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Euro oszilliert weiter in Schlagdistanz zu Höchstkursen - Gold en vogue!

06.11.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4510, nachdem gestern in einer Bandbreite zwischen 1.4460 und 1.4500 gehandelt wurde. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 114.60.

Der Goldpreis hat heute morgen mit mehr als 813 USD pro Unze das höchste Kursniveau seit 1980 erreicht. Der Blick auf die nominale Entwicklung ist dabei wenig aufschlussreich. Unter Berücksichtigung der Inflation müsste der Goldpreis circa auf 2.100 USD ansteigen, um die identische Kaufkraft von 1980 aufzuweisen. Bei dieser Berechnung haben wir uns des Inflationskalkulators der Fed Minneapolis bedient (Link: http://www.minneapolisfed.org/Research/data/us/calc/index.cfm). Wenn man Verhältnisse zwischen globaler Geldmenge und Goldbestand als Ausgangspunkt wählt, wären selbst Preise von 2.100 USD als extrem günstig zu bewerten. Mithin bleibt hier üppiger Spielraum für weiteres Aufwärtspotential.

Gestern setzte der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich positive Akzente. Per Oktober stellte sich ein Anstieg von zuvor 54,8 auf 55,8 Punkte ein. Analysten erwarteten einen Rückgang auf 54,0 Zähler. Mit Werten deutlich oberhalb der kritischen Marke von 50 Punkten signalisiert dieser Index damit im Dienstleistungssektor fortgesetztes Wachstum.

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Die Subindices lieferten ein widersprüchliches Datenpotpourri. Der Auftragsindex legte von 53,4 auf 55,7 Punkte zu. Der Exportindex verzeichnete einen deutlichen Anstieg von 50,0 auf 56,0 Punkte. Der Importindex erhöhte sich von 51,0 auf 55,5 Zähler. Dagegen sank der Beschäftigungsindex von 52,7 auf 51,8 Punkte. Der Preisindex verlor von 66,1 auf 63,5 Punkte. Der Index, der Auskunft über den Auftragsbestand liefert sackte von 47 auf 43,5 Punkte ab. Mithin konnte diese Veröffentlichung im Hinblick auf die Subindices nicht nachhaltig überzeugen. Entsprechend ergaben sich keine wesentlichen Reaktionsmuster seitens des Devisenmarkts.

Heute stehen Veröffentlichungen aus der Eurozone im Mittelpunkt des Interesses. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich soll per Oktober nach dem deutlichen Einbruch von 58,0 auf 54,2 Punkte nun leicht auf 55,6 Punkte anziehen. Die Erzeugerpreise atmen stark im Takt der Energiepreisentwicklung. Per September erwarten Analysten im Jahresvergleich einen Anstieg von zuvor 1,7% auf 2,6%. Die Einzelhandelsumsätze per September sollen laut Konsensusprognose im Jahresvergleich um 2,0% zugenommen haben. Im Vormonat stellte sich der Anstieg auf 1,0%. Den Abschluss des Datenreigens macht der Auftragseingang der deutschen Industrie per September. Hier unterstellen Marktbeobachter einen Rückgang um 0,2%. Fraglos ist es verfrüht, monatlichen Schwankungen zu viel Bedeutung beizumessen. Gleichwohl ergeben sich zunehmend Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung. Im Juni lag die Zunahme im Jahresvergleich bei einem Spitzenwert von mehr als 16%. Zuletzt hat sich ein Rückgang des Tempos des Anstiegs auf 4,2% eingestellt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das im Hinblick auf die Reife der technischen Lage und der politischen Umstände eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4300 - 20 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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