Märkte: Zoll-Eskalation mit viel Pragmatismus
08.07.2025 | Folker Hellmeyer

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Kommentar: Der Anstieg der Verbraucherlaune ist fragil. Der Umgang seitens der Politik mit den Bürgern, dem Souverän, schafft keine belastbare Vertrauensbasis, ganz im Gegenteil. Zudem sind die Folgen der US-Zollpolitik ein weiteres Hemmnis. Die Standortfrage (Jobs/Einkommen) wird dadurch kritischer.Die Regierung kümmert sich zwar stärker um die Belange der Wirtschaft als die Vorgängerregierungen, aber das Engagement erreicht nicht die Amplitude, die notwendig wäre, um eine nachhaltige Trendwende zu gewährleisten. Als Fazit lässt sich ziehen, dass das Eis, auf dem die deutsche Wirtschaft wandelt, weiter dünn ist.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Alle Daten besser als erwartet!
Deutschland: Die Industrieproduktion nahm per Berichtsmonat Mai im Monatsvergleich um 1,2% zu (Prognose 0,0%, Vormonat revidiert von -1,4% auf -1,6%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 1,2% nach zuvor -2,2%. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht losgelöst von aktuellen Ergebnissen den Verfall der internationalen Position der deutschen Industrie. Der Indexwert der Produktion liegt deutlich unterhalb der Marke von 100 Punkten (Basis 2021). Seitdem legte die globale Industrieproduktion deutlich zu. Deutschland fällt zurück!

Der Sentix-Index für die Eurozone stellte sich per Berichtsmonat Juli auf 4,6 Punkte (Prognose 1,1) nach zuvor 0,2 Zählern und markierte den höchsten Indexstand seit Februar 2022.

Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone sanken per Berichtsmonat Mai im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose -0,7%, Vormonat revidiert von +0,1% auf +0,3%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Plus in Höhe von 1,8% (Prognose 1,2%) nach zuvor 2,7% (revidiert von 2,3%).
USA: "Employment Trends Index" hält erhöhtes Niveau
Der Index "Employment Trends" stellte sich per Berichtsmonat Juni auf 107,83 Punkte nach zuvor 107,83 Zählern (revidiert von107,49).
Japan: Stimmung der Wirtschaftsbeobachter etwas besser
Der Index "Economy Watcher‘s Poll" verzeichnete per Berichtsmonat Juni einen Anstieg von 44,4 auf 45,0 Punkte.
Derzeit ergibt sich für den USD gegenüber dem EUR eine neutrale Tendenz.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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