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Euro - Mindetkursziel fast erreicht - Ölpreis fair bewertet

27.02.2012  |  Markus Blaschzok
Nachdem Griechenland die Freigabe für weitere 130 Mrd. Euro an Krediten erhielt, woran wir nie nur eine Sekunde gezweifelt hatten, wirkte die geldpolitische Medizin krampflösend und beendete die Konsolidierung mit neuen Kursanstiegen bei Edelmetallen und dem Euro. Der geplante Schuldenschnitt von 53,3% oder 107 Mrd. Euro bei privaten Gläubigern wird entweder "freiwillig“ oder per "Zwangsumtausch“ durchgeführt werden. Die EZB bleibt durch den Anleihentausch zwar aussen vor, doch wird der Steuerzahler nicht ganz verschont, da beispielsweise die Bad Bank der HRE Abschreibungen in Höhe von 6 Mrd. Euro erleiden wird.

Der Rest, der noch bei Banken und Versicherern zu finden ist, wurde über die letzte geldpolitische Aktion mehr als ausreichend kompensiert, sodass es keinesfalls zu einer Kontraktion der Geldmenge und einer Gefahr für das Bankensystem kommen wird. Am Mittwoch steht bereits die nächste geldpolitische Operation eines neuen dreijährigen Tenders an, bei dem sich die Banken nach Marktmeinungen zwischen einer halben und einer Billionen Euro zu Niedrigstzinsen leihen werden.

Weiterhin wird am Mittwoch der halbjährliche Bericht der US-Notenbank vorgestellt, bei dem Hinweise zu einem neuen Akaufprogramm erhofft werden. Die Ratinagentur Fitch hat die Bonitiät Griechenlands unterdessen um zwei Stufen auf die schlechteste Note vor dem Kreditausfall gesenkt. Bisher hatte Griechenland noch "CCC“ und nunmehr "C“. Bei dem Schuldenschnitt soll es kurzfristig zu einem "teilweisen Zahlungsausfall“ Griechenlands kommen - die neuen Anleihen aber wieder neu bewertet werden.


Öl in Gold noch 22% vom Vorjahreshoch entfernt

Gestiegene Rohöl- und Benzinpreise liefern seit kurzem Zündstoff in der Bevölkerung und für Politiker einen passenden Grund, wenn die Wirtschaft nicht in Fahrt kommt. Die Nordseesorte notiert mit 124 US-Dollar je Fass fast auf dem Vorjahreshoch und WTI-Öl ist mit aktuell 109 US-Dollar auch nicht mehr weit von diesem entfernt. Bei einem weiteren Anstieg des Ölpreises könnte dieser die Konjunktur abwürgen, wenn man den Medien glauben schenkt. Doch wird das aktuelle Preishoch nicht aufgrund rückläufigem Angebots oder gestiegener Nachfrage verursacht, sondern viel mehr durch die Ausweitung der Geldmenge. Berechnet man den Ölpreis in Gramm Gold, so kostet das Fass gerade einmal 2,2 Gramm und muss daher noch 22% ansteigen um das Hoch des Vorjahres bei 2,7Gramm je Fass zu erreichen.

Man sieht deutlich, dass besonders der kürzliche Anstieg geldmengeninduziert war. Mit 2,2 Gramm ist Öl im Augenblick billiger wie vor einem Jahr, als die Wirtschaft noch brummte. Der langfristig faire Ölpreis liegt bei 2,05 Gramm/Barrel. Die 70er Jahre mit steigenden Ölpreisen und Stagflation scheinen sich jetzt zu wiederholen. Der sich anbahnende Konflikt mit dem Iran hat also bisher eher weniger Auswirkungen auf den Ölpreis und die Ursache ist eher in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu finden, weshalb die Preise für Öl und Benzin auch dauerhaft hoch bleiben und weiter ansteigen werden.

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Weitere Entwicklungen

  • Die künftige Wirtschaftsweise Claudia Buch hat die von der Bundesregierung angestrebte Finanztransaktionssteuer kritisiert. Diese Steuer soll nicht in der Lage sein die Probleme zu lösen, setze falsche Anreize im Bankensektor und führe nicht zu den erwarteten Mehreinnahmen des Staates. Dass die Steuer keine Probleme und Ursachen der Krise entschärft oder löst und dem kleinen Bürger stattdessen schadet, haben wir im Marktkommentar in der Vergangenheit oft dargelegt.

  • Nachdem im Dezember das Wachstum der Geldmenge sich verlangsamte, nahm die Ausweitung im Januar wieder zu. Die Jahreswachstumsrate für M3 stieg im Januar auf 2,5% an, während diese im Vormonat nur 1,5% betrug. Die Geldmenge M1 stieg von 1,6% auf 2.0% im Vorjahr an. Mit den aktuellen geldpolitischen Operationen sollte besonders M1 wieder schneller wachsen in den kommenden Monaten und weiteren Preissteigerungsdruck erzeugen.

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Veranstaltungshinweise:

Vortragsthema: Mit Edelmetall- und Sachwertstrategien zu den Gewinnern der Krise zählen

Ein Vortrag über die wahren Hintergründe und Chancen der Euro- und Wirtschaftskrise

Referenten: Markus Blaschzok, Florian Sollfrank

Wann: Dienstag, 28. Februar 2012
Beginn: 19:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr

Ort: Max-Reger-Halle Weiden
Dr. Pfleger-Straße 17
92637 Weiden

Anmeldung erwünscht unter info@markus-blaschzok.de

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