Edelmetalle Aktuell
22.12.2008 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Der zwischenzeitliche Absturz des US-Dollars gegenüber dem Euro auf über 1,47 - der Greenback hatte damit innerhalb von nur 10 Tagen 17 Cents eingebüßt - sorgte auch beim Goldpreis für deutlichen Auftrieb. Das gelbe Metall legte von 814 $ am vorletzten Freitag auf in der Spitze über 880 $ je Unze am Mittwochnachmittag zu und erreichte damit ein Zweimonatshoch.
Der sich trotz deutlicher OPEC-Förderquotensenkung zeitweise im freien Fall befindliche Ölpreis konnte übrigens die positive Entwicklung beim Gold nicht verhindern. Vorübergehend hatte der Ölpreis bei nur noch 32,50 $ je Barrel und damit auf dem tiefsten Stand seit Anfang 2004 gelegen. Heute Morgen zeigt sich der Ölpreis aber mit über 42 $ wieder deutlich erholt, allerdings hatte auch diese Bewegung keinen größeren Einfluss auf den Goldpreis. Der reagierte vielmehr negativ auf den wieder erstarkten Dollar: Dieser notierte am Freitag zeitweise wieder unter 1,40 und liegt auch momentan nur knapp darüber. Das Gold fiel deshalb unter die Marke von 850 $ zurück.
Silber folgte in dieser Woche einmal mehr den Vorgaben des Goldes. Allerdings sorgte das Durchbrechen des Chartpunktes bei 10,50 $ für zusätzlichen Auftrieb. Die Notierung stieg in der Spitze auf 11,52 $ und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober.
Hinter den Käufen steckten in der aktuellen Situation naturgemäß weniger industrielle Nachfrager, sondern vor allem Investoren. So hielt zum Einen der Absatz an Investmentbarren weiter an, aber auch die Positionen in Form von ETFs wuchsen wieder auf rund 8.100 Tonnen an.
Heute Morgen lag das Metall dann bei rund 11 $ je Unze. Was die weiteren Aussichten angeht, wird das Gold auch weiterhin den Takt vorgeben.
Platin schwankte in den letzten Tagen in einer Handelsspanne zwischen 790 $ und 880 $ je Unze. Dabei war das weiße Metall hin- und hergerissen zwischen dem schwachen Dollar einerseits, was sich eher positiv auswirkte und den Nachrichten über katastrophale Einbrüche bei den Autoverkäufen andererseits. Aus Europa wurde hierzu berichtet, dass das Minus im November satte 26% betragen habe.
Aktuell liegt der Preis bei rund 860 $ je Unze. Für die weitere Entwicklung wird entscheidend sein, ob das Metall den wichtigen charttechnischen Widerstand bei 880 $ durchbrechen kann. In diesem Fall wären auch wieder deutlich höhere Notierungen möglich, auch wenn dies fundamental keinesfalls zu rechtfertigen wäre. Negative Signale gäbe es auf der anderen Seite bei einem Durchbrechen der Chartpunkte bei 845 $ und bei 820 $ je Unze.
Auf der Minenseite wurde bekanntgegeben, dass die Everest-Mine von Aquarius für insgesamt sechs Monate geschlossen sein wird (siehe Bericht vom 5. Dezember und Link auf Seite 4). Dort finden sich dann auch weitere Meldungen über die Produzenten.
Das Palladium fiel nach der vorläufigen Ablehnung des Rettungspakets für die US-Autoindustrie am vorletzten Freitag zunächst noch einmal deutlich auf 163 $ zurück, konnte dann aber relativ schnell wieder zulegen und verharrte die gesamte vergangene Woche in den 170ern. Auch der Rettungsschirm, den die Bush-Regierung dann unter Umgehung des Parlaments am Freitag für die lokale Autoindustrie doch noch aufspannte, konnte den Preis bisher aus dem Band nicht herauskatapultieren. Für deutliche Kursgewinne müssten wohl erst die tatsächlichen Verkaufszahlen wieder zulegen.
Angesichts der Schwierigkeiten der internationalen Automobilindustrie lässt die industrielle Nachfrage nach Rhodium derzeit weiter zu wünschen übrig. Der Preis fiel deshalb in dieser Woche um rund 100 $ auf noch 1.000 $ - 1.150 $ je Unze. Wir schließen auch weiterhin nicht aus, dass wir in den nächsten Wochen wieder dreistellige Preise sehen werden.
Ruthenium wurde mangels Nachfrage noch einmal zurückgenommen und liegt jetzt bei nur noch 50 $ - 110 $ je Unze. Dies ist der tiefste Stand der letzten drei Jahre.
