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COT-Daten - Silber mit Kurspotenzial

12.04.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

die EU-Länder haben ihre milliardenschweren Kreditpakete für Griechenland geschnürt und sind bereit diese an Griechenland weiterzugeben. 30 Mrd. Euro, zu einem Zinssatz von fünf Prozent, stellen die EU-Staaten in einem ersten Schritt bereit. Auch der IWF steht Gewehr bei Fuß, für den Fall, dass Griechenland eine entsprechende Kreditanfrage stellen sollte. Damit bekommen die Griechen erst einmal Zugang zu 40 bis 45 Milliarden Euro bei Kosten, die deutlich unter den Marktpreisen liegen.

Joseph Stieglitz, US-Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, versucht nun den Deutschen weiß zu machen, dass wir uns mit diesen Hilfen selbst helfen. Bei dessen selbst für Neoklassiker abstrusen Ausführungen stehen jedem Anhänger der Österreichischen Schule die Haare zu Berge. Nach seinen Ausführungen sollte man "spekulative Angriffe im Keim ersticken", Deutschland hätte zu lange gezögert und ein "Solidaritätsfonds" sollte längerfristig eingeführt werden, der allen Ländern helfen solle, die künftig unter Druck geraten würden. Weitere Meldungen von Politikern und "Wirtschaftsexperten", die die Lage kurz vor dem Sinken des Schiffes noch schön reden reißen derzeit nicht ab. Auch wenn Griechenland, Italien und weitere europäische Nationen sich nun als künftig eiserne Sparer darstellen, so sind deren ambitionierten Ziele mehr als realitätsfern. Der Fahrplan steht, die Rollen sind verteilt und das Schauspiel schreitet Stück um Stück voran.


Erste Bad Bank Deutschlands

Die WestLB steht kurz vor der Spaltung mit einer Auslagerung ihrer "schlechten Papiere", im Volumen von geschätzten 77 Mrd. Euro, in die erste Bad Bank Deutschlands. Unter den auszulagernden Papieren befinden sich auch griechische Anleihen. Der gesunde Rest, die sogenannte "Kernbank", soll im laufenden Jahr dadurch zumindest keine Verluste mehr schreiben. Die Auslagerung der Papiere soll rückwirkend zum 1. Januar 2010 erfolgen.


Machtzunahme für die Notenbanken auch in Europa

Die Befugnisse der US-Notenbank, die Mitverursacher der Wirtschaftskrise ist, werden derzeit ausgeweitet und das Gleiche geschieht nun ebenso in Deutschland. Die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sollen zusammengelegt werden um künftig besser "präventiv agieren" zu können. Zumindest öffentlich wird noch über die Vergabe der Kompetenzen gestritten. Parlament und Bund "wollen" die Rechts- und Fachaufsicht künftig bei sich haben, da es im Krisenfall um den Einsatz von Steuergeldern gehe. Die Notenbank hingegen will Ihre „Unabhängigkeit“ bewahren. Man darf davon ausgehen, dass es hier zu einer kompletten Integration der Aufsicht in die Bundesbank kommen wird und die "Zentralisierung" weiter voranschreitet. Auch hierzulande macht man nun den Bock zum Gärtner.


Technische Analyse

Vergangen Donnerstag unterschritt der Euro zum US-Dollar nicht das vorhergegangene Tief, was zu prompten Deckungskäufen führte, sodass der Euro aus dem kurzfristigen Trendkanal ausbrach. Aktuell kostet der Euro 1,3641 USD. Das dürfte auch weiterhin spekulativ orientierte Anleger zur Eindeckung ihrer Short-Positionen zwingen und dem Euro kurzfristig Unterstützung geben. Die Short-Positionen im Euro/USD sind immer noch historisch hoch. Die nächste Widerstandsmarke liegt bei 1,38 USD. Ein weiterhin schwächerer USD dürfte dem Goldpreis nun zusätzlich stützen.
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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Der Silberpreis stieg die vergangenen beiden Tage hauptsächlich aufgrund eines schwächeren US-Dollars. In Euro hingegen konsolidierte der Preis auf hohem Niveau. Nachdem die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei 18 USD nun signifikant genommen werden konnte, stieg der Preis bis auf aktuell 18,51 USD an. In Euro erreichte der Silberpreis nach einem von mir bereits Anfang Februar prognostizierten Anstieg, mit einem Plus von 2,9 Euro, das anvisierte Kursziel bei 13,5 Euro. Mit aktuell 13,59 EUR ist ein kurzer Pull Back auf das Ausbruchsniveau bei 13 Euro möglich. Eine kurze Konsolidierung in Euro bei einem stärkeren Euro ist wahrscheinlich bevor die nächsten finalen Kursziele in Angriff genommen werden. Die COT Daten sowie die Saisonalität stimmen noch optimistisch und lassen einen baldigen Kursrückgang nicht erwarten. Auch, dass die US-Banken, und hier insbesondere die für die Gold- und Silbermanipulation bekannte JP Morgan, ihre Long-Positionen verdreifacht haben, bei gleichzeitig konstanten Short-Positionen, stimmt für einen baldigen Anstieg sehr positiv. Kurzfristig wichtig sind die Unterstützungen bei 18 USD und 13 Euro. Kurzfristige Ziele im Silber sind die 19,20 USD und im Euro eine Konsolidierung in den nächsten Tagen. Für die nächsten Wochen ist noch kräftig Potenzial für weitere reale Anstiege vorhanden.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


