Märkte: "Massaker" an den Märkten, starke Liquiditätspräferenz
07.04.2025 | Folker Hellmeyer

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Kommentar: Diesen Worte implizieren die Chance, alles im Raum stehende eine neue Richtung zu geben. Diverse Länder haben prompt reagiert. Mehr als 50 Länder haben nach Angaben des US-Wirtschaftsberaters Hassett das US-Präsidialamt mit dem Wunsch nach Zollverhandlungen kontaktiert. Es ist zu hoffen, dass die EU und die EU-Länder diese Angebotspolitik auch in der Tiefe verstehen. Fraglos war und ist das undiplomatische und damit amateurhafte Trump-Bashing der europäischen "Politeliten" seit 2015 wenig hilfreich.Aktuelle Fakten:
Indien plane keine Vergeltungsmaßnahmen gegen den 26% Zoll von Trump auf Importe aus Indien. Die Regierung von Ministerpräsident Modi habe eine Klausel in Trumps Zollverordnung geprüft, die Handelspartnern, die erhebliche Schritte zur Behebung sogenannter nicht-reziproker Handelsabkommen unternehmen, eine mögliche Erleichterung biete, hieß es.
Als Reaktion auf US-Importzölle plant Taiwan keine Vergeltungsmaßnehmen gegen die USA, sondern will Handelsbarrieren abbauen. Angesichts der von US-Präsident Trump angekündigten Zölle von 32%, jedoch nicht auf Halbleiter, plane Taiwan keine Gegenmaßnahmen. Taiwan werde die seit vielen Jahren bestehenden sogenannten nichttarifären Handelshemmnisse von sich aus beseitigen, um die Handelsverhandlungen mit den USA reibungsloser zu gestalten. Laut US-Quellen bot Vietnam den USA 0% Zölle an.
Fazit:
Die Disruption durch die US-Zollpolitik ist größer als antizipiert. Sie ist Ausdruck des Wandels von einer unilateralen zu einer multilateralen Politik. Sie ist nicht Ausdruck einer Gemütslage der US-Politik aus dem Moment heraus, sondern Folge einer mehr als 10-Jähigen Vorbereitung, um die USA stabiler in der multilateralen Ordnung aufzustellen. Als Konsequenz der Politik des maximalen US-Zolldrucks ergibt sich eine massive Finanzmarktreaktion, die dieses ultimative Negativ-Szenario zunächst diskontiert. Dieses Szenario ist jedoch veränderbar. Die Reaktionen diverser Länder, die mit Konzessionen auf die USA zugehen ist Ausdruck davon.
Wenn die Welt rational und nicht emotional reagiert, besteht die Chance, dass am Ende des Zollkonflikts sogar weniger Zölle, damit weniger Kosten für die Weltwirtschaft generiert werden. Das würde das Potentialwachstum der Weltwirtschaft heben. Musks Adresse an die EU sollte sehr ernst genommen werden: Musk hofft, dass am Ende des Zollkonflikts USA/EU eine "Null Zoll" Situation vereinbart wird. Diese Chancen bestehen. Werden sie genutzt?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Einkaufsmanagerindices (PMIS) der Baubranche: Deutschland mit "roter Laterne"

Eurozone: Deutscher Auftragseingang (M) verfehlt Prognose
Deutschland: Der Auftragseingang der Industrie war per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich unverändert (Prognose +3,5%). Der Januarwert wurde von -7,0% auf -5,5% revidiert. Im Jahresvergleich kam es nominal zu einem Anstieg um 0,8% nach zuvor 1,3% (revidiert von -1,1%?).
Frankreich: Die Industrieproduktion legte per Februar im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,4%) nach zuvor -0,5% (revidiert von -0,6%) zu.
USA: Arbeitsmarktbericht mit mehr Sonne als Schatten

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0780 – 1.0810 negiert das Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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