Iridium hatte in den letzten Tagen leichte Einbußen zu verzeichnen und notiert jetzt 10 $ tiefer bei 370 $ - 420 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
- Gold
Der zwischenzeitliche Absturz des US-Dollars gegenüber dem Euro auf über 1,47 - der Greenback hatte damit innerhalb von nur 10 Tagen 17 Cents eingebüßt - sorgte auch beim Goldpreis für deutlichen Auftrieb. Das gelbe Metall legte von 814 $ am vorletzten Freitag auf in der Spitze über 880 $ je Unze am Mittwochnachmittag zu und erreichte damit ein Zweimonatshoch.
Der sich trotz deutlicher OPEC-Förderquotensenkung zeitweise im freien Fall befindliche Ölpreis konnte übrigens die positive Entwicklung beim Gold nicht verhindern. Vorübergehend hatte der Ölpreis bei nur noch 32,50 $ je Barrel und damit auf dem tiefsten Stand seit Anfang 2004 gelegen. Heute Morgen zeigt sich der Ölpreis aber mit über 42 $ wieder deutlich erholt, allerdings hatte auch diese Bewegung keinen größeren Einfluss auf den Goldpreis. Der reagierte vielmehr negativ auf den wieder erstarkten Dollar: Dieser notierte am Freitag zeitweise wieder unter 1,40 und liegt auch momentan nur knapp darüber. Das Gold fiel deshalb unter die Marke von 850 $ zurück.
- Silber
Silber folgte in dieser Woche einmal mehr den Vorgaben des Goldes. Allerdings sorgte das Durchbrechen des Chartpunktes bei 10,50 $ für zusätzlichen Auftrieb. Die Notierung stieg in der Spitze auf 11,52 $ und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober.
Hinter den Käufen steckten in der aktuellen Situation naturgemäß weniger industrielle Nachfrager, sondern vor allem Investoren. So hielt zum Einen der Absatz an Investmentbarren weiter an, aber auch die Positionen in Form von ETFs wuchsen wieder auf rund 8.100 Tonnen an.
Heute Morgen lag das Metall dann bei rund 11 $ je Unze. Was die weiteren Aussichten angeht, wird das Gold auch weiterhin den Takt vorgeben.
- Platin
Platin schwankte in den letzten Tagen in einer Handelsspanne zwischen 790 $ und 880 $ je Unze. Dabei war das weiße Metall hin- und hergerissen zwischen dem schwachen Dollar einerseits, was sich eher positiv auswirkte und den Nachrichten über katastrophale Einbrüche bei den Autoverkäufen andererseits. Aus Europa wurde hierzu berichtet, dass das Minus im November satte 26% betragen habe.
Aktuell liegt der Preis bei rund 860 $ je Unze. Für die weitere Entwicklung wird entscheidend sein, ob das Metall den wichtigen charttechnischen Widerstand bei 880 $ durchbrechen kann. In diesem Fall wären auch wieder deutlich höhere Notierungen möglich, auch wenn dies fundamental keinesfalls zu rechtfertigen wäre. Negative Signale gäbe es auf der anderen Seite bei einem Durchbrechen der Chartpunkte bei 845 $ und bei 820 $ je Unze.
Auf der Minenseite wurde bekanntgegeben, dass die Everest-Mine von Aquarius für insgesamt sechs Monate geschlossen sein wird (siehe Bericht vom 5. Dezember und Link auf Seite 4). Dort finden sich dann auch weitere Meldungen über die Produzenten.
- Palladium
Das Palladium fiel nach der vorläufigen Ablehnung des Rettungspakets für die US-Autoindustrie am vorletzten Freitag zunächst noch einmal deutlich auf 163 $ zurück, konnte dann aber relativ schnell wieder zulegen und verharrte die gesamte vergangene Woche in den 170ern. Auch der Rettungsschirm, den die Bush-Regierung dann unter Umgehung des Parlaments am Freitag für die lokale Autoindustrie doch noch aufspannte, konnte den Preis bisher aus dem Band nicht herauskatapultieren. Für deutliche Kursgewinne müssten wohl erst die tatsächlichen Verkaufszahlen wieder zulegen.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Angesichts der Schwierigkeiten der internationalen Automobilindustrie lässt die industrielle Nachfrage nach Rhodium derzeit weiter zu wünschen übrig. Der Preis fiel deshalb in dieser Woche um rund 100 $ auf noch 1.000 $ - 1.150 $ je Unze. Wir schließen auch weiterhin nicht aus, dass wir in den nächsten Wochen wieder dreistellige Preise sehen werden.
Ruthenium wurde mangels Nachfrage noch einmal zurückgenommen und liegt jetzt bei nur noch 50 $ - 110 $ je Unze. Dies ist der tiefste Stand der letzten drei Jahre.
Iridium hatte in den letzten Tagen leichte Einbußen zu verzeichnen und notiert jetzt 10 $ tiefer bei 370 $ - 420 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.