Deutschland: Laut Regierung kein Aufschwung in Sicht
14.02.2025 | Folker Hellmeyer

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Kommentar: Manchmal sind Disruptionen erfrischend. Trump steht für einen „New Deal“ in der Geopolitik, der sich vollständig von der Ausrichtung der US-Neocons abhebt. Aufatmen? Bei Umsetzung ergäbe sich eine bessere Allokationschance der Produktionsfaktoren für nachhaltiges Wachstum, denn militärische Ausgaben sind konsumtiv und im Zweifel lethal!Deutschland: Laut Regierung kein Aufschwung in Sicht
Die Weichen für die Wirtschaft sind der Regierung zufolge zu Jahresbeginn nicht auf Aufschwung gestellt. Eine schwache binnen- und außenwirtschaftliche Nachfragesituation, eine erhöhte politische Unsicherheit und schwach ausgelastete Kapazitäten belasten Produktion und Investitionen. Auch dürfte die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit der Industrie die Exportentwicklung weiterhin dämpfen.
Beim privaten Konsum zeigten Indikatoren trotz der gestiegenen Löhne nur eine verhaltene Entwicklung zu Jahresbeginn an. Die angekündigten US-Zollerhöhungen stellten ein Abwärtsrisiko für die Konjunktur dar.
Kommentar: So ist es. Das macht eine vollständige Neuausrichtung/Reformpolitik erforderlich!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Deutsche Verbraucherpreise erwartungsgemäß
Die Industrieproduktion der Eurozone fiel per Dezember im Monatsvergleich um 1,1% (Prognose -0,6%, Vormonat revidiert von 0,2% auf 0,4%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 2,0% (Prognose -3,1%) nach zuvor -1,8% (revidiert von -1,9%).
Deutschland: Gemäß finaler Berechnung sanken die Verbraucherpreise per Januar im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose und vorläufiger Wert -0,2%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,3% (Prognose und vorläufiger Wert 2,3%, Vormonat 2,6%).
Niederlande: Die Verbraucherpreise legten per Januar im Jahresvergleich um 3,3% nach zuvor 4,1% zu.
Schweiz: CPI (J) nur noch bei 0,4%
Die Verbraucherpreise sanken per Januar im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose -0,1%, Vormonat -0,1%). Im Jahresvergleich stellte sich der Preisanstieg auf 0,4% (Prognose 0,4%, Vormonat 0,6%).
UK: Daten durchgehend besser als erwartet
Das BIP legte im 4. Quartal 2024 im Quartalsvergleich um 0,1% zu (Prognose -0,1%, Vorquartal 0,0%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 1,4% (Prognose 1,1%) nach zuvor 1,0% (revidiert von 0,9%).
Das BIP nahm per Berichtsmonat Dezember um 0,4% (Prognose 0,1%, Vormonat 0,1%) zu. Im Jahresvergleich lag das Plus bei 1,5% (Prognose 1,0%, Vormonat revidiert von 1,0% auf 1,1%). Die Industrieproduktion verzeichnete per Dezember einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose 0,2%, Vormonat revidiert von -0,4% auf -0,5%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,9% (Prognose -2,1%) nach zuvor -2,0% (revidiert von -1,8%). Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Dezember ein Defizit in Höhe von 17,45 Mrd. GBP aus (Prognose -18,40 Mrd. GBP, Vormonat revidiert von -19,31 Mrd. GBP auf -18,90 Mrd. GBP).
USA: Erzeugerpreise deutlich höher!
Die Erzeugerpreise legten per Berichtsmonat Januar im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,5% (revidiert von 0,2%) zu. Im Jahresvergleich stellte sich ein Anstieg um 3,5% (Prognose 3,2%) nach zuvor 3,5% (revidiert von 3,3%) ein. Die Arbeitslosenerstanträge lagen per 8. Februar 2025 bei 213.000 (Prognose 215.000) nach zuvor 220.000 (revidiert von 219.000).
Russland: Devisenreserven nehmen zu
Die Devisenreserven stellten sich per 7. Februar 2025 auf 626,9 Mrd. USD nach zuvor 620,8 Mrd. USD.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.0500 – 1.0530 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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