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Gold- und Silberpreise profitieren von Liquiditätsflut

25.02.2012  |  Roman Baudzus
Die sich abschwächende Eurozonenwirtschaft führt zum ersten Mal seit rund drei Jahren zu negativen Auswirkungen auf den Handel mit großen asiatischen Exportnationen wie Japan, China, Südkorea und Thailand. Thailands Wirtschaft schrumpfte aufgrund der Überschwemmungen im letzten Jahr im vierten Quartal um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Schließung einer großen Anzahl von Produktionsanlagen hat außerdem zu Schwierigkeiten für die thailändische Wirtschaft geführt.

Unterdessen brach die Exportwirtschaft Japans um 9,3 Prozent ein, was zu einer Finanzlücke von 19 Milliarden US $ in der japanischen Handelsbilanz führte. Um die Exportwirtschaft in Schwung zu bringen, gab die Bank of Japan (BoJ) kürzlich bekannt, ihr Bondankaufprogramm um 130 Milliarden $ auszuweiten. Auf diese Weise soll der Außenwert des japanischen Yen gesenkt werden.

Auch die People's Bank of China (PBC) scheint wieder auf den Pfad einer lockeren Geldpolitik einzuschwenken, nachdem sie die Mindestreserveanforderungen für das heimische Bankensystem senkte. Investoren rechnen weiterhin damit, dass die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) nachziehen wird, um eine dritte Runde ihrer Bondankäufe (QE3) bekannt zu geben.

Vor allem Japan würde in diesem Falle erneut unter Handlungsdruck geraten, um eine potenzielle Yen-Aufwertung gegenüber dem Dollar zu stoppen. Eine noch höhere Liquiditätsflut an den globalen Kapitalmärkten wäre die Folge. Viele asiatische Banken haben außerdem ihren Zinssenkungszyklus eingeleitet, um gegen die von der Eurozonenkrise herüberschwappenden Probleme anzukämpfen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht der Staatsschuldenkrise in der Region Herr zu werden, indem sie das heimische Bankensystem in den kommenden drei Jahren mit Krediten dreijähriger Laufzeit zu Minizinsen versorgen wird. Ein weiteres Rettungspaket wird am Ende dieses Monats erwartet. Man hofft, dass die Banken des Euroraums die günstige Liquidität zum Kauf von Staatsanleihen finanziell angeschlagener Staaten wie Portugal, Spanien oder Italien nutzen. Des Weiteren sind die Kredite dazu gedacht, das Vertrauen in den anfälligen europäischen Bankensektor zu stärken.

Wachsende geopolitische Spannungen im Nahen Osten erschweren die Pläne der Zentralbanken jedoch durch immer höher steigende Ölpreise. Das Säbelrasseln wird immer lauter, nachdem Iran kürzlich bekannt gab, Rohölexporte an Frankreich und Großbritannien einzustellen. Steigende Inflationserwartungen wirken sich positiv auf die Edelmetallpreise aus. Die erneute Liquiditätsflutung der Märkte durch die Zentralbanken wird die Furcht vieler Anleger vor einer zukünftig anziehenden Inflation weiter nähren.

Die Gold- und Silberpreise haben ihre Aufwärtstrends nach der seit einigen Monaten erfolgten Konsolidierung wieder aufgenommen. Der Goldpreis kletterte gestern an der New Yorker Comex auf ein neues 5-Monats-Hoch und wird momentan bei 1.780 $ pro Feinunze gehandelt. Der Silberpreis stieg gestern um mehr als 1,5% und durchbrach in diesem Zuge seinen hartnäckigen Widerstand bei rund 35 $ pro Unze. Unter technischen Gesichtspunkten ebnet diese Entwicklung den Weg für einen weiteren Anstieg bis zur Marke von 40 $ pro Unze.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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