Tagesbericht vom 08.02.2005
08.02.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der dabei ist einen Boden um die 6,60 $/oz-Marke auszubilden (aktueller Preis 6,50 $/oz, Vortag 6,61 $/oz). Derzeit deutet sich eine massive Hausse der Basismetallaktien an, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit dem aktuellen Goldpreisrückgang auf 412 $/oz und der schwachen Entwicklung der Goldminenaktien hat sich die Wahrscheinlichkeit erneut vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 50:50), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Die schwache Entwicklung der Goldminenaktien der letzten Tage spricht für einen Bruch des Trends, die kurzfristig überverkaufte Situation am Goldmarkt gegen einen solchen Bruch.
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Im nordamerikanischen Handel bricht der xau-Goldminenindex um 2,7% oder 2,5 auf 88,6 Punkte ein. Bei den Standardwerten geben Placer Dome 5,7% und Wheaton River 5,5% ab. Bei den kleineren Werten fallen auf breiter Front Apollo 5,1%, Bema 4,4%, Rio Narcea 4,1%, Cumberland, Miramar und Northgate jeweils 3,9% sowie die Silberwerte Coeur d'Alene 4,8% und Hecla 4,5%.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel schwächer. Harmony büßten 4,6%, Anglogold 3,7% und Gold Fields 3,2% ein. DRD Gold schloß unverändert.
Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen ebenfalls schwächer. Bei den Produzenten gaben Equigold 6,1%, Herald 4,3%, Aquarius 3,9% und Croesus 3,8% nach. Triako konnte sich um 4,9% erholen. Bei den Explorationswerten gaben Gateway 23,2%, Midas 11,1% und Climax 10,3% nach. Gindalbie konnte um 8,0% (Vortag +13,6%) zulegen. Bei den Basismetallwerten verloren Jubilee 2,9% und Mincor 2,7%.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische Herald veröffentlicht die Durchführbarkeitsstudie für das indonesische Diary Zinkprojekt. Das Projekt scheint zwar durchführbar, verspricht aber nicht die Gewinne, die bei den hohen Zinkgehalten zu erwarten gewesen wären. Die erwarteten Gewinnspannen sind so niedrig, daß eine Finanzierung problematisch werden könnte. Die Aktie verliert in einem schwachen Umfeld 4,3%.
© Martin Siegel
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