Zollnadel + Schuldenballon = Liquiditätskrise, die eine Ära beendet
24.04.2025 | Matt Piepenburg

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Im Jahr 2023 erlebten wir dann drei der vier größten Bankenpleiten in der Geschichte der USA; auch diesmal war es nicht wirklich eine Bankenkrise, sondern eine Krise der zugrundeliegenden Schuldensicherheiten, sprich US-Staatsanleihen.Kurz gesagt: Wieder eine KREDIT-Krise, für deren "Lösung" insgeheim Liquiditätsspritzen in Billionenhöhe benötigt wurden (d.h. währungsentwertendes, herbeigeklicktes Geld).
Erkennen Sie hier einen Trend? Erkennen Sie eine wachsende Schulden-, Kredit- und folglich Liquiditätskrise? Einen Ballon, der nur auf eine Nadel wartet?
Liquiditätsprobleme: Schlimmer geht immer
Wer diese Abfolge von Punkten in einen logischen Zusammenhang bringt, versteht auch leichter, warum eine Nation mit einer Staatsschuldenquote von 125% und einem 37 Billionen US$ schweren Kneipendeckel an Vertrauen und an Staatsschuldenkäufern verliert.
Für die Zukunft bedeutet das weniger Kredit - und das heißt: Oh-Oh! Und wenn genau diese offenkundig überschuldete, weniger vertrauenswürdige und diskreditierte Nation ihre Liquiditätsprobleme dadurch verschlimmert, dass sie die eigene Währung und ihre staatlichen Anleihen kampffähig macht, wer soll sich dann noch wundern, dass die Beliebtheit und die Nachfrage nach US-Schuldeninstrumenten sinkt?
Vereinfacht formuliert: Das Zusammenspiel der zuvor beschriebenen Kräfte haben perfekte Umgebungsbedingungen für das Entstehen einer Liquiditätskrise geschaffen, deren Auswirkungen sich schon abgezeichnet hatten, bevor unsere Medien die Zölle für die jüngsten Marktturbulenzen verantwortlich machen wollten…
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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
„Unserer aktuellen politischen und finanziellen Landschaft mangelt es gefährlich an Offenheit und ehrlichem Realismus in Bezug auf untragbare Schuldenstände und gescheiterte Geldpolitiken. Angesichts dieser historischen und globalen Schuldenkrise sind und bleiben bewusste Währungsabwertungen und pro-inflationäre Maßnahmen die neue Norm, trotz gegenteiliger offizieller Erklärungen. In einem so offen verzerrten Hintergrund fungiert Gold als Versicherung für offen sterbende Währungen.“
Hochsicherheitstresoranlagen in den Schweizer Alpen, in Zürich, in Singapur und in Dubai.
Blick auf die Zölle
Was die Zölle angeht, haben wir und andere bis zum Abwinken über deren Motive und Risiken gesprochen; es ist an dieser Stelle also nicht nötig, ins Detail zu gehen oder über deren tatsächliche Implementierung überrascht zu sein, obwohl sowohl die Märkte als auch die Medien dies zu sein scheinen. Also nicht wirklich ein Schocker…
Ein Grundzoll von 10% auf alle Importe, in Verbindung mit Einfuhrzöllen von 20% auf EU-Waren sowie einem inzwischen schwindelerregenden Zoll von 104% auf Importe aus China wird sicherlich einiges durcheinanderbringen – von den Weltmärkten über die Geopolitik bis hin zu Otto Normalverbrauchern. Was Otto Normalverbraucher angeht, sollte man sich keine Illusionen machen: Die Zölle werden inflationär und schmerzhaft sein, denn die USA erleben gerade die schlimmste Güterknappheit ihrer Geschichte.
Im Kampf gegen die Inflation alle anderen niedermähen
Doch hier kommt die sogenannte gute Nachricht – ihr lieben Leute da unten könntet trotzdem eine deflationäre Pause von den anstehenden Preissteigerungen bekommen. Wie das? Nun ja, das ist die schlechte Nachricht…
Wenn die Zölle zu einer Rezession oder Schlimmeren führen (in Anspielung an die sich historisch reimende Zeit der McKinley-Zölle), so kaufen die Amerikaner weniger und der daraus resultierende Nachfrageeinbruch zieht dann sinkende Preise nach sich. Oh, eine deflationäre Marktimplosion und die Zerstörung Ihrer privaten Rentensparpläne könnte ja eigentlich auch dabei helfen, die Inflation zu bekämpfen. Doch auch das würde dann auf Ihre Kosten gehen.
Ich mein’ ja nur… Aber am Ende wird das unvermeidlich kommende Bazooka-Geld der US-Notenbank die Inflation nach oben und Ihren Dollar nach unten schicken. Alle Wege (Entdollarisierung, eine verzweifelte Fed, ungeliebte US-Staatsanleihen, Zollkriege usw.) führen letztendlich zu Inflation.
Widerspenstige Fakten
Unterdessen haben die Medien und die Börse (sowie 99% aller Politiker, die so gut wie nichts von Wirtschaft oder Geschichte verstehen) ganz vergessen zu erwähnen, dass SIE sich bereits in einer Verbraucher-Rezession befinden. Und das schon seit geraumer Zeit. Sie wollen Beweise?
Abgesehen von langweiligen Renditekurven, M2-Verschiebungen, den Frühindikatorenzahlen der letzten 24 Monaten, einem 13-Jahre-Hoch von Kleinunternehmen-Insolvenzen, Rekordständen bei Kreditkarten- und Autokreditausfällen, abgesehen vom Oliver-Anthony-Indikator, den Arbeitsmarktstatistiken für 2024, die nach der Präsidentschaftswahl veröffentlicht wurden (und in denen 880.000 "neue" Stellen fehlten) sowie einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 50 Basispunkte in den letzten 12 Monaten… abgesehen von all dem, haben die USA seit Monaten negative Einzelhandelsumsätze zu verzeichnen. Zudem sind die frei verfügbaren Ausgaben der Konsumenten (früher Amazon) auf fast null gesunken.
Aber anscheinend bedeuteten solche himmelschreienden Rezessionsindikatoren rein gar nichts, solange der Aktienmarkt in die Höhe schießt.
