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Edelmetalle Kompakt für die 37. KW 2012

17.09.2012  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Im Verlauf der Berichtsperiode haben die Edelmetalle durchweg neue Höchststände erreicht. Gold durchlief eine Rallye und verteuerte sich von 1.725,00 $/oz auf über 1.775,00 $/oz (+2,9%) und erreichte ein neues 6,5 Monats-Hoch. In Euro ausgedrückt notiert Gold aber lediglich wenige Euros unter dem Allzeithoch von 1.374,00 in 2011. Die signifikanten Preisanstiege können hauptsächlich durch zwei wichtige Entscheidungen begründet werden:

So gab das Bundesverfassungsgericht am Mittwoch grünes Licht für den ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus). Jedoch kann der Richterspruch als „Ja, aber… Entscheidung“ bezeichnet werden. Zwar tritt Deutschland dem Euro-Rettungsschirm bei, jedoch ist die Haftung Deutschlands auf einen Maximalbetrag in Höhe von ca. 190 Mrd. Euro beschränkt. Am Donnerstag beschloss die US-Notenbank wie bereits erwartet QE3 (Quantitative Easing). Dies bedeutet, dass die FED bis Mitte 2015 keine signifikanten Zinserhöhungen in Aussicht stellt. Zudem verkündete Ben Bernanke solange hypothekengesicherte Wertpapiere (MBS - mortgage-backed securities) bis zu einer Höhe von monatlich 40 Milliarden USD zu erwerben, bis sich die Arbeitslosenquote signifikant verbessert hat. Unterstützt durch QE3 notiert der EUR/USD Wechselkurs über 1,3125, was den Kauf von Gold zusätzlich stimuliert.

Vorausschauend sehen wir den Goldpreis gut unterstützt. Die derzeitige Euphorie, welche durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, sowie die Aussagen Bernankes hervorgerufen wurde, wird zusätzlich durch die Unruhen in Nord- und Südafrika sowie die die Charttechnik unterstützt.

Diese Woche gilt unser Augenmerk besonders der Veröffentlichung verschiedener Flash PMI’s (Einkaufsmanagerindizes) sowie den US Erstanträgen für Arbeitslosengeld am 20. September 2012.


Silber

Natürlich kann sich auch Silber dem Urteil des Bundesgerichtshofes sowie QE3 nicht entziehen. So handelt Silber seit letztem Donnerstag über 34,00 $/oz und peilte zum Wochenende hin sogar die Marke von 35 $/oz an. Auffällig ist einmal mehr, dass sich Silber überproportional zu Gold entwickelt hat. So verwundert es nicht, dass sich die Gold-Silber Ratio mit derzeit 51,20 weiterhin auf einem Mehrmonatstief befindet.

Falls die  Marke von 35,00 $/oz überschritten wird, sollte sich die Euphorie zusätzlich verstärken. Die derzeit hohen spekulativen Long Positionen (Futures), welche dafür sprechen würden, könnten durch gesetzte Stop Loss Orders jedoch auch zu fallenden Kursen führen. Diese Tatsache konnte man zum Beispiel am 12. September beobachten, als der Preis für eine Unze Silber in wenigen Minuten um 1,00 $/oz (3%) gefallen ist.


Platin

Der Preis für eine Unze Platin ist um 113,00 $/oz (7,1%) von 1.587,50 auf 1.700,50 $/oz gestiegen. Die derzeitige Euphorie spiegelt sich einmal mehr in den um 1,11% ETF- Beständen wider, was einem neuen Jahreshoch entspricht. Ein Ende der Streiks in Südafrika ist nach wie vor nicht in Sicht. So steht die Produktion in Lonmins Marikana Minenkomplex immer noch still. Ein Ende der Lohnverhandlungen ist ebenfalls nicht abzusehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Produktion der weltweit größten Platinmine in Rustenburg ebenfalls still steht. Der deutliche Jahresüberschuss, welcher vor der Krise auf 500.000 Unzen geschätzt wurde, hat sich somit die vierte Woche in Folge um ca. 17.500 Unzen reduziert. Aufgrund der aktuellen chaotischen Zustände in Südafrika scheint der Platinpreis gut unterstützt.


Palladium

Palladium konnte sich im Verlauf der Berichtsperiode signifikant um 40 $/oz (+6,1%) von 651,00 $/oz auf 691,00 $/oz verteuern. Somit folgt Palladium weiterhin dem großen Bruder Platin, welcher sich weiterhin stark an den Geschehnissen in Süd Afrika, sowie der Geldpolitik orientiert. In der Spitze handelte Palladium über der Marke von 700,00 $/oz, was beinahe einem 6 Monatshoch entspricht. Auffällig ist, dass sowohl Platin als auch Palladium derzeit wenig Unterstützung von der Industrieseite erfahren. Die industrielle Nachfrage in Form von Platin bzw. Palladiumschwamm ist nahezu unverändert. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die starken Preisbewegungen hauptsächlich durch Investoren getrieben werden. Aufgrund der aktuellen Euphorie sehen wir weiteres Aufwärtspotenzial, wenn sich Palladium nachhaltig über der Marke von 700,00 $/oz etabliert.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Im Gegensatz zu den nahezu unveränderten Metallen Ruthenium und Iridium hat Rhodium zum Ende der Berichtsperiode hin deutlich zugelegt. Der Preis für eine Unze Rhodium ist unter Anderem aufgrund der Unruhen in Südafrika innerhalb von 3 Tagen um mehr als 175,00 $ gestiegen und handelt derzeit bei 1.250,00 $/oz - 1.350,00 $/oz.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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