Gold: Der Lügendetektor des globalen Finanzsystems?
23.06.2025 | Matt Piepenburg
Enthüllt Gold gerade, wie kaputt das globale Finanzsystem ist?Eine Große … Lüge?
Anfang dieses Jahres wurde ich gefragt, was meine "ketzerischste" Meinung zum globalen Finanzsystem ist. Das war eine ungewöhnliche, aber auch mutige Frage, und nach einer kurzen Pause habe ich geantwortet, dass das ganze System … nun ja:
"eine Lüge" ist.
Das mag wie eine reißerische Antwort in einer ohnehin manchmal reißerischen Branche klingen, doch wenn wir uns an die unbequemen Fakten halten, ist diese Aussage doch eher wahr als extrem.
Zumindest wenn es um ein Finanzsystem geht, das von innen verrottet und bei dem die Botox-ähnliche Schönheit unseres aufgeblähten S&P sowie des zentralisierten Kreditmarktes eine alternde und zerfallende Krankheit verbirgt.Das heißt, ebenso wenig wie Botox können politische Lügen die Realität dauerhaft verbergen und die Beweise für ein fatal verschuldetes, krankes System, das finanzielle Wahrheiten mit gespaltener Zunge und hinter euphemistischer Sprache versteckt, sind buchstäblich allgegenwärtig.
Eine lange Liste von Wahrheitsverdrehungen…
Seit meiner Geburt liest sich die Liste der Lügen fast schon wie eine Parodie.
Nixon: 1971 zum Beispiel, als Nixon den Dollar vom Gold entkoppelte [und damit seiner eigenen sowie zukünftigen Regierungen die schrankenlose Freiheit (und Krankheit) verschaffte, die Geldmenge auszuweiten (zu entwerten)], versprach er, die Maßnahme sei "vorübergehend" und dass "unser Dollar morgen noch genauso viel wert sein wird wie heute".
Beide Aussagen waren natürlich glatte Lügen. 54 Jahre später ist der Dollar noch immer nicht durch Gold gedeckt, und gemessen an einem Milligramm dieses Edelmetalls hat der USD (sowie andere große Fiat-Währungen) 99% seiner Kaufkraft verloren.

Unterdessen steigt Gold gegenüber dem US-Dollar und anderen Weltwährungen umso schneller, je mehr deren Kaufkraft durch verzweifelte Maßnahmen zum Weg-Inflationieren ihrer Schulden mit entwerteten Währungen verwässert wird.

Wir lügen unsere Gründerväter an:
Es ist außerdem bemerkenswert, dass unser fiatbasiertes Papiergeld – also der Dollar ohne Golddeckung – einen direkten Verstoß gegen unsere Verfassung darstellt. In meinen Augen ist er daher schlicht und einfach, nun ja … eine weitere Lüge.
Wilsons Fed:
Doch lange vor den Lügen des Jahres 1971 gab es bereits die des Jahres 1913, als Präsident Woodrow Wilson die – ebenfalls verfassungswidrige – Federal Reserve ins Leben rief: eine angeblich unabhängige Zentralbank, die jedoch alles andere als unabhängig ist. Sie fungiert de facto als vierte Gewalt im Staat und ist weder "federal" (staatlich) noch eine echte "Reserve".
Larry Summers:
Springen wir kurz zur großen Finanzkrise von 2008, die faktisch eine Kredit-Implosion von von Hypotheken besicherten Wertpapieren war – ausgelöst durch einen unregulierten Derivatemarkt – der uns eine noch erschreckendere Unehrlichkeit vor Augen führte.
Ein Jahrzehnt vor dieser Kreditkrise wurde der stellvertretende Finanzminister Larry Summers vor den Kongress gerufen, um auf die Bedenken von Brooksley Born (damals Chefin der CFTC) zu reagieren. Sie befürchtete, dass diese Derivate, wenn sie nicht reguliert würden, die Märkte destabilisieren könnten. Summers stellte Born öffentlich bloß und erklärte der Welt, die Bänker, die diese OTC-Zerstörungsinstrumente verwalteten, seien kompetent genug, um die Risiken selbst zu kontrollieren.
Natürlich wussten wir spätestens nach dem Zusammenbruch in 2008, dass auch das eine glatte Lüge war.
Bernanke, Yellen & Powell:
Wir wissen auch, dass Bernanke, als die Märkte 2008 einbrachen (vor allem wegen des Regulierungs-Fiaskos von Herrn Summers), versprach, dass das anschließende Gelddrucken (euphemistisch als "Quantitative Easing" bezeichnet) nur eine "vorübergehende" Maßnahme sein würde – was natürlich eine weitere Lüge war. Auf QE1 folgten rasch QE2, 3, 4 und dann "Operation Twist" und schließlich "unbegrenztes QE" im Jahr 2020.
Solche Lügen sind bei Zentralbankern allerdings nichts Neues. Denken wir doch nur an Yellen:
