Deutschland: 64,9 Mrd. EUR Bürokratiekosten!
19.05.2025 | Folker Hellmeyer

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Deutschland: 64,9 Mrd. EUR Bürokratiekosten!Die Informationspflichten für die Wirtschaft aus Vorgaben des Bundes sind laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen Jahren und im 1. Quartal 2025 weiter gestiegen. So gab es am 31. März 2025 12.390 Informationspflichten, die Unternehmen erfüllen müssen. Die Zahl ist seit Jahren immer weiter gestiegen (Hintergrund Anfrage der Partei BSW).
Der Bürokratieaufwand für die Firmen betrage 64,9 Mrd. EUR. 2018 lag der Aufwand noch bei 50 Mrd. EUR. Die tatsächlichen Bürokratiekosten für Firmen dürften noch deutlich höher liegen. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass es nur den Aufwand aus bundesrechtlichen Vorgaben abbilden darf. Belastungen aus direkt geltendem EU-Recht oder Vorgaben von Verbänden oder der Selbstverwaltung seien in den Zahlen nicht enthalten.
Kommentar: Die Daten liegen vor, die Erkenntnisse sind vorhanden. Es gilt jetzt, diesen "Bürokratiedschungel" massiv zu lichten. Es gilt, "Freiheit für die Wirtschaft" zu forcieren und nicht Freiheit der Wirtschaft durch fortgesetzte Verbots- und Regulierungspolitik zu zerstören. Dazu sind zwei Wege zu gehen. Erstens massiver Rückbau der Bürokratie (siehe u.a. Vergleich extrem hohe Bauvorschriften in Deutschland versus Niederlande) und Digitalisierung der bürokratischen Prozesse.
Die neue Bundesregierung hat sich einen radikalen Bürokratieabbau auf die Fahnen geschrieben. Das neue Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll sich der Aufgabe annehmen. Vor allem ein Abbau der Berichtspflichten ist geplant.
Kommentar: Der Ansatz stimmt! Jetzt gilt es Worten Taten folgen zu lassen. Die Zeit brennt unter den Nägeln.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Starke Handelsbilanz!
Die Handelsbilanz der Eurozone wies per Berichtsmonat März in der saisonal bereinigten Fassung einen Überschuss in Höhe von 27.9 Mrd. EUR nach zuvor 22,7 Mrd. EUR aus. Frankreich: Die Arbeitslosenquote nahm per 1. Quartal 2025 von zuvor 7,3% auf 7,4% zu (Prognose 7,4%).
Italien: Die Verbraucherpreise legten per April gemäß finaler Berechnung im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,2%) und im Jahresvergleich um 1,9% (Prognose 2,0%) zu.
Italien: Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat März einen Aktivsaldo in Höhe von 3,66 Mrd. EUR nach zuvor 4,44 Mrd. EUR aus.
Schweiz: Industrie legt im 1. Quartal um 8,5% im Jahresvergleich zu!
Die Industrieproduktion verzeichnete per 1. Quartal 2025 im Jahresverglich eine Zunahme um 8,5% nach zuvor 2,1% (revidiert von 2,3%) im 4. Quartal 2024.
USA: Verbraucherstimmung schwach - Importpreise (J) schwächer
Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan stellte sich gemäß vorläufiger Berechnung per Berichtsmonat Mai auf 50,8 Punkte (Prognose 53,4) nach zuvor 52,2 Zählern. Es ist der niedrigste Indexwert seit Juni 2022. Die Neubaubeginne lagen per Berichtsmonat April in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung (annualisiert) bei 1,361 Millionen (Prognose 1,365 Mio.) nach zuvor 1,339 Millionen (revidiert von 1,324 Mio.).
Die Baugenehmigungen stellten sich per Berichtsmonat April in der annualisierten Fassung auf 1,412 Millionen (Prognose 1,450 Mio.) nach zuvor 1,481 Millionen (revidiert von 1,467 Mio.). Die Importpreise verzeichneten per Berichtsmonat April im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,1% (Prognose -0,4%) nach zuvor -0,4% (revidiert von -0,1%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,1% nach zuvor 0,8% (revidiert von 0,9%).
China: Durchwachsenes Datenpotpourri

Derzeit ergibt sich für den USD gegenüber dem EUR eine positive Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1,1510 – 1.1540 negiert das Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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