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Die Welt steht vor einem wirtschaftlichen Herzinfarkt! Depression, Hyperinflation und Krieg ante portas?

04.08.2025  |  Dr. Uwe Bergold
Am 29.07.2025 konnte man in einem Online-Artikel mit der Headline "Ray Dalio: Die Welt steht vor einem wirtschaftlichen Herzinfarkt" Folgendes lesen:

"…Der Milliardär und Investor Ray Dalio warnt davor, dass die Weltwirtschaft – insbesondere die USA – aufgrund untragbarer Staatsdefizite und steigender Schulden vor ernsthaften Risiken steht, heißt es bei Kitco News. Die US-Schulden belaufen sich auf über 37 Billionen Dollar und es werden für das nächste Jahr voraussichtlich fast 12 Billionen Dollar an neuen Staatsanleihen [1/3 der Gesamtschulden] benötigt. Dalio warnt, dass steigende Schulden und die Abhängigkeit vom Gelddrucken die wirtschaftliche Stabilität gefährden.

Er vergleicht die Situation mit einem Kreislaufsystem, das einen Herzinfarkt erleidet. "Das Kreditsystem funktioniert wie ein Kreislaufsystem, das Nährstoffe, also Kaufkraft, in verschiedene Bereiche der Wirtschaft transportiert. Wenn diese Kaufkraft zur Erzielung von Einkommen genutzt wird, dann dient dieses Einkommen zur Tilgung der Schulden und das System funktioniert einwandfrei. Steigen jedoch die Schulden, die Schuldendienstzahlungen und die Zinssätze, verdrängen sie andere Ausgaben – ähnlich wie Plaques im Kreislaufsystem – und verursachen ein Problem, das mit einem wirtschaftlichen Herzinfarkt vergleichbar ist…"


Wir betrachten die aktuell ökonomische Situation weniger als "Herzinfarkt" (Event), sondern mehr als "Blutvergiftung" (Prozess), welche mit der US-Dollar-Golddeckungsaufhebung in 1971 begann. Während man sich die Wirtschaft als aktiven Körper vorstellen kann, stellt der Geldfluss den Blutkreislauf dar. Verschlechtert man, über die geldpolitische Inflationierung (Geldmengenausweitung durch einen auf Dauer künstlich zu niedrigen Zins), das Geld (es handelt sich seit 1971 eigentlich nur mehr um eine Währung), dann beginnt langsam und schleichend der Verfall des "(Wirtschafts-)Körpers".

Dieser inflationäre Prozess des Verfalls zeigt sich nicht nur ökonomisch in der Wirtschaft, sondern ebenfalls soziologisch in der gesamten Gesellschaft (Geldsystem = Spiegelbild einer Gesellschaft). Im Zyklus-Modell von Ray Dalio befinden wir uns längst am Ende des ersten rot umrandeten Bereichs "Printing Money and Credit" = Inflationierung durch Verschuldung (siehe hierzu Abbildung 1).

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Abb. 1: The Typical Big Cycle Behind Empires´ Rises and Declines
Quelle: Ray Dalio


Wir veröffentlichten zu der aktuellen Verschuldungsproblematik bereits am 02.05.2019 einen Marktkommentar mit der Headline "Was passiert im Finale eines jeden 75-Jahres-Superverschuldungszyklus?" Hierin konnte man unter anderem Folgendes lesen:

"…Es kommt zur Inflations- und Rohstoffpreisexplosion, begleitet von geopolitischen "Großereignissen"! Ray Dalio, Multimilliardär und Gründer des weltgrößten Hedge-Fonds Bridgewater Associates, veröffentlichte im September 2018 ein Buch mit dem Titel "Principles for Navigating Big Debt Crisis". Darin schreibt er, dass diese Superverschuldungszyklen in der Regel zwischen 50 und 75 Jahre andauern und sie nachweislich (ohne dass es der Allgemeinheit gewahr wird) bis ins Alte Testament (Year of Jubilee) zurück verfolgbar sind.

Weiteren schreibt er, dass diese Schulden-Superzyklen immer mit einem großen Knall enden. Der vorherige Super-Zyklus endete nach seiner Sicht mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, wobei es parallel hierzu zu extremen Rohstoffpreis- und Inflationsanstiegen kam. Der aktuell laufende Zyklus begann dementsprechend mit dem Ende des Weltkriegs 1945, was bedeutet, dass wir uns jetzt bereits 75 Jahre im aktuellen Superzyklus befinden und dieser als einer der längsten der Geschichte eingehen wird.

Wir wiesen auf diesen 75-Jahres-Superverschuldungszyklus ("Drei-Generationen-Zyklus") bereits im Jahr 2003 hin. Auszug aus dem Buch "Flow statt Frust" (Bergold U., Mayer B., FinanzBuch Verlag München, 2003, S. 158-159): "… Bei dem 75-Jahres-Generations-Zyklus handelt es sich um einen ultralangen Zyklus […], dessen historische Tiefpunkte alle 75 Jahre auftraten [siehe hierzu Abbildung 2]…“


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Abb. 2: 75-Jahres-Superverschuldungszyklus (Drei-Generationen-Zyklus) von 1695 bis 2000
Quelle: Der Standard - 2003, Prof. Dr. Bernt Mayer, Uwe Bergold



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