Gaspreis implodiert - Ölpreis weiter hoch
21.08.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Hurrikan Dean hat nun die höchste Kategorie 5 erreicht und wird in den nächsten Stunden voraussichtlich den südlichen Golf von Mexiko überqueren, nachdem er heute Morgen die mexikanische Halbinsel Yucatan erreichte.
Die amerikanischen Raffinerien und Förderanlagen für Öl und Gas befinden sich zwar abseits des vorhergesagten Sturmverlaufes, allerdings liegt das Cantarell Feld in Mexiko, eines der größten Ölfelder der Welt, auf Deans Weg. Der rückläufige Ölpreis suggeriert, dass man nicht von nachhaltigen Schäden bei den mexikanischen Förderanlagen ausgeht und die kurzfristigen Produktionsrückgänge durch Evakuierungen keine Auswirkungen auf das Angebot haben sollten. Wir erachten das absolute Preisniveau noch als zu hoch und sehen weiteres Abwärtspotenzial.
Der Preis für Erdgas hat gestern den stärksten Rückgang seit über vier Jahren verzeichnet, nachdem Hurrikan Dean mit großer Wahrscheinlichkeit die Gasförderanlagen im nördlichen Golf von Mexiko verfehlen wird. Der gestrige Kursverfall um über 13% sowie die sich heute anschließende Bewegung unter 6 USD sehen wir als überzogen an und rechnen mittelfristig auch angesichts der weiterehin stabilen Heiz- und Schwerölpreise mit höheren Notierungen bei Gas.
Die rekordhohen Netto-Short Positionen bei Erdgas an der NYMEX dürften noch weiter ausgebaut worden sein, was auf einen extremen Pessimismus hindeutet. Dies macht den Gaspreis auch für kurzfristige Ausschläge nach oben anfällig.
Der Uran-Future hat in den vergangenen Tagen seine Talfahrt fortgesetzt. Der liquideste Future mit Fälligkeit Dezember 2007 notiert aktuell bei 68 USD/lbs.
Anfang Mai notierte der Dezemberkontrakt noch bei 155 USD, was einem Preisrückgang von knapp 55% in vier Monaten entspricht. Auch der Kassakurs ist laut Ux Consulting wieder um 15 USD auf nun 90 USD/lbs gefallen. Der langfristige Benchmarkpreis für langlaufende Lieferkontrakte, der bei den Versorgern für die langfristigen Verträge relevant ist, wurde kürzlich noch mit 95 USD von Ux Consulting und TradeTech feststellt. Aktuell wird der Markt durch einen angekündigten Verkauf von bis zu 200 Tonnen Uranhexafluorid (UF6) durch das US-Energieministerium, Liquidationen der spekulativen Positionen im Uranbereich und die allgemeine Skepsis belastet. Wir rechnen langfristig mit einem höheren Preisniveau: An der aussichtsreichen fundamentalen Lage am Uranmarkt haben die jüngsten Ereignisse nichts geändert
Edelmetalle
Der Goldpreis bewegte sich am gestrigen Handelstag in einem engen Band zwischen 655 und 660 USD pro Unze. Sollte der Goldpreis die Marke von 660 USD nachhaltig überwinden, rechnen wir mit einer zeitnahen Fortsetzung des Anstiegs. Die COMEX hat angekündigt die Marginanforderungen für die Silberkontrakte um 20% zu erhöhen. Angesichts der aktuellen Liquiditätsproblematik dürfte diese Meldung den Silberpreis belasten, weil die meisten Spekulanten long positioniert sind und ihre Positionen teilweise schliessen werden.
Industriemetalle
Bei den Industriemetallen waren gestern vor allem Eindeckungen von Short-Positionen zu beobachten. So kletterte der Preis für Nickel in der Spitze um 3,8% bis auf 27.000 USD, Zinn konnte in der Spitze um 8% auf über 14.500 USD ansteigen. Bei Nickel gehen wir mit einer Stabilisierung zwischen 25.000 und 30.000 USD aus. Bei Zinn sollte das aktuelle Niveau Unterstützung bieten. Die Metallmärkte bleiben stark konzentriert: am Bleimarkt verfügen lediglich zwei Marktteilnehmer über 70%, bei Nickel sogar über 80% der Lagerbestände. Dies macht die Märkte für ein Herausdrängen der Leerverkäufer und darauf folgende heftige Preisanstiege anfällig.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Hurrikan Dean hat nun die höchste Kategorie 5 erreicht und wird in den nächsten Stunden voraussichtlich den südlichen Golf von Mexiko überqueren, nachdem er heute Morgen die mexikanische Halbinsel Yucatan erreichte.
