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EUR/USD nach 1,4405 über Nacht - jetzt wieder 1,4500

14.04.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,4500 - die über Nacht gehandelten Tiefstkurse lagen bei 1,4405. EUR/JPY ist unter Druck (121,10) - ebenso USD/JPY (83,50) und EUR/CHF (1,2940).

Der griechische Finanzminister Papakonstantinou räumte in einem Interview Zahlungsrückstände gegenüber nationalen und internationalen Unternehmen ein. Dem Bericht zufolge schuldet Griechenland alleine der deutschen Privatwirtschaft rund 500 Millionen Euro. Weltweit lagen die Außenstände nach Angaben des Finanzministeriums Ende 2010 bei mehr als 5 Mrd. Euro. Eine Umschuldung kommt für den Minister nach wie vor nicht in Frage: "Der damit verbundene Vertrauensverlust hätte zur Folge, daß wir auf lange Zeit von den Finanzmärkten ausgeschlossen bleiben. Zudem könnten die mit einer Umschuldung verbundenen Verluste der privaten Investoren zu Stabilitätsproblemen im griechischen und europäischen Bankensystem führen."

Die "Zeit" berichtetete gestern in einem Vorabbericht allerdings, daß in EU-Kreisen auf Arbeitsebene davon ausgegangen wird, daß 40 bis 50 Prozent der Verbindlichkeiten Griechenlands gestrichen werden müßten, um das Land wieder solide aufzustellen. 2011 ist Griechenland ja noch durch das Hilfspaket von EU und IWF finanziert. Darüber hinaus muß wohl ein neues Hilspaket geschnürt werden oder es findet die angesprochene Umschuldung statt. 2012 hat Griechenland Kreditfälligkeiten in Höhe von 25-30 Mrd. EUR, die erneut aufgenommen werden müssen. Dies ist vor dem Hintergrund der derzeitigen Renditen (z.B. 10 Jahre über 12 Prozent) unrealistisch.

Die griechischen Sparanstrengungen hat Folker Hellmeyer am 05.04.2011 in einem "Treasury Aktuell" positiv beurteilt. Derzeit sieht es aber so aus, als dränge der Markt auf eine langfristige Lösung, indem die Renditen hoch bleiben bzw. weiter steigen. Im Hintergrund wird da bereits händeringend nach langfristigen Lösungen gesucht. Dazu paßt eine gestrige Aussage vom IWF: "die größte Herausforderung der nächsten Monate wird die Finanzierung von Banken und Staaten sein, besonders in der Euro-Zone. Dieses Thema ist noch nicht vom Tisch.

Die US-Einzelhandelsumsätze wurden gestern für den Berichtsmonat März mit +0,4% gegenüber dem Vormonat im Rahmen der Erwartungen veröffentlicht (ohne Autos +0,8%).

Heute erwarten wir relativ wenig erhellende Zahlen aus den USA.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3950 - 1.3980 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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