JPY gewinnt an Boden - Nächste Runde im Anpassungsprozess eingeläutet?
29.08.2007 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.3585, nachdem in Fernost Tiefstkurse bei 1.3564 markiert wurden. Der USD hat gegenüber dem JPY an Boden verloren und notiert aktuell bei 114.25. Zwischenzeitlich wurden Tiefstkurse bei 113.87 in Fernost erreicht.
Die aktuelle Bewegung in den Paritäten EUR-USD und USD-JPY ist primär Ausdruck der Entwicklung des "JPY-Carry-Trades". Verstärkt findet diese Anpassung über USD-JPY statt. Die Bewegung im EUR-USD ist deutlich geringer ausgeprägt. Im Zuge des Diversifizierungsprozesses diverser Zentralbanken aus dem USD heraus, sollte sich diese Abkoppelung der Parität EUR-USD sukzessive verstärken.
Mit neuerlichen Anpassungen am Finanzmarkt (Aktienmarkt, Bondmarkt) kann der JPY derzeit wieder an Boden gewinnen. Beispielhaft lässt sich das an der Entwicklung des Euros gegenüber dem JPY ablesen. Ausgehend von 168,95 per Mitte Juli 2007 kam es zu einer markanten Abwärtsbewegung bis auf 149,28 am 17. August um dann im zügigen Tempo eine Korrektur der Abwärtsbewegung um etwas mehr als 50% bis auf 159,70 per 27. August einzuleiten. Damit ist die Korrekturbewegung voraussichtlich abgeschlossen. Weitere JPY-Befestigungen sind aus technischer Sicht als auch im Hinblick auf die Schieflagen bei Marktteilnehmern, die mit hohen Hebeleffekten arbeiten (Hedge Funds und Private Equity), zu erwarten.
Der deutsche IFO-Index sank per August von zuvor 106,4 auf 105,8 Punkte. Erwartet war ein Rückgang auf 105,4 Zähler. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich leicht von 111,3 auf 111,5 Punkte. Die Geschäfterwartungskomponente sank von 101,7 auf 110,4 Punkte. Die Geldmenge M-3 legte im Juli deutlich um 11,7% nach zuvor 10,9% im Jahresvergleich zu. Ergo ergeben sich an dieser Front für die EZB keine Entspannungssignale. Beide Veröffentlichungen zeitigten keine wesentlichen Preiswirkungen am Devisenmarkt, obwohl sie unterschwellig unterstützenden Einfluss hinsichtlich der Zinserwartungen und Konjunkturentwicklung auf den Euro ausüben.
Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" sank per August von zuvor 111,9 (revidiert von 112,6) auf 105,0 Punkte. Analysten hatten einen Rückgang auf 104,0 Punkte unterstellt. Alle Komponenten des Index waren von deutlicher Schwäche geprägt. Fakt ist, dass dieser Index mit dem aktuellen Wert bei 105 Punkten das niedrigste Niveau seit August 2006 markiert hat. Fakt ist darüber hinaus, dass die Volatilität dieses Index mehr Fragen aufwirft, als dass sinnvolle Antworten gegeben werden.
Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" per August legte von zuvor 4 auf 7 Punkte zu. die Subindices liefern ein ambivalentes Bild. Der Auslieferungsindex verzeichnete einen Anstieg von 5 auf 10 Punkte. Dagegen sank der Auftragsindex von 8 auf 5 Zähler. Der Index der Aufschluss über den Auftragsbestand gibt verlor von 10 auf 2 Punkte. Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" legte in der Berichtswoche von zuvor -20 Punkten unwesentlich auf -19 Punkte zu. Das Protokoll der Offenmarktausschusssitzung der Fed per 7. August wirkte sich gestern belastend für den US-Aktienmarkt aus und belebte Zinssenkungserwartungen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3450 -80 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Die aktuelle Bewegung in den Paritäten EUR-USD und USD-JPY ist primär Ausdruck der Entwicklung des "JPY-Carry-Trades". Verstärkt findet diese Anpassung über USD-JPY statt. Die Bewegung im EUR-USD ist deutlich geringer ausgeprägt. Im Zuge des Diversifizierungsprozesses diverser Zentralbanken aus dem USD heraus, sollte sich diese Abkoppelung der Parität EUR-USD sukzessive verstärken.
Mit neuerlichen Anpassungen am Finanzmarkt (Aktienmarkt, Bondmarkt) kann der JPY derzeit wieder an Boden gewinnen. Beispielhaft lässt sich das an der Entwicklung des Euros gegenüber dem JPY ablesen. Ausgehend von 168,95 per Mitte Juli 2007 kam es zu einer markanten Abwärtsbewegung bis auf 149,28 am 17. August um dann im zügigen Tempo eine Korrektur der Abwärtsbewegung um etwas mehr als 50% bis auf 159,70 per 27. August einzuleiten. Damit ist die Korrekturbewegung voraussichtlich abgeschlossen. Weitere JPY-Befestigungen sind aus technischer Sicht als auch im Hinblick auf die Schieflagen bei Marktteilnehmern, die mit hohen Hebeleffekten arbeiten (Hedge Funds und Private Equity), zu erwarten.
Der deutsche IFO-Index sank per August von zuvor 106,4 auf 105,8 Punkte. Erwartet war ein Rückgang auf 105,4 Zähler. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich leicht von 111,3 auf 111,5 Punkte. Die Geschäfterwartungskomponente sank von 101,7 auf 110,4 Punkte. Die Geldmenge M-3 legte im Juli deutlich um 11,7% nach zuvor 10,9% im Jahresvergleich zu. Ergo ergeben sich an dieser Front für die EZB keine Entspannungssignale. Beide Veröffentlichungen zeitigten keine wesentlichen Preiswirkungen am Devisenmarkt, obwohl sie unterschwellig unterstützenden Einfluss hinsichtlich der Zinserwartungen und Konjunkturentwicklung auf den Euro ausüben.
Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" sank per August von zuvor 111,9 (revidiert von 112,6) auf 105,0 Punkte. Analysten hatten einen Rückgang auf 104,0 Punkte unterstellt. Alle Komponenten des Index waren von deutlicher Schwäche geprägt. Fakt ist, dass dieser Index mit dem aktuellen Wert bei 105 Punkten das niedrigste Niveau seit August 2006 markiert hat. Fakt ist darüber hinaus, dass die Volatilität dieses Index mehr Fragen aufwirft, als dass sinnvolle Antworten gegeben werden.
Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" per August legte von zuvor 4 auf 7 Punkte zu. die Subindices liefern ein ambivalentes Bild. Der Auslieferungsindex verzeichnete einen Anstieg von 5 auf 10 Punkte. Dagegen sank der Auftragsindex von 8 auf 5 Zähler. Der Index der Aufschluss über den Auftragsbestand gibt verlor von 10 auf 2 Punkte. Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" legte in der Berichtswoche von zuvor -20 Punkten unwesentlich auf -19 Punkte zu. Das Protokoll der Offenmarktausschusssitzung der Fed per 7. August wirkte sich gestern belastend für den US-Aktienmarkt aus und belebte Zinssenkungserwartungen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3450 -80 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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