Die amerikanischen Raffinerien und Förderanlagen für Öl und Gas befinden sich zwar abseits des vorhergesagten Sturmverlaufes, allerdings liegt das Cantarell Feld in Mexiko, eines der größten Ölfelder der Welt, auf Deans Weg. Der rückläufige Ölpreis suggeriert, dass man nicht von nachhaltigen Schäden bei den mexikanischen Förderanlagen ausgeht und die kurzfristigen Produktionsrückgänge durch Evakuierungen keine Auswirkungen auf das Angebot haben sollten. Wir erachten das absolute Preisniveau noch als zu hoch und sehen weiteres Abwärtspotenzial.
Der Preis für Erdgas hat gestern den stärksten Rückgang seit über vier Jahren verzeichnet, nachdem Hurrikan Dean mit großer Wahrscheinlichkeit die Gasförderanlagen im nördlichen Golf von Mexiko verfehlen wird. Der gestrige Kursverfall um über 13% sowie die sich heute anschließende Bewegung unter 6 USD sehen wir als überzogen an und rechnen mittelfristig auch angesichts der weiterehin stabilen Heiz- und Schwerölpreise mit höheren Notierungen bei Gas.
Die rekordhohen Netto-Short Positionen bei Erdgas an der NYMEX dürften noch weiter ausgebaut worden sein, was auf einen extremen Pessimismus hindeutet. Dies macht den Gaspreis auch für kurzfristige Ausschläge nach oben anfällig.
Der Uran-Future hat in den vergangenen Tagen seine Talfahrt fortgesetzt. Der liquideste Future mit Fälligkeit Dezember 2007 notiert aktuell bei 68 USD/lbs.
Anfang Mai notierte der Dezemberkontrakt noch bei 155 USD, was einem Preisrückgang von knapp 55% in vier Monaten entspricht. Auch der Kassakurs ist laut Ux Consulting wieder um 15 USD auf nun 90 USD/lbs gefallen. Der langfristige Benchmarkpreis für langlaufende Lieferkontrakte, der bei den Versorgern für die langfristigen Verträge relevant ist, wurde kürzlich noch mit 95 USD von Ux Consulting und TradeTech feststellt. Aktuell wird der Markt durch einen angekündigten Verkauf von bis zu 200 Tonnen Uranhexafluorid (UF6) durch das US-Energieministerium, Liquidationen der spekulativen Positionen im Uranbereich und die allgemeine Skepsis belastet. Wir rechnen langfristig mit einem höheren Preisniveau: An der aussichtsreichen fundamentalen Lage am Uranmarkt haben die jüngsten Ereignisse nichts geändert
Edelmetalle
Der Goldpreis bewegte sich am gestrigen Handelstag in einem engen Band zwischen 655 und 660 USD pro Unze. Sollte der Goldpreis die Marke von 660 USD nachhaltig überwinden, rechnen wir mit einer zeitnahen Fortsetzung des Anstiegs. Die COMEX hat angekündigt die Marginanforderungen für die Silberkontrakte um 20% zu erhöhen. Angesichts der aktuellen Liquiditätsproblematik dürfte diese Meldung den Silberpreis belasten, weil die meisten Spekulanten long positioniert sind und ihre Positionen teilweise schliessen werden.
Industriemetalle
Bei den Industriemetallen waren gestern vor allem Eindeckungen von Short-Positionen zu beobachten. So kletterte der Preis für Nickel in der Spitze um 3,8% bis auf 27.000 USD, Zinn konnte in der Spitze um 8% auf über 14.500 USD ansteigen. Bei Nickel gehen wir mit einer Stabilisierung zwischen 25.000 und 30.000 USD aus. Bei Zinn sollte das aktuelle Niveau Unterstützung bieten. Die Metallmärkte bleiben stark konzentriert: am Bleimarkt verfügen lediglich zwei Marktteilnehmer über 70%, bei Nickel sogar über 80% der Lagerbestände. Dies macht die Märkte für ein Herausdrängen der Leerverkäufer und darauf folgende heftige Preisanstiege anfällig.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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