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Edelmetalle Aktuell

25.05.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Viele Edelmetallhändler, die in London an der Platinwoche teilnahmen, zeigten sich bezüglich der weiteren Entwicklung des Silberpreises skeptisch und nicht selten wurden Notierungen von höchstens 25 $ genannt, die für das weiße Metall angemessen seien. Rein mit Blick auf die fundamentale Lage mag diese Einschätzung richtig sein. Auf der anderen Seite gibt es allerdings derzeit im internationalen Finanzsystem zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, die den Goldpreis vorerst hoch halten dürften. Das Silber wird sich davon sicher nicht einfach abkoppeln können. Deshalb sehen wir zunächst nur geringe Chancen auf einen neuerlichen massiven Preisverfall. Industriellen Endverbrauchern empfehlen wir deshalb, fürs Erste  Kauforders unter 30 $ zu platzieren, um so bei einem zwischendurch vielleicht noch einmal nachgebenden Preis zukünftige Verbrauchsmengen einigermaßen günstig einkaufen zu können.

Die Käufe sollten sich aber vorerst auf den Zeitraum bis Ende dieses Jahres beschränken, da eine Prognose bis in das nächste Jahr hinein derzeit eher schwierig ist. Sollten es nämlich tatsächlich zu einer Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums kommen, könnte sich am Ende der Silberpreis doch noch von der Goldnotierung abkoppeln.

Beim physischen Investorengeschäft waren die letzten Wochen übrigens von starken Rückläufen geprägt (siehe auch Titelbild). Die Käufer hielten sich dagegen zurück, wobei sich die schon im April eher rückläufige Tendenz noch einmal verstärkte. Dabei war der letzte Monat schon, was den Absatz an Silber-Investmentbarren angeht, der schwächste Monat seit fast drei Jahren.


  • Platin

Der Platinpreis, der Anfang Mai zwar keinen neuen Rekordstand, mit 1.884 $ aber immerhin ein 2-Jahreshoch verzeichnete, konnte sich der nachfolgenden Welle an Gewinnmitnahmen auf den Rohstoffmärkten nicht verschließen.

Die Notierung testete in den ersten beiden Maiwochen gleich zweimal die Marke von 1.750 $ je Unze. Auf diesem Niveau gab es dann aber neben dem Kaufinteresse von Investoren auch eine deutlich gestiegene industrielle Nachfrage, was sich nicht zuletzt an einer steigenden Anzahl von Terminsicherungsgeschäften zeigte.

In der vergangenen Woche fand in London wieder die traditionelle Platinwoche statt, zu der sich jedes Jahr im Mai Produzenten, Banken, Händler, Weiterverarbeiter, Investoren und industrielle Verbraucher in der britischen Hauptstadt einfinden, um sich über die neuesten Entwicklungen auf den Platinmetallmärkten auszutauschen. Insgesamt nahmen an der Platinwoche in diesem Jahr über 400 Leute teil, die dann auch in der großen Mehrheit ihre Zufriedenheit mit dem aktuellen Geschäftsverlauf rund um die Platinmetalle zum Ausdruck brachten.

Traditionell beginnt die Woche mit der Vorstellung des neuesten Platinmetallberichts von Johnson Matthey an dem Montag. Höhepunkte in dieser Woche sind ferner das am Dienstag von der Händlervereinigung LPPM veranstaltete Seminar mit Vorträgen zu den verschiedensten Themen rund um die Platinmetalle, sowie das feierliche Platin-Dinner, das traditionell am Mittwoch abgehalten wird.

JM bescheinigte in seinem Bericht dem Platinmarkt für 2010 einen Überschuss von 20.000 Unzen, die Zahl lag damit fast 90% unter den bisherigen Schätzungen. Die Nachfrage habe gegenüber 2009 um über 16% zugenommen, getragen vor allem durch eine deutliche Erholung des Bedarfs der Automobilindustrie. Im Schmuckbereich, in dem China der mit Abstand wichtigste Markt ist, ließ die Nachfrage dagegen um 14% nach, allerdings kann man hier eher von einer Normalisierung als einem echten Einbruch sprechen. 2009 waren die Käufe nämlich, nicht zuletzt durch den niedrigen Platinpreis, noch um über 30% gestiegen.

Ein ordentliches Plus von fast 50% gab es auch bei den unzähligen weiteren industriellen Anwendungen, die aber selbst zusammenaddiert nicht die Bedeutung der Schmuckindustrie und erst recht nicht die der Autoindustrie erreichen.

Auf der Angebotsseite sieht JM für 2010 eine leichte Steigerung, die vor allem aus einer höheren Neuproduktion in Russland stammt. Im wichtigsten Produzentenland Südafrika lag die Ausbringung im Vergleich zum Jahr 2009 dagegen unverändert.




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