COT Daten

Größere Veränderungen gab es in dieser Woche bei den Positionsgruppen an den Terminbörsen. An der COMEX erhöhten die spekulativ orientieren Anleger in der Woche zum 06.04.2010 ihre Long-Positionen im Gold sehr stark um 17,92% auf 244.906 Kontrakte. Der Preis je Feinunze stieg dabei um 2,8 Prozent auf 1.134 USD. Vor einer Woche lagen die Positionen der Commercials noch so niedrig wie im August des vergangenen Jahres, bevor der Goldpreis eine Bewegung um über 30 Prozent startete. Ebenso stiegen die Long-Positionen im Silber um fast 12 Prozent auf 51.686 Kontrakte, bei einem größeren Preisanstieg um 3,58 Prozent auf 17,92 USD. An der NYMEX stiegen die Long-Positionen im Palladium um fast sechs Prozent, bei einem unaufhörlich steigenden Preis auf bis dahin 507 USD. Im Platin erhöhten sich die Positionen um 3,37 Prozent bei einem Preisanstieg von 1.619 USD auf 1.700 USD. Im Rohöl erhöhten die Spekulativen ihre Positionen relativ leicht. Sie wurden im Vergleich zu den Vorwochen gering um 9,6 Prozent auf nun 146.015 Kontrakte angehoben, was einem weiterhin sehr hohen Engagement entspricht. Der Preis stieg indes um 3,4% Prozent auf 86,8 USD. Mit einem aktuellen Barrelpreis von 2,27 Gramm Gold ist das Öl absolut fair bewertet, weshalb für Preisrückgänge auf mittel- und langfristige Sicht kaum Potenzial vorhanden ist.

Jene, die auf eine weitere Schwäche des Euro setzten, verringerten Ihre Short-Positionen um fast 21% auf 77.030 Kontrakte. Trotz des Abbau von Short-Positionen, verbilligte sich der Euro von 1,3491 USD auf 1,342 USD. Dennoch weisen die Short-Positionen ein historisch hohes Niveau auf, was den US-Dollar zum Euro nun anfällig für eine Konsolidierung oder eine Korrektur macht. Dies könnte zum Ende der letzten Woche, mit dem Anstieg des Euro zum US-Dollar, bereits begonnen haben. Eine solche Korrektur würde den Goldpreis besonders in USD weiter stützen.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Fazit:

Die kurzfristige technische Situation bei den Edelmetallen ist mit den Anstiegen der letzten Tage überaus positiv. In Euro wurden die ersten Zielmarken von Anfang Februar bereits erreicht. Mit einem nun eventuell stärkeren Euro, könnten die Anstiege auch in USD nachgeholt werden. Ein Ausbruch nach oben aus den Handelsspannen in USD, in denen sich Gold uns Silber seit Anfang des Jahres bewegen, ist fast gelungen und sehr wahrscheinlich. Aufgrund der Saisonalität, der COT Daten und der derzeitigen relativen Stärke im Markt schätze ich die Wahrscheinlichkeit für eine Fortführung und Beschleunigung des Aufwärtstrends höher ein, als dass die Kurse zu einer Korrektur ansetzen. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist ohnehin vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Kursrücksetzer wie diese sind ideale Nachkaufgelegenheiten um in der Rohstoffhausse richtig positioniert zu sein. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen, um weiterhin Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

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München aktuell

Mit Beginn dieses Monats startete unser standardisierter Ankauf von Altgold in den bundesdeutschen Filialen. Mehr Informationen zu pro aurum Schmelzgold finden Sie auch im Internet unter: www.proaurum.de/schmelzgold.html

Aufgrund der erfreulich großen Nachfrage zur Vortragsreihe mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold, zu den Themen "aktuelle Kapitalmarktsituation" und "Fondsmanagement im Rahmen der makroökonomischen Zyklik", hat sich pro aurum entschlossen weitere Veranstaltungen durchzuführen.

Der nächste Vortrag mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold findet am 13.04.2010 ab 18.30 Uhr im Goldhaus München, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München, statt. Anmeldung über www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email an fonds@proaurum.de.


Berlin aktuell

Bitte beachten Sie unserer neuen Öffnungszeiten: Seit dem 06. April halten wir an den Dienstagen und Donnerstagen unsere Berliner Geschäftsstelle bis 20:00 Uhr für Sie geöffnet.

Aufgrund der erfreulich großen Nachfrage zur Vortragsreihe mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold, zu den Themen "aktuelle Kapitalmarktsituation" und "Fondsmanagement im Rahmen der makroökonomischen Zyklik", hat sich pro aurum entschlossen weitere Veranstaltungen durchzuführen.

Der nächste Vortrag mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold findet am 21.04.2010 ab 18.30 Uhr im Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10262 Berlin (City West, Nähe Kurfürstendamm), statt. Anmeldung über www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email an fonds@proaurum.de.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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