitlich mit 1.1520 die schwächste EUR-Bewertung gegenüber dem USD seit dem 23. Juni 2025 markiert.
Der Offenmarktausschuss der Fed wird mit großer Wahrscheinlichkeit den Zielsatz der Federal Funds Rate bei 4,25% - 4,50% belassen. Hier herrscht bei den Auguren weitestgehend Einigkeit. Der Dissens innerhalb dieses Gremiums wird jedoch zunehmen. So wird unterstellt, dass sowohl die Fed-Gouverneure Waller als auch Bowman sich für eine Senkung um 0,25% stark machen werden. Es wäre das erste Mal seit 1993, dass zwei Gouverneure sich dem Votum widersetzen.
Als Fazit lässt sich ziehen, dass der Zinssenkungszyklus losgelöst von der heutigen Sitzung wohl im September beginnt. Nur eine massive Eskalation durch Sanktions- und Zollpolitik seitens der USA (Russland, Sekundärsanktionen) kann dieses Szenario im Markt erschüttern. Dieses Risiko ist mit der Verkürzung des US-Ultimatums gegenüber Russland auf zehn Tage (heute noch neun Tage) virulent. Der aktuelle Anstieg der Ölpreise darf als klare Warnung interpretiert werden.
Aktienmärkte: Late Dax +1,01%, EuroStoxx 50 +0,73%, S&P 500 -0,30%, Dow Jones -0,46%, NASDAQ 100 -0,21%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:12 Uhr: Nikkei (Japan) +0,01%, CSI 300 (China) +0,52%, Hangseng (Hongkong) -0,43%, Sensex (Indien) +0,20% und Kospi (Südkorea) +0,91%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,69% (Vortag 2,69%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,32% (Vortag 4,40%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (-0,0026) verlor leicht im Tagesvergleich gegenüber dem USD. Gold (+14,00 USD) und Silber (+0,05 USD) legten gegenüber dem USD überschaubar zu. Der Bitcoin notiert bei 118.240 USD (06:15 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Rückgang um 410 USD.
IWF hebt BIP-Prognosen an

Kommentar: Der IWF rudert hinsichtlich der Folgen der US-Zölle nach der starken Abwärtsrevision per April bei den Prognosen in der Gesamtbetrachtung zurück.
Deutschland: Pro-Kopf-Verschuldung knackt 30.000 EUR-Marke!
Die Pro-Kopf-Verschuldung ist laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von 30.000 EUR gestiegen. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte waren Ende 2024 mit 2.510,5 Mrd. EUR verschuldet. Auf die Bevölkerungszahl heruntergerechnet entspricht das 30.062 EUR pro Kopf. Das ist eine Zunahme um 669 EUR verglichen mit Ende 2023. Die Verschuldung erhöhte sich 2024 seitens des Bundes und der Länder jeweils um 2,1%, die der Kommunen um 10,2% (kritisch!).
Anbei eine Grafik über die unterschiedlichen Verschuldungshöhe (in Tausend EUR) der Bundesländer und Gemeinden:
