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Europas Verliererstatus

21.02.2025  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet bei 1,0502 (05:36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0424 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 149,62. In der Folge notiert EUR-JPY bei 157,15. EUR-CHF oszilliert bei 0,9428.


Märkte: Keine klare Richtungen

An den Finanzmärkten standen vor allen Dingen die US-Märkte, der DAX und der indische Sensex-Index unter Druck. Dagegen reüssierten die Märkte in Festlandchina und Hongkong. Die Rentenmärkte beruhigten sich.

Hintergrund der Korrektur an den US-Aktienmärkten könnten einige schwächer als erwartet ausgefallene US-Daten sein (Philadelphia Business Index, Frühindikatoren des Conference Board, siehe unten). Dass vor der Bundestagswahl Gewinnmitnahmen den DAX dominieren, kann kaum erstaunen. Die von Deutschland ausgehende wirtschaftliche und politische Instabilität ist historisch hoch. Der Schulmeister von 2014 mag nicht die Medizin, die er Anderen verordnete.

Geopolitisch erscheint Europa derzeit deutlich überfordert zu sein. Gemeinschaftsapelle, wie von Habeck, klingen gut, sie haben aber nichts mit der Realität zu tun. Die EU-Länder zeigen sich in einer stark heterogenen Verfassung auch dank vieler ungelöster nationaler Probleme (u.a. Frankreich Haushalt). Die EU wirkt in Teilen wie eine Karikatur ihrer selbst. Passend dazu wies die EZB gestern einen Rekordverlust in Höhe von gut 7,9 Mrd. EUR aus. Europa, allen voran Deutschland als noch stärkster Wirtschaftsnation der EU, fehlt es an intellektueller Kapazität, Voraussicht, Verständnis der Komplexitäten, Loyalität gegenüber Bürgern/Unternehmen und am Willen interessenorientiert zu agieren. Nie war ich ernüchterter ob der Zustände bei uns.

Aktienmärkte: Late Dax -0,47%, EuroStoxx 50 +0,08%, S&P 500 -0,59%, Dow Jones -0,88%, US Tech 100 -0,91%. Aktienmärkte in Fernost Stand 05:55 Uhr: Nikkei (Japan) +0,01%, CSI 300 (China) +1,19%, Hangseng (Hongkong) +2,93%, Sensex (Indien) -0,54% und Kospi (Südkorea) -0,23%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,53% (Vortag 2,55%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,48% (Vortag 4,52%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (+0,0072) legte gegenüber dem USD im Tagesvergleich zu und testet das zweite Mal das Widerstandsfeld bei 1.0500 – 30. Vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen, zinstechnischen Vorteile des USD und des gestern gemeldeten Rekordverlusts der EZB (-7,944 Mrd. USD) ist der Anstieg des EUR beachtlich. Welche „freien Marktkräfte“ dafür wohl verantwortlich zeichnen?

Gold (-13,00 USD) gab gegenüber dem USD überschaubar nach, Silber (-0,02) verlor insignifikant. Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 98.210 (05:59 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 1.000 USD.


Deutschland: Gastgewerbe macht 2024 dank höherer Preise Umsatzplus

Restaurants, Gaststätten, Hotels und andere Beherbergungsstätten haben laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr wegen Preiserhöhungen mehr Geld eingenommen. Das Gastgewerbe steigerte seinen Umsatz nominal um 0,6% im Vergleich zu 2023. Die Einnahmen sanken inflationsbereinigt (real) um 2,6%. Das Gastgewerbe sieht sich durch steigende Kosten unter Druck. Nach einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes fürchtet jedes 3. Unternehmen, 2025 in die Verlustzone zu rutschen. Viele stünden mit dem Rücken zur Wand, so Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Nur rund 20% der Betriebe schaue optimistisch nach vorn.

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Kommentar: Der Ist-Zustand mit real -2,6% ist bereits prekär: Die Umfrage des Dehoga impliziert eine fortgesetzte Talfahrt, sofern es nicht dank der Bundestagswahl zu einer fulminanten politischen Wende kommt, denn die vergangene und aktuelle Politik unsere Bundesregierungen entziehen den Menschen die Grundlagen bezüglich dieses Wirtschaftssektors.


Europas Verliererstatus in einer Grafik des Economist!

Kommentar: In den letzten Jahren gab es einige, aber viel zu wenig warnende Stimmen hinsichtlich des Verfalls Europas. Deutschland und Europa dankt der Schar der Opportunisten und Lakaien der Macht (nichts anders war und ist es!)!

Bei dem Anblick nachstehender Grafik wird deutlich, dass diese kritischen Stimmen richtig lagen. Die mangelnden Rahmendaten, die fehlende Konkurrenzfähigkeit (Strukturen!), der Unwille sich dem globalen Bildungs- und Wissenschaftswettbewerb zu stellen, dieTechnologiefeindlichkeit, eine völlig sinnbefreite Energiepolitik (Deutschland) und die Forcierung der Anspruchsgesellschaft haben den Status Europas zerrüttet. Sie haben in Deutschland am Sonntag die Wahl! Soll sich etwas ändern?



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