Fed bremst Gold-Rally über 4.000 $
18.11.2025 | Markus Blaschzok

- Seite 2 -

Die Bankreserven beginnen zu sinken und es entsteht langsam deflationärer Druck. Lässt man eine Rezession und einen Aktien-Bärenmarkt zu oder greift man mit neuer Liquidität am Ende des Tages ein?
Vor 2008, als freie Märkte die Liquiditätsbedingungen weitgehend bestimmten, bildeten sich Spekulationsblasen, die platzten, wenn die Liquidität nicht mehr ausreichte, um die Fehlallokationen in der Wirtschaft, den Finanzmärkten und hohe Verschuldungsgrade zu stützen. Diese Boom- und Bust-Zyklen werden durch das Banken- und Kreditgeldsystem verursacht und seit 2008 durch die Eingriffe der Notenbanken prolongiert.
Heute entstehen erneut große Vermögensblasen, doch da die Notenbanken die Liquidität steuern, ist unklar, wie und wann diese Blasen platzen werden. Die Fed ist mit den aktuell extrem hohen Bewertungen am Aktienmarkt keineswegs zufrieden, weiß jedoch, dass eine Normalisierung der Bewertungen und ein umfassendes De-Risking erhebliche wirtschaftliche Verwerfungen auslösen könnten.
Betrachtet man die Geldbasis im Verhältnis zur Geldmenge M2, zeigt sich, dass das Kreditgeldsystem heute deutlich weniger stark gehebelt ist als vor zwanzig Jahren. Basel III und die QE-Programme haben das Bankensystem rekapitalisiert, sodass es nun wesentlich robuster dasteht, und die Fed damit etwas mehr Spielraum hätte, bevor sie erneut mit zusätzlicher Liquidität auf eine kommende Krise reagieren müsste.

Dank der QE-Programme ist das Kreditgeldsystem heute nicht mehr so stark gehebelt, wie noch 2008
Die nach der Finanzkrise von 2008 eingeführten Regeln und Vorschriften haben viele der alten Liquiditätsanbieter auf dem privaten Markt lahmgelegt. Ohne deren Kapital und Bilanzen ist die Fed zur wichtigsten Quelle für Marktliquidität geworden. Deshalb froren die Tagesgeldmärkte 2019 aufgrund einer Liquiditätskrise ein und die Fed musste eingreifen.
Andererseits hat die Fed als Reaktion auf die Pandemie die Märkte mit Liquidität massiv überversorgt, sodass die überschüssigen Reserven durch das QT-Programm wieder abgesaugt werden mussten. Nach dem starken Rückgang dieser Überschussreserven überrascht es daher nun auch nicht, dass es zu Liquiditätsengpässen kommt und sukzessive deflationärer Druck entsteht.
Die zentrale Frage lautet, ob sich die US-Notenbank in einer Rezession fallende Aktienmärkte leisten kann. Würde sie nicht eingreifen, könnten die Aktienmärkte über längere Zeit in einem Bärenmarkt deutlich stärker unter Druck geraten. Eine deflationäre Phase würde zudem dafür sorgen, dass die meisten Assetpreise weiter nachgeben.
Sollte die Fed jedoch bereits frühzeitig mit neuer Liquidität auf eine einsetzende Krise reagieren, wäre dies hochgradig inflationär und damit klar bullisch für die Edelmetalle. Gold, Silber, Platin und Palladium würden den erwarteten Anstieg der Geldmenge unmittelbar eskomptieren und schnell weiter steigen, da Kapital im großen Stil aus dem Anleihenmarkt in inflationsgeschützte Anlagen fließen dürfte.
Die dazugehörige aktuelle technische Chartanalyse finden Sie hier.
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
>> Abonnieren Sie diesen wöchentlichen Marktkommentar per Email hier <<
Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich der Information. Bei Zitaten ist es angemessen, auf die Quelle zu verweisen. Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und stellen in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder anderweitige Informationen stellen keine Beratungsleistung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, derivativen Finanzprodukten, sonstigen Finanzinstrumenten, Edelmetallen und -hölzern, Versicherungen sowie Beteiligungen dar. Wir weisen darauf hin, dass beim Handel mit Wertpapieren, Derivaten und Termingeschäften, hohe Risiken bestehen, die zu mehr als einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Jeder Leser/Kunde handelt auf eigenes Risiko und auf eigene Gefahr. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung mit möglichen Handelsanregungen resultieren, ist somit ausgeschlossen. Eine Verpflichtung dieses Dokument zu aktualisieren, in irgendeiner Weise abzuändern oder die Empfänger zu informieren, wenn sich eine hier dargelegte Stellungnahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird, besteht nicht. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen.
Die Verwendung von Hyperlinks auf andere Webseiten in diesem Dokument beinhaltet keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der dort dargelegten oder von dort aus zugänglichen Informationen. Markus Blaschzok übernimmt keine Verantwortung für deren Inhalt oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Informationen. Des weiteren werden weder wir, noch unsere Geschäftsorgane, sowie Mitarbeiter, eine Haftung für Schäden die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise, entstehen, übernehmen. Gemäß §34b WpHG weisen wir darauf hin, dass der Autor derzeit in ein oder mehrere der besprochenen Investmentmöglichkeiten investiert ist.