Kaffeepreis fällt auf 12-Monatstief
24.02.2015 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise gaben gestern um 2% nach und stehen auch am Morgen weiter unter Abgabedruck. Der Brentölpreis notiert nur noch knapp über 58 USD je Barrel und nähert sich damit dem Tief von letztem Donnerstag. Der WTI-Preis hat dieses bereits unterschritten und handelt bei weniger als 49 USD je Barrel auf einem 2-Wochentief. Die Preisdifferenz zwischen den beiden Ölsorten betrug gestern zeitweise mehr als 10 USD je Barrel und war damit so hoch wie zuletzt vor fast einem Jahr. Die Erwartung weiter steigender US-Rohöllagerbestände drückt auf die Preise.
Laut einer Reuters-Umfrage sollen die Bestände in der letzten Woche um weitere 4 Mio. Barrel gestiegen sein, wozu auch der seit mittlerweile drei Wochen andauernde Raffineriestreik in den USA beiträgt. Auf dem Brentölpreis lastet die teilweise Rückkehr von Angebot aus Libyen, auch wenn deren Dauerhaftigkeit in Frage zu stellen ist.
Deutlich besser als Rohöl entwickelten sich zuletzt die Preise für Mitteldestillate und US-Erdgas. Dies dürfte zum einen auf den bereits erwähnten Streik in den US-Raffinerien zurückzuführen sein, wodurch weniger Ölprodukte produziert werden. Hinzu kommt ein Kälteeinbruch im Nordosten der USA, was den Heizbedarf in die Höhe schnellen lässt.
US-Heizöl stieg daraufhin trotz fallender Ölpreise gestern auf ein 3-Monatshoch von 224 US-Cents je Gallone, US-Erdgas erreichte mit gut 3 USD je mmBtu den höchsten Stand seit einem Monat. Davon profitierte zuletzt auch Gasöl, welches sich der Schwäche bei Brent entziehen konnte. Wir erachten diese relative Preisstärke als vorübergehend.
Edelmetalle
Der Goldpreis kämpft mit der psychologisch wichtigen Marke von 1.200 USD je Feinunze. Gestern rutschte er zeitweise unter diese Marke und markierte bei 1.190 USD ein 7-Wochentief. In Euro gerechnet notierte Gold mit gut 1.050 EUR je Feinunze auf dem tiefsten Stand seit 5½ Wochen. Auch heute Morgen pendelt Gold um die 1.200 USD-Marke. In Anbetracht des festen US-Dollars behauptet sich Gold damit relativ gut.
Unterstützt wird es u.a. durch ETF-Zuflüsse. So wurde für die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs gestern den zweiten Tag in Folge ein Anstieg der Bestände um 4 Tonnen gemeldet. Deutliche Zuflüsse registrierten auch die Silber-ETFs. Die gemeldeten 123 Tonnen entsprachen dem stärksten Tageszufluss seit Anfang Oktober, was wohl zugleich ein deutlicheres Abrutschen des Silberpreises verhindert hat. Dieser fiel gestern auf 16,1 USD je Feinunze und markierte damit wie Gold ein 7-Wochentief.
Heute Nachmittag findet die halbjährliche Anhörung der Fed-Vorsitzenden Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats statt. Dies könnte für erhöhte Volatilität am Goldmarkt sorgen, sollte sie Andeutungen machen, wann die Fed die Zinsen erhöht. Die Zentralbanken haben sich gemäß IWF-Daten mit Goldkäufen im Januar zurückgehalten. Die Türkei hat den zweiten Monat in Folge Gold verkauft (14,2 Tonnen). Erwähnenswert ist zudem, dass die Goldbestände der Zentralbanken im Euroraum um 7,4 Tonnen stiegen, was wahrscheinlich zum Großteil auf den Euro-Beitritt Litauens zurückzuführen ist.
Industriemetalle
Gemäß Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) war der globale Bleimarkt 2014 wie schon im Vorjahr ausgeglichen. Angebot und Nachfrage legten dabei im selben Tempo zu, wobei die Wachstumsraten mit jeweils 1,4% relativ niedrig waren. Im Oktober ging die ILZSG noch von einem Angebotsdefizit von rund 40 Tsd. Tonnen aus. Für dieses Jahr erwartet sie bislang ein Defizit von 20 Tsd. Tonnen.
Ein deutlich angespannteres Bild zeigt sich am globalen Zinkmarkt. Dieser wies der ILZSG zufolge 2014 ein Angebotsdefizit von 296 Tsd. Tonnen auf. Das Defizit war damit dreimal so hoch wie im Vorjahr, was vor allem auf eine starke Nachfrage zurückzuführen war, die um 6,5% zulegte. Es war allerdings etwas niedriger als noch von der ILZSG im Oktober erwartet, soll sich aber 2015 nochmals auf dann 370 Tsd. Tonnen ausweiten. Die Preise für Blei und vor allem Zink sollten unseres Erachtens im Jahresverlauf gut unterstützt sein.
