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Euro testet Widerstandsniveau bisher erfolglos!

25.02.2008  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4825, nachdem am Freitag Höchstkurse bei 1.4863 im europäischen Geschäft markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 107.25. Zwischenzeitlich wurden Tiefstkurse im US-Handel bei 106,73 erreicht. "Carry-Trades" zeichnen sich durch Stabilität aus. EUR-JPY steht aktuell bei 159.00, während EUR-CHF bei 1.6120 oszilliert.

Der Bondversicherer Ambac plant sich in zwei Einheiten aufzuspalten. Der Plan sieht vor, eine Einheit für das Kommunalkreditgeschäft und eine Einheit für das Geschäft strukturierter Finanzierungen im Hypothekenbereich und anderen Geschäftsfeldern zu gründen. Darüber hinaus beabsichtigt Ambac 3 Mrd. USD neue Eigen (2,5 Mrd.)- und Fremdmittel (0,5 Mrd.) aufzunehmen. Der Plan wurde von Banken unter wesentlicher Führung der Citibank und UBS entworfen und am Freitag an Ambac und Ratingagenturen weitergeleitet.

Man erwartet eine formale Zustimmung seitens Ambacs. Man erhofft sich für beide Gesellschaften ein AAA-Rating. Ein schlechteres Rating für den Bereich hypothekenbesicherter und anderer Aktivitäten wird nicht ausgeschlossen. Nach Bekanntgabe dieser Pläne gewann die Aktie 16%. Der US-Aktienmarkt legte eine späte Tagesrally ein.
  • Fakt ist, dass nur massivste Interventionen eine Stabilisierung der Monoliner bewirken können.
  • Fakt ist, dass dieser Vorschlag geeignet ist, die Refinanzierung kommunaler Trägerschaften zu stabilisieren.
  • Fakt ist aber auch, dass sich rechtliche Fragen stellen (hollowing out), sofern insbesondere der hypothekenbesicherte und andere Geschäftsfelder umfassende Teil zukünftig in Schieflage gerät.

Der Auftragseingang der Eurozone per Dezember konnte am Freitag nicht überzeugen. Unerwartet ergab sich ein Rückgang auf Monatsbasis um 3,6%. Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 1,0% unterstellt. Der Vormonatswert wurde von einem Anstieg von 2,7% auf 2,0% revidiert. Im Jahresvergleich stellt sich der Anstieg per Dezember nun auf lediglich 2,1% nach zuvor noch soliden 11,4%.

Immer deutlicher ergeben sich Anzeichen, dass auch die Eurozone stärker als im Mainstream unterstellt in den Strudel der globalen Konjunkturabkühlung gezogen wird.

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Heute erwarten wir die Veröffentlichung des Absatzes genutzter Immobilien per Januar. Analysten unterstellen einen Rückgang von annualisiert 4.890.000 auf 4.800.000 Einheiten. Im Vormonat wurde das niedrigste Absatzniveau in der Historie dieses Index (1999) markiert. Unverändert ergeben sich keine Erkenntnisse, dass es am Wohnimmobilienmarkt zu einer Stabilisierung kommt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD aus politischen und psychologischen Gründen favorisiert. Erst ein nachhaltiges Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.4830 - 60 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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