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Gemischtes Bild bei US-Konjunkturdaten - China schwächelt

19.10.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1363 (08.00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1345 im amerikanischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.29. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.55 EUR-CHF oszilliert bei 1.0844.

Aus den USA erhielten wir am Freitag zwei unterschiedlich ausfallenden Konjukturdaten. Die Industrieproduktion tritt weiter auf der Stelle und fiel zum zweiten Mal in Folge. Die rückläufigen Produzentenpreise könnten weiter Sorgen vor einer weiteren Abkühlung und einer schwächeren konjunkturellen Dynamik aufkeimen lassen. Doch das Verbrauchervertrauen der University of Michigan konnte sich unerwartet verbessern. Wir sind weiter gespannt wie hier mit der bevorstehenden Zinswende umgegangen wird.

Die Spekulationen am Markt nach weiteren Maßnahmen der EZB könnten nach den fallenden Verbraucherpreisen in der Eurozone weiter zunehmen und lauter werden. Kommen wir zu den Verbraucherpreisen am Freitag aus der Eurozone, die seit Monaten erstmals schwächer ausfallen.

Waren und Dienstleistungen fielen für den Monate September um -0,1 Prozent. Die Prognosen lagen hierbei ebenfalls bei -0,1 Prozent. Die Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel lagen bei +0,9 Prozent (Prognosen +0,9).

Für die fallenden Preise sind ganz eindeutig die stark gefallenen Energiepreise verantwortlich. Aber auch die Kosten für Lebensmittel wie Milch, Käse und Eier fielen schwächer aus.

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Der weitere Produktionsrückgang in den USA wurde weitgehend von Marktexperten erwartet. Die US-Notenbank teilte mit, dass Betriebe im Gewerbe (Bergbaufirmen und Versorger) im September 0,2 Prozent weniger herstellten als im vorherigen Monat (Prognosen -0,2).

Auch die Kapazitätsauslastung im September fiel von 77,8 auf 77,5 Prozent schwächer aus als im Vormonat.

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Etwas erfreulicher sind die Daten des US-Verbrauchervertrauen. Im Oktober konnte sich die Stimmung der Verbraucher in den USA unerwartet aufhellen. Das am Freitag veröffentlichte Verbrauchervertrauen der University of Michigan stieg 87,2 auf 92,1 Punkte. Die Prognosen der Experten lagen bei nur 88,00 Punkten. Der abschließende Wert im Vormonat lag noch bei 87,2 Punkten.

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Die weitere Abschwächung der chinesischen Wirtschaft bereitet vielen Marktteilnehmern Sorgen. Im dritten Quartal konnte die Wirtschaft in China zwar um 6,9 Prozent wachsen (Prognosen 6,8 Prozent). Dennoch rutsche das Plus zum ersten Mal seit Anfang 2009 unter der sieben Prozent Marke.

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Das Statistikbüro teilte heute mit, dass die Wirtschaft immer noch einen Abwärtsdruck ausgesetzt sei. Jedoch liege das Wachstum in einem angemessenen Rahmen. Die Führung in China warnte zudem vor zu hohen Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung. Präsident XI Jiping äußerte sich bei Reuters: “Wir machen uns Sorgen um die chinesische Wirtschaft. Wir arbeiten hart, dies zu bewältigen.“

Hinsichtlich der schwachen Zahlen aus China stellt sich die Frage, wie die chinesische Regierung darauf reagiert und ob weitere Maßnahmen der chinesischen Notenbank für zusätzliche Liquidität für die heimische Wirtschaft geplant sind.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 - 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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