Wenig Spielraum sehen wir dagegen für den Aluminiumpreis. Denn gemäß Daten des International Aluminium Institute (IAI) verharrte die Aluminiumproduktion außerhalb Chinas im Januar mit 2,491 Mio. Tonnen fast auf dem Rekordniveau des Vormonats. Bereits den dritten Monat in Folge wurden damit mehr als 80 Tsd. Tonnen Aluminium pro Tag produziert. Auch für China dürfte in den nächsten Tagen eine (rekord)hohe Produktion berichtet werden, womit der globale Aluminiummarkt reichlich versorgt bleibt.
Agrarrohstoffe
Der Preis für Kaffee Arabica hat in den letzten 10 Tagen um 11% nachgegeben und fiel gestern im Kontrakt mit Fälligkeit Mai unter 150 US-Cents je Pfund. So günstig war Arabica-Kaffee zuletzt vor einem Jahr. Der schwache Brasilianische Real übt weiterhin einen hohen Anreiz zu Verkäufen aus. Großen Einfluss auf die Preisentwicklung hatten auch die in letzter Zeit endlich beachtlicheren Regenfälle in Brasilien.
Zugleich veröffentlichte das Analyseteam des Händlers Volcafe eine sehr optimistische Prognose für 2015/16. Demnach soll die globale Produktion um 7% steigen. Für Brasilien bestätigte Volcafe seine Prognose eines Zuwachses um 4 Mio. Sack auf 49,5 Mio. Sack. In Vietnam soll ein Plus von 12% auf über 30 Mio. Sack erzielt werden und auch in Kolumbien die Produktion weiter auf 13 Mio. Sack steigen.
Nach einem erwarteten Defizit am globalen Kaffeemarkt in Höhe von 8,9 Mio. Sack 2014/15 soll sich 2015/16 nur noch ein kleines Defizit von 1,4 Mio. Sack ergeben. Allerdings gibt es auch pessimistischere Einschätzungen, insbesondere zur Robusta-Ernte in Brasilien. Während diese laut Volcafe nach 13 Mio. Sack 2014/15 auf 16,5 Mio. Sack 2015/16 steigen soll, erwartet die staatliche Prognosebehörde nur maximal 12 Mio. Sack.
Wie hoch die Unsicherheit im Markt ist, zeigt der extreme Preisverlauf bei Robusta-Kaffee in den letzten Tagen. Seit Anfang Februar ging es zunächst 6,5% nach oben, nur um dann wieder auf den Ausgangswert von rund 1.950 USD je Tonne zurückzufallen.
Die Ölpreise gaben gestern um 2% nach und stehen auch am Morgen weiter unter Abgabedruck. Der Brentölpreis notiert nur noch knapp über 58 USD je Barrel und nähert sich damit dem Tief von letztem Donnerstag. Der WTI-Preis hat dieses bereits unterschritten und handelt bei weniger als 49 USD je Barrel auf einem 2-Wochentief. Die Preisdifferenz zwischen den beiden Ölsorten betrug gestern zeitweise mehr als 10 USD je Barrel und war damit so hoch wie zuletzt vor fast einem Jahr. Die Erwartung weiter steigender US-Rohöllagerbestände drückt auf die Preise.
Laut einer Reuters-Umfrage sollen die Bestände in der letzten Woche um weitere 4 Mio. Barrel gestiegen sein, wozu auch der seit mittlerweile drei Wochen andauernde Raffineriestreik in den USA beiträgt. Auf dem Brentölpreis lastet die teilweise Rückkehr von Angebot aus Libyen, auch wenn deren Dauerhaftigkeit in Frage zu stellen ist.
Deutlich besser als Rohöl entwickelten sich zuletzt die Preise für Mitteldestillate und US-Erdgas. Dies dürfte zum einen auf den bereits erwähnten Streik in den US-Raffinerien zurückzuführen sein, wodurch weniger Ölprodukte produziert werden. Hinzu kommt ein Kälteeinbruch im Nordosten der USA, was den Heizbedarf in die Höhe schnellen lässt.
US-Heizöl stieg daraufhin trotz fallender Ölpreise gestern auf ein 3-Monatshoch von 224 US-Cents je Gallone, US-Erdgas erreichte mit gut 3 USD je mmBtu den höchsten Stand seit einem Monat. Davon profitierte zuletzt auch Gasöl, welches sich der Schwäche bei Brent entziehen konnte. Wir erachten diese relative Preisstärke als vorübergehend.
Edelmetalle
Der Goldpreis kämpft mit der psychologisch wichtigen Marke von 1.200 USD je Feinunze. Gestern rutschte er zeitweise unter diese Marke und markierte bei 1.190 USD ein 7-Wochentief. In Euro gerechnet notierte Gold mit gut 1.050 EUR je Feinunze auf dem tiefsten Stand seit 5½ Wochen. Auch heute Morgen pendelt Gold um die 1.200 USD-Marke. In Anbetracht des festen US-Dollars behauptet sich Gold damit relativ gut.
