Deutschland: Zahl der Erwerbstätigen (J) weiter rückläufig
02.06.2025 | Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet bei 1,1356 (05:39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1313 im europäischen-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 143,61. In der Folge notiert EUR-JPY bei 163,10. EUR-CHF oszilliert bei 0,9345.Märkte: Eskalationen im Zollkonflikt und in Ukraine-Konflikt belasten
An den Finanzmärkten kam es über das Wochenende zu Eskalationen im US-Zollkonflikt und im Ukraine-Konflikt. In der Folge stellt sich zu Wochenbeginn Verunsicherung und bisher überschaubare Risikoaversion ein. Die Aktienmärkte in Fernost eröffneten schwächer. Gold und Silber als nicht korrelierte Anlageklassen konnten jedoch nur leicht Boden gewinnen. Bitcoin als nicht korrelierte Anlageklasse verlor sogar an Boden.
Der Ukraine-Konflikt nahm in der militärischen Auseinandersetzung von beiden Seiten vor den heute beginnenden Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew in Istanbul an Schärfe zu. Vor den Gesprächen sprach der russische Außenminister Lawrow mit seinem US-Kollegen Rubio. Ein Scheitern der Verhandlungen implizierte vielschichtige Folgen, unter anderem massive US- Zollsanktionen (primär/sekundär) gegen Russlands Energiesektor mit globalen Auswirkungen.
Im US-Zollkonflikt verschärfte die Trump-Administration die Gangart. Ab 4. Juni werden Stahl- und Aluminiumzölle von 25% auf 50% erhöht. Sollten die US-Zölle nicht zurückgenommen werden, wird die EU laut Handelsausschuss-Vorsitzendem Lange sofortige Gegenmaßnahmen seitens der EU einleiten. Auch Südkorea kündigte diesbezüglich Aktivität an.
Beide Konfliktherde haben Potential bei Verschärfung stark belastende Einflüsse auf Realwirtschaft und Finanzmärkte auszulösen.
Aktienmärkte: Late Dax +0,31%, EuroStoxx 50 -0,11%, S&P 500 -0,01%, Dow Jones +0,13%, NASDAQ 100 -0,11%. Aktienmärkte in Fernost Stand 05:49 Uhr: Nikkei (Japan) -1,69%, CSI 300 (China) -0,48%, Hangseng (Hongkong) -2,36%, Sensex (Indien) -0,84% und Kospi (Südkorea) -0,16%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,51% (Vortag 2,51%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,41% (Vortag 4,42%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (+0,0008) stieg im Tagesvergleich gegenüber dem USD marginal. Gold (+12,00 USD) und Silber (+0,05 USD) legten gegenüber dem USD leicht zu. Der Bitcoin notiert bei USD 104.950 (05:51 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Freitag ergibt sich ein Rückgang im Tagesvergleich um 1.050 USD.
Deutschland: Zahl der Erwerbstätigen (J) weiter rückläufig
Im April 2025 waren rund 45,8 Millionen Menschen erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes blieb die Zahl der Erwerbstätigen damit saisonbereinigt unverändert gegenüber dem Vormonat. Letztlich blieb die Erwerbstätigenzahl seit Dezember 2024 nahezu konstant, nach einem Rückgang um 14 000 Personen im Januar 2025 und geringen Anstiegen um 10 000 und 5 000 Personen im Februar und März 2025. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,1%

Kommentar: Grundsätzlich gilt, dass sich die Gesamtzahl der Erwerbstätigen auf hohem Niveau bewegt. Arbeitsmarktdaten sind jedoch nachlaufende Wirtschaftsindikatoren, sie reagieren also spät auf konjunkturelle Wendungen, selbst wenn die Grundlage der schwächeren Konjunkturlage struktureller Natur ist. Das ist bei uns der Fall.
Der Blick auf die Grafik impliziert, dass wir seit Monaten in einer Phase der Trendumkehr sind. Für die weitere Entwicklung bei der Zahl der Erwerbstätigen wird entscheidend sein, in wie weit die Agenda der neuen Regierung Wirkung entfalten wird (siehe unten).
Wird eine der Kernursachen (Energiepreise, nachhaltige Versorgungssicherheit) adressiert oder werden die Initiativen der Regierung bei hohem Finanzaufwand nur konjunkturelle Strohfeuer entfachen mit nicht dauerhaft belastbaren Entwicklungen am Arbeitsmarkt?