Gold vs. toxischer Mix aus Finanzrepression & Kapitalkontrollen
21.03.2025 | Matt Piepenburg

Übrigens: All das bringt mehr Zentralisierung von oben und mehr Leid für die kleinen Leute. Immer. Wieder.
Bei Diebstahl hört der Spaß auf
In Europa gibt es zum Beispiel einen alten Witz / Spruch, der eigentlich gar nicht so lustig ist, vor allem, weil er tragischerweise sehr zutreffend ist.
Im Grunde sagt man, dass Länder sich zunächst gegenseitig Geld leihen. Schwindet das Vertrauen zwischen ihnen, leihen sie sich Geld von den Banken. Versiegt schließlich auch diese Quelle, um ihre Schuldensucht zu befriedigen, dann bestehlen sie letztlich das Volk. Dieser Diebstahl findet in verschiedenen offensichtlichen und weniger offensichtlichen Ausprägungen statt. So wie die allgegenwärtige Verbreitung von Radarfallen, die zum "Schutz der öffentlichen Sicherheit" konzipiert wurden, aber im Grunde nichts anderes als motorisierter Diebstahl sind...
Doch ich schweife ab...
Inflation – von lästig zu haarsträubend
Die Inflation zum Beispiel (und ihr fataler Zinseszinseffekt) ist eine unsichtbare, aber heimtückische Form des "Froschkochens"; viele Steuerzahler sind sich dessen nicht bewusst, wenn sie wie gewohnt ihren Anteil an der Staatsschulden-Sucht abbezahlen.
Wie wir auf Grundlage von Fakten und ohne Drama berichtet haben, ist die offizielle Inflationsrate [d.h. der durchschnittliche Rückgang der Kaufkraft Ihres US-Dollars (Stichwort: schmelzender Eiswürfel)] eine offenkundige Lüge.
Der jährliche und sich aufsummierende Effekt des Verbraucherpreis-Diebstahls mag bei den offiziellen 3% noch lästig erscheinen. Wenn die tatsächliche, aber offiziell nicht erhobene Inflation (gemessen mit dem ehrlicheren / genaueren Maßstab der 1980er Jahre – siehe Shadow Stats) aber eher im Bereich von 12% bis 13% liegt, dann wird schnell klar, wie sehr man bestohlen wurde.
Kurz gesagt: Inflation ist dann nicht mehr lästig, sondern haarsträubend.

Kurzum: Inflation vernichtet still und heimlich Vermögen; je höher die Inflationsrate, desto fataler die aus dem Diebstahl resultierende Wunde.
Powells Wortsalat
Selbstverständlich sagte Powell, er wolle die Inflation bekämpfen – ein Problem, das er vor einigen Jahren sogar noch als "vorübergehend" bezeichnet hatte. Doch wie wir damals schon sagten / zeigten und hiermit wiederholen, war der "vorübergehend"-Teil der Aussage eben auch nur eine offenkundige Lüge… Immerhin hätte Powell die Inflation nie besiegen können und hat es dementsprechend auch nicht. (Allein eine Rezession oder eine Rückkehr zu den Marktmittelwerten sind dazu in der Lage.) Auch das mythische Inflationsziel von 2% erreichte er nicht.
Er verfehlte dieses Ziel trotz seiner (zugegebenermaßen inflationshemmenden) Zinserhöhungen nach 2022, die quasi darauf abzielten, die Verbrauchernachfrage (durch steigende Kreditkosten) abzuwürgen und der Mittelschicht praktischerweise eine kleine disinflationäre Rezession aufzuzwingen (die er dann als Nicht-Rezession deklarierte, nachdem er bequemerweise die Definition einer Rezession umdefinierte)… (Oh, und die Zinserhöhungen? Sie verursachten den größten nominalen Jahresverlust bei US-Aktien und -Anleihen (2022) seit den 1870er Jahren...)
Doch wie ich schon damals argumentierte und auch jetzt wiederholen werde: Die Bekämpfung der Inflation war nie Powells eigentliches Ziel. Oh, ganz im Gegenteil... Sein wahres Ziel war und ist Inflation. Warum?
Bühne frei für Finanzrepression
Das "Weg-Inflationieren" von Schulden ist die letzte verzweifelte (aber unheilvoll effektive) Option überschuldeter Nationen. Denn für Schuldner ist Inflation überaus gut. Und niemand und nichts ist höher verschuldet als die Vereinigten Staaten von Amerika.
Überschreitet ein Land aber eine Staatsschuldenquote von 100% bis 120%, dann erzeugt jeder geliehene Dollar deutlich weniger als einen Dollar Wachstum. Angesichts dieser mathematischen Verschuldungsspiralen hat das Weg-Inflationieren von Schulden eine fast schon unwiderstehliche Anziehungskraft.
Übrigens: Absichtlich inflationäre Geldpolitik zu betreiben und gleichzeitig bei der Inflationsrate zu lügen, ist eine perfekte kleine (und ach so häufig genutzte) Taktik im Rahmen dessen, was Marktökonomen "finanzielle Repression" nennen. Die feschen Jungs von der Wall Street haben dafür aber einen eloquenteren Begriff: "negative Realzinsen". Das Thema und der Begriff wurden von uns bereits ausführlich beschrieben, doch im Grunde genommen lassen sich negative Realzinsen auf ein Szenario herunterbrechen, in dem die Infla-tionsquote höher ist als die Verzinsung der eigenen Schulden.
Im Fall von Uncle Sam läuft dies im Kern (und ganz offiziell) auf ein Szenario hinaus, bei dem die offizielle Verbraucherpreisinflation höher ist als die Rendite, die man für Vater Staats heiligste Anleihen-Kuh – die 10-jährige US-Staatsanleihe – bekommt.
Negative Realzinsen sind ein großer Segen für Schuldner. Denn unter solchen Bedingungen kann man seine Schuldscheine mit abwertendem Geld zu einem negativen – anstatt positivem – Zinssatz zurückzahlen. Wenn Sie beispielsweise 5% für einen Kredit von 100,00 US$ bezahlen, der in einem Jahr fällig wird, dann ist dieser Kredit genau genommen kostenlos, insofern die Inflation im betreffenden Jahr über 5% liegt. Sollte also die Verbraucherpreisinflation bei, sagen wir, 7% liegen, dann würden Sie 2% "negativen Realzins" für Ihren Kredit zahlen.
Gar nicht mal so schlecht.