Unterstützt wird es u.a. durch ETF-Zuflüsse. So wurde für die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs gestern den zweiten Tag in Folge ein Anstieg der Bestände um 4 Tonnen gemeldet. Deutliche Zuflüsse registrierten auch die Silber-ETFs. Die gemeldeten 123 Tonnen entsprachen dem stärksten Tageszufluss seit Anfang Oktober, was wohl zugleich ein deutlicheres Abrutschen des Silberpreises verhindert hat. Dieser fiel gestern auf 16,1 USD je Feinunze und markierte damit wie Gold ein 7-Wochentief.
Heute Nachmittag findet die halbjährliche Anhörung der Fed-Vorsitzenden Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats statt. Dies könnte für erhöhte Volatilität am Goldmarkt sorgen, sollte sie Andeutungen machen, wann die Fed die Zinsen erhöht. Die Zentralbanken haben sich gemäß IWF-Daten mit Goldkäufen im Januar zurückgehalten. Die Türkei hat den zweiten Monat in Folge Gold verkauft (14,2 Tonnen). Erwähnenswert ist zudem, dass die Goldbestände der Zentralbanken im Euroraum um 7,4 Tonnen stiegen, was wahrscheinlich zum Großteil auf den Euro-Beitritt Litauens zurückzuführen ist.
Industriemetalle
Gemäß Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) war der globale Bleimarkt 2014 wie schon im Vorjahr ausgeglichen. Angebot und Nachfrage legten dabei im selben Tempo zu, wobei die Wachstumsraten mit jeweils 1,4% relativ niedrig waren. Im Oktober ging die ILZSG noch von einem Angebotsdefizit von rund 40 Tsd. Tonnen aus. Für dieses Jahr erwartet sie bislang ein Defizit von 20 Tsd. Tonnen.
Ein deutlich angespannteres Bild zeigt sich am globalen Zinkmarkt. Dieser wies der ILZSG zufolge 2014 ein Angebotsdefizit von 296 Tsd. Tonnen auf. Das Defizit war damit dreimal so hoch wie im Vorjahr, was vor allem auf eine starke Nachfrage zurückzuführen war, die um 6,5% zulegte. Es war allerdings etwas niedriger als noch von der ILZSG im Oktober erwartet, soll sich aber 2015 nochmals auf dann 370 Tsd. Tonnen ausweiten. Die Preise für Blei und vor allem Zink sollten unseres Erachtens im Jahresverlauf gut unterstützt sein.
Wenig Spielraum sehen wir dagegen für den Aluminiumpreis. Denn gemäß Daten des International Aluminium Institute (IAI) verharrte die Aluminiumproduktion außerhalb Chinas im Januar mit 2,491 Mio. Tonnen fast auf dem Rekordniveau des Vormonats. Bereits den dritten Monat in Folge wurden damit mehr als 80 Tsd. Tonnen Aluminium pro Tag produziert. Auch für China dürfte in den nächsten Tagen eine (rekord)hohe Produktion berichtet werden, womit der globale Aluminiummarkt reichlich versorgt bleibt.
Agrarrohstoffe
Der Preis für Kaffee Arabica hat in den letzten 10 Tagen um 11% nachgegeben und fiel gestern im Kontrakt mit Fälligkeit Mai unter 150 US-Cents je Pfund. So günstig war Arabica-Kaffee zuletzt vor einem Jahr. Der schwache Brasilianische Real übt weiterhin einen hohen Anreiz zu Verkäufen aus. Großen Einfluss auf die Preisentwicklung hatten auch die in letzter Zeit endlich beachtlicheren Regenfälle in Brasilien.
Zugleich veröffentlichte das Analyseteam des Händlers Volcafe eine sehr optimistische Prognose für 2015/16. Demnach soll die globale Produktion um 7% steigen. Für Brasilien bestätigte Volcafe seine Prognose eines Zuwachses um 4 Mio. Sack auf 49,5 Mio. Sack. In Vietnam soll ein Plus von 12% auf über 30 Mio. Sack erzielt werden und auch in Kolumbien die Produktion weiter auf 13 Mio. Sack steigen.
Nach einem erwarteten Defizit am globalen Kaffeemarkt in Höhe von 8,9 Mio. Sack 2014/15 soll sich 2015/16 nur noch ein kleines Defizit von 1,4 Mio. Sack ergeben. Allerdings gibt es auch pessimistischere Einschätzungen, insbesondere zur Robusta-Ernte in Brasilien. Während diese laut Volcafe nach 13 Mio. Sack 2014/15 auf 16,5 Mio. Sack 2015/16 steigen soll, erwartet die staatliche Prognosebehörde nur maximal 12 Mio. Sack.
Wie hoch die Unsicherheit im Markt ist, zeigt der extreme Preisverlauf bei Robusta-Kaffee in den letzten Tagen. Seit Anfang Februar ging es zunächst 6,5% nach oben, nur um dann wieder auf den Ausgangswert von rund 1.950 USD je Tonne zurückzufallen.