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Griechenland und Irland bringen EUR/USD nur etwas unter Druck

15.04.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,4460 - die über Nacht gehandelte Bandbreite war gering zwischen 1,4450 und 1,4500.

Die diskutierten Finanzprobleme Griechenlands sowie die Herabstufung Irlands belasten den Euro zwar etwas - aber irgendwie erstaunlich wenig. Nach etwas deutlicheren Rückfällen in EUR/USD ist auch immer wieder gute Nachfrage zu beobchten. Momentan warten wir auf einen Ausbruch aus der zuletzt gehandelten Bandbreite (1,4350-1,4550). EUR/JPY hat sich gegenüber gestern etwas erholt (120,40), USD/JPY liegt bei 83,25.

Griechenland war gestern erneut ein Thema an den Märkten. Die Arbeitslosenquote ist zum Jahresauftakt auf ein Rekordhoch gestiegen. Sie stieg im Januar auf 15,1 von 14,8 Prozent im Dezember. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der monatlichen Statistik im Jahr 2004. Zum Jahresende 2010 betrug die Quote noch 11,3 Prozent. Wir haben das Thema an dieser Stelle bereits eingehend beleuchtet (u.a. im gestrigen Forex-Report). Von daher gibt es diesen Ausführungen zunächst nichts hinzuzufügen.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird diese Thematik an den Märkten in den nächsten Wochen wieder mehr an Gewicht gewinnen. Dazu paßt, daß gestern die Kreditausfallversicherungen auf fünfjährige griechische Anleihen auf ein Rekordniveau von 1070 Basispunkten gestiegen sind (+23 Basispunkte). Die Zinsen auf zweijährige Papiere zogen auf 18,3% an. Auch das "Einschießen“ auf Portugal geht in dem Zuge weiter: Die Rendite für zehnjährige portugiesische Anleihen stieg ebenfalls auf ein Rekordhoch von 9,064 vH. Der Euro litt im Anschluß an diese Veröffentlichung unter Gewinnmitnahmen. EUR/USD fiel deutlichunter die 1,4400.

Vor diesem Hintergrund fühlen sich zahlreiche Politiker aufgefordert öffentlichkeitswirksam Kommentare zu der Thematik abzugeben. So sprach Finanzminister Schäuble über "weitere Maßnahmen", die notwendig wären, wenn bei der nächsten Überprüfung im Juni die Schuldensituation Griechenlands als nicht mehr tragfähig bewertet werde. Offen blieb allerdings, welche Maßnahmen er für richtig hält. Für nicht förderlich darf man aus unserer Sicht die Aussage unseres Wirtschaftsministers einschätzen: "Die griechische Wirtschaft ist nicht hinreichend wettbewerbsfähig", sagte Brüderle. Griechenland dagegen will mit weiteren Sparmaßnahmen und insbesondere Privatisierungen eine Umschuldung vermeiden. Regierungskreisen zufolge sollen die Pläne bis zu 23 Mrd. Euro einbringen und heute vorgestellt werden.

Heute erwarten wir eine Fülle von Daten. Es beginnt mit europäischen Verbraucherpreisen. Im Jahresvergleich hat sich zuletzt ein Plus von 2,4% ergeben. Die fülle der heutigen US-amerikanischen Daten entnehmen Sie bitte der unten aufgeführten Datenbox.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3950 - 1.3980 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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