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Fred Hickey (I): Ein Technologie-Experte bevorzugt Gold

28.02.2018  |  Chris Martenson
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Chris Martenson: Wirklich? Ich werde bezahlt, wenn ich einen kaufe? Wahnsinn!

Fred Hickey: Ja. Negativ. So weit geht es also bei der hedonischen Deflationierung.


Chris Martenson: Das verweist auf die Probleme, die der durchnittliche Verbraucher zu spüren bekommt. Als die Federal Reserve die Zinssätze wieder einmal gesenkt hatte, kam viel Private Equity in die verschiedenen Märkte und trieb auch die Mieten drastisch in die Höhe. Es ist sehr schwer geworden, über die Runden zu kommen. Hier, glaube ich, ist der Bereich, der die Zentralbanken davon abhalten könnte, weiterhin das zu tun, was sie die ganze Zeit gemacht haben.

Denn mit all dem haben sie auch die Ungleichverteilung zementiert. Sie haben die Gewinner und Verlierer bestimmt. Sie schaffen kein Vermögen, sie verteilen es um. Wenn wir uns nun vorstellen, wie diese Geldschöpfungsperiode enden könnte - wie schlimm könnte sie dann Ihrer Meinung nach enden? Auf was bereiten Sie sich persönlich vor?


Fred Hickey: Ja, ich mache mir auch Sorgen, dass sich die gesellschaftliche Grundlage, wie Sie es eben nannten, zerfasert. Man kann es überall beobachten. Man konnte es bei den Kongresswahlen sehen, und selbst der aktuelle Tenor der Diskussion zeugt davon. Auch Trump: Ich bin mir nicht mal sicher, dass er selbst wusste, dass er gewinnen wird. Ich denke nicht. Er war ein Außenseiter und das Volk hatte die Nase voll. Also wählten sie ihn, trotz all seiner problematischen Seiten. Das Volk will Veränderung, weil es so lange schon finanziellen Druck zu spüren bekommt.

Ich fürchte, dass wir all diese Sozialansprüche, die stetig zu wachsen scheinen, nicht addressiert bekommen. Trump hätte das eigentlich machen sollen, doch dann vor ein paar Wochen entschieden Trump und der Kongress, dass jeder große Vorstoß zu Sozialprogrammkürzungen ausgesetzt wird. Scheinbar werden wir das nie hinbekommen. Der Anteil am Haushaltsbudget wird immer größer.

Meine Sorgen ist folgende: Wir hatten jetzt eine neunjährige Erholung - eine lange Erholung, nicht gut, nicht schlecht aber immer noch eine Erholung, und wir fahren Defizite ein, die jetzt wieder im Billionen-Dollar-Bereich liegen. Falls wir - nein nicht ‘falls' - wenn wir eine Wirtschaftrezession bekommen, folgt ihr normalerweise ein Bärenmarkt. Und dieser wird uns tatsächlich blühen. Wenn wir eine weitere Rezession bekommen, werden auch die Sozialausgaben wieder drastisch ansteigen. Klar - Arbeitslosenleistungen, Sozialhilfe, alles wird steigen, Lebensmittelmarken.

Alles das wird steigen, aber schon jetzt fahren wir ein Defizit von über einer Billion ein, wir werden wohl eher Richtung 2 Billionen gehen. Wir werden aber nicht in der Lage sein, das irgendwann zurückzuzahlen. Die Zinssätze steigen deutlich an, wir müssen sparen und all jene Menschen ... wir haben über all diese Jahrzehnte hinweg eine kulturelle Abhängigkeit erzeugt, wo die Zahl jener wächst und wächst…

Vor der Weltfinanzkrise hatten wir 20 Millionen Empfänger von Lebensmittelkarten. Daraus wurden dann 48, und heute dürften es nicht viel weniger sein. Mir schaudert es beim Gedanken, was im Fall einer weiteren Rezession passieren könnte. Wir haben all diese Versprechen an Rentner, für Medicare und Sozialversicherung, welche wir nicht mehr bezahlen werden können. Ich weiß nicht, wie die Leute darauf reagieren werden. Das könnte eindeutig Probleme und Ärger bringen.


Chris Martenson: Ein Chart, der mir größere Sorgen bereitete, zeigte, dass Pensionsfonds, wie z.B. Calipers, aber auch allgemein Pensionsfonds in den USA in der Vergangenheit ein 60/40-Portfolio hatten. 60% Anleihen, 40% Aktien. Und in den letzten 10 Jahren haben sie das Verhältnis umgedreht.

Jetzt ist die durchschnittliche US-Pension zu 60% den Entwicklungen am Aktienmarkt ausgesetzt, der aus meiner Sicht, sicherlich auch aus Ihrer Sicht und auch aus Sicht vieler Zuhörer, die höchsten relativen Bewertungen erreicht hat, die es jemals gegeben hatte. Das ist ein weiteres Gebiet, wo ich Probleme habe, zu verstehen, wie es dazu gekommen ist.


Fred Hickey: Das sind die unbeabsichtigten Konsequenzen der Zinssatzdrückung und Geldschöpfung durch die Federal Reserve. Wenn man keine vernünftigen Renditen oder Zinsen erzielen kann, dann sehen sich die staatlichen Pensionsfonds und alle anderen, die von Anleiheerträgen abhängig sind, oft gezwungen, nach Rendite zu suchen, um Einnahmen zu generieren. Und das ist eine sehr gefährliche Sache. Es gibt dort so viele riskante Dinge - Sie hatten es ja eben angesprochen mit dem Verweis auf die zurückgehende Flut und was man dann später entdeckt …

Weltweit leihen sich Staaten gewaltige Mengen Geld zu sehr niedrigen Zinsen, weil sie es können. Und sie stehen auch nicht unter dem Druck, ihre Ausgaben kontrollieren zu müssen. Natürlich ist es immer eine Freude, dem Volk Dinge versprechen zu können, aber wenn die Rechnung fällig wird, ist Ärger angesagt. Wir reden also nicht nur über Ärger in den USA. Das Problem ist global, und all das ist eine Folge der unbeabsichtigten Konsequenzen jener verzweifelten Versuche der Zentralbanken, das Spiel am Laufen zu halten.


Chris Martenson: Naja, Blasen sind immer eine Freude - auf dem Weg nach oben. Reden wir jetzt darüber, was auf dem Weg nach unten passiert. Aktienrückkäufe von Unternehmen: Sie waren ein großer Bestandteil der steigenden Aktienrenditen der letzten acht oder neun Jahre. Was aber passiert auf dem Weg nach unten?

Lesen Sie weiter: Teil 2 ...


© Chris Martenson
Peak Prosperity



Der Artikel wurde am 19. Februarr 2018 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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