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Kurze Pause nach dem Anstieg?

15.02.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel von 422 bis auf 426 $/oz zulegen. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong um die 424 $/oz- Marke um etwa 2 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit uneinheitlich und signalisieren vorläufig keinen weiteren Goldpreisanstieg. Auch der Silberpreis legte nach dem rasanten Anstieg der Vortage um die 7,25 $/oz-Marke eine Pause ein und viele Basismetallaktien verzeichneten Gewinnmitnahmen. Auf Eurobasis konnte der Goldpreis nochmals marginal zulegen (aktueller Preis 10.516 Euro/kg, Vortag 10.501 Euro/kg). Die Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg spielt derzeit keine Rolle. Insgesamt wird kurzfristig eine unruhige Entwicklung des Gesamtmarktes angezeigt.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der seine Bodenbildung um 6,60 $/oz abgeschlossen hat und deutlich über 7,00 $ /oz anziehen konnte (aktueller Preis 7,25 $/oz, Vortag 7,24 $/oz). Der Zinkpreis, der das Hoch von 0,60 $/lb halten konnte, bestätigt die Entwicklung einer Hausse der Basismetallaktien, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und dem anschließenden Anstieg über die 420 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit weiter verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 25:75), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Der zweimalige erfolgreiche Test der 410 $/oz-Marke, die Erholung der Goldminenaktien und die kurzfristig überverkaufte Situation am Goldmarkt sprechen kurzfristig gegen einen fallenden Goldpreis.

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel verbesserte sich der xau-Goldminenindex um weitere 0,5% oder 0,5 auf 95,3 Punkte. Bei den Standardwerten verbesserte sich Kinross um 1,5%. Bei den kleineren Werten gewannen Apollo 7,6%, Yamana 5,4%, Gabriel 4,8%, Queenstake 4,7% (Vortag +13,2%), Rio Narcea 4,5% und Agnico Eagle 4,4%.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. DRD Gold verbesserte sich um 4,1%. Harmony fiel um 2,6% zurück.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich mit einer nachgebenden Tendenz. Bei den Produzenten gewannen Herald 5,9% und Emperor 3,6%. Bei den Explorationswerten zogen Range 11,5%, Metex 10,0%, Citigold 7,4% und Alkane 4,7% an. Bei den Basismetallwerten waren Gewinnmitnahmen zu beobachten. CBH verloren 7,3%, Jubilee 3,0% (Vortag -3,3%) und Mincor 2,6% (Vortag +9,9%).


Wichtigste Kurznachrichten:

keine


Analyse

15.02.05
Sino Gold (AUS, Kurs 2,06 A$, MKP 266 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal einen Einbruch der Goldproduktion in der chinesischen Jianchaling Mine um 40,7% auf 6.309 oz, was einer Jahresrate von etwa 25.000 oz entspricht. Bei Nettoproduktionskosten von 266 $/oz und einem Verkaufspreis von 379 $/oz fiel die Bruttogewinnspanne von 120 auf 113 $/oz zurück. Sino Gold macht keine Angaben über die aktuelle Gewinnentwicklung, berichtet aber über einen positiven Cashflow. Nach umfangreichen Abschreibungen und Wertberichtigungen mußte im 1. Halbjahr 2004 ein Verlust von 15,0 Mio A$ hingenommen werden, was einem Verlust von 408 $/oz entspricht. Mit der Entwicklung des Jinfeng Projektes plant Sino Gold die Produktion auf jährlich 200.000 oz auszuweiten. Sino Gold hält einen Anteil von 82% des Projekts. Sino Gold erwartet eine jährliche Produktion von 150.000 oz (Sino Gold Anteil) bei Nettoproduktionskosten von 183 $/oz aus dem Projekt. Die Reserven liegen bei 1,7 Mio oz (Sino Gold Anteil), so daß sich eine Lebensdauer von über 10 Jahren ergibt, so daß Steigerungsmöglichkeiten der Produktion bestehen. Die Ressourcen belaufen sich auf 2,9 Mio oz (Sino Anteil), was eine Lebensdauer von 19,3 Jahren abdeckt. Derzeit wird das Projekt entwickelt. Der Produktionsbeginn ist für Mitte 2006 geplant. Durch eine Erweiterung der Anlangen könnte die Produktion auf eine Jahresrate von 250.000 oz (Sino Anteil) gesteigert werden. Sino Gold verfügt über weitere vielversprechende Explorationsgebiete. Die Vorwärtsverkäufe umfassen 35.000 oz und decken einen Produktionszeitraum von 0,8 Jahren ab. Am 30.06.04 stand einem Cashbestand von 50,0 Mio A$ (61,9 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 20,5 Mio A$ (23,0 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Sino Gold ist der derzeit größte ausländische Goldproduzent in China. Sollte Sino Gold die Produktionsausweitung auf jährlich 200.000 oz bei einer Gewinnspanne von 100 A$/oz gelingen, würde das KGV auf 13,3 zurückfallen. Positiv sind das Explorationspotential, die geringfügigen Vorwärtsverkäufe und der hohe Cashbestand. Negativ sind die aktuelle Gewinnentwicklung und das Risiko aus dem Produktionsstandort in China. Eine zur Finanzierung des Jinfeng Projekts mögliche Kapitalerhöhung könnte den Aktienkurs vorübergehend belasten. Empfehlung: Halten, unter 1,50 A$ kaufen, aktueller Kurs 2,06 A$, Kursziel 4,00 A$. Sino Gold wird an verschiedenen deutschen Börsen gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 26.11.04 bei 2